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Anzeige von 11796 - 11800 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11796 1829 10 24 Kalt, 2 Grad, heiter. Im Burgtheater „Liebhaber und Geliebte in einer Person“, „Jurist und Bauer“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Fortunatus“. Vormittags Weingarten, Fux, Reich, Mark, Müller, Theodor, Hanl, mittags Mayer. Abends Fanny, brachte der Therese Stahlhaken, 2 fl.. Früher Herzenskron, dann Pechwill, Reichard, Agnes, Diskussion bis 9 h. Band 11 (XI.), Seite 133v
11797 1829 10 25 Schöner Tag, 5 Grad. Im Burgtheater „Ring“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Ottavio Pinelli“, im Theater an der Wien „Fortunat“. Früh kam Fanny um zu sehen wie ich schlief, später Schmirer, die Reimannischen, Leykam. Therese, ich und Reichard fuhren in den Prater, bis zum Wasser, er und Marie speisten mit uns. Abends Fanny, Hoffmann mit Ferdinand, deklamierte die Vieh-Coterie (?) recht brav, schenkte ihm einen Zehner. Später die Hruschka, deklamierte Stellen aus einigen Rollen; erzählte, die Kopfhammer leiste auf 6000 fl. Verzicht und heirate in Hietzing den Kutscher Tonerl. Gegen 7 h warf ich etwas Blut aus, in der Nacht nichts; schlief wenig. Band 11 (XI.), Seite 133v
11798 1829 10 26 Schöner Tag. Im Burgtheater „Elise Valberg“, im Kärntnertor-Theater „Vampyr“, im Theater an der Wien „Fortunat“. Ich engagierte Schmidt und Reichard ins Burgtheater; die Tochter der ehemals Madame Höffert missfiel. Begräbnis des würdigen Mathäus Niedermayer, an Halsentzündung, 79 J.. Ich blieb lang im Bett, Fanny kam, Hanl, mittags Werner; Hanl speiste mit uns. Kirchmayer war da, Toni liegt noch; schickte ihr Zejes (?) und einen schwarztaffetnen Spenzer. Um 1 h mit Therese in den Garten, ging herum, fühlte das Stiegensteigen nicht so sehr. Hanl speiste mit uns.Stiefelmusterung; behielt 6 Paare, verschenkte 2 Paar an Kridl, je 1 der Saly, Jaudl, Hanl. Stessel munterte mich zum Ausfahren auf, plauderten lange. Abends Moreau – kam von Pötzleinsdorf, seiner Villa, die er um 2600 fl. kaufte, aber viel reparieren muss – Agnes, die Markischen. Plausch bis 9 h, Fechner kam, wir schliefen beide besser. Band 11 (XI.), Seite 133v
11799 1829 10 27 Nebel, nicht kalt. Im Burgtheater zum 1. Mal „Er hat alle zum Besten“, Lustspiel in 5 Akten von Vogel. Im Kärntnertor-Theater der Bauchredner Fauquier aus Paris, gefällt nicht; dann „Ochsenmenuett“ und ungarisches Divertissement. Im Theater an der Wien „Fortunat“, stets voll. Ich schrieb der Hruschka über ihre Fürstin, wurde empfangen. Petter von Preßburg bat mich um 10 fl., Sprenger schrieb von Prag, dem Fux schickte ich 4 Bouteillen Simontornaer. Werner speiste mit uns, abends Fanny, Agnes; spielten Préférence. Band 11 (XI.), Seite 133v
11800 1829 10 28 Finster, windig, abends Regen. Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater „Mädchen von Montfermeuil“, im Theater an der Wien „Othellerl“. Vor Tische die Wohlfarth – August heiratet eine Felbermayer-Tochter vom Herrnhuter –, Hruschka, Schmirer, Gruber, mittags Agnes, Kridl, Mayer, Müller, nachmittags Sprenger – kam gestern von Prag –, Rösner; Betty wurde heute versehen. Dehne kam auf eine Stunde, bestätigte seine Heirat mit der älteren Tochter Nina; es sind 2 Mädchen und 5 Söhne, wovon 2 in der Handlung, die übrigen in anderen Handlungen sind. Das Haus gehört der Familie. Senlig (?) habe ihn eingeführt, die Tochter aber noch nicht begehrt. Abends Agnes, Hoffmann mit Ferdinand, Marie: langweiliger Diskurs. Band 11 (XI.), Seite 133v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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