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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11756 1829 9 14 Finsterer Morgen, dann etwas heiter; stürmisch, nachts Regen. Im Burgtheater „Gabriele“, „Rätsel“, die Crelinger; im Kärntnertor-Theater „Kreuzritter in Ägypten“, im Theater an der Wien „Donauweibchen“. Zerboni, Theodor und Hanl beim Frühstück. Therese nahm das 10. Schwefelbad. Neefe brachte seine „Erinnerungen aus dem Leben“, speiste mit Fanny, Hanl, Theodor im Saal, unterhielt mich recht gut. Nachmittags die Fux mit Emanuel. Die Dini ist etwas besser; schickte ihr ein Paar Handschuh. Später Elsler Jean mit Fanny und Hermine; tranken mit Therese Kaffee, gab ihnen und für die Resi Bouquets. Abends allein, um 8 h ins Bett; ich bin so matt, meine Kräfte schwinden, statt zuzunehmen. Band 11 (XI.), Seite 129v
11757 1829 9 15 Windig, veränderlich. Im Burgtheater „Silberne Hochzeit“, im Kärntnertor-Theater „Ochsenmenuett“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Othellerl“. Mit Hanl beim Frühstück, dann badete ich. Meine Kräfte nehmen ab, ich huste viel, werde magerer. So wird’s nicht mehr lange dauern. Am Vormittag allein, mit Teutschmann mittags im Zelt, nachmittags zum ersten Mal Raule mit ihr. Er ist finster, karg, sie gutmütig, jovial. Therese führte sie im Garten herum, erstieg die Galerie; ich zeigte ihm die Galerie. Mit einem Bouquet gingen sie um 8 h. Es schien ihnen alles sehr gut zu gefallen. Später Schmidt mit Rudesch (?), Werner spielte Deutsche. Heute ist der Grund zu ersten Mal beleuchtet. Band 11 (XI.), Seite 129v
11758 1829 9 16 Wie gestern, kalt, mittags Sonnenschein, nach Mittag finster, am Abend Regen. Im Burgtheater „Iphigenie“, die Crelinger, nicht besonders; im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „St. Clair“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Pfeffer Rösel“, Schauspiel in 5 Akten, von der Birch-Pfeiffer, gefiel ziemlich. Theodor und Hanl beim Frühstück, Therese nahm das 11. Bad. Am Vormittag kam Fanny, Schenk, sie. Diese, Herz, Kridl, Gionima, Theodor und Hanl speisten mit uns im Zelte. Die Knoblich mit Herrmann und 6 Mädchen kam. Ich führte sie herum, in die Kapelle, ließ die Wasserkünste springen. Hanl zeigte den Mädchen das Aufrichten des Galgens. Der Knoblich und Herrmann Bouquets und Fiaker, 3 fl.. Krieghammer mit Kathi kam. Sturm mit der Mauthner, Gigl (?) und Hirsch machten den Vorschlag, Kassa und Sitzung bei mir zu halten, oder beim G[igl ?]. Ich antwortete, wenn ich gesund bin, kann die Sitzung bei mir sein; für die Kassa habe ich keinen Platz. Band 11 (XI.), Seite 129v
11759 1829 9 17 Früh Regen, finster; nach 6 h brach ein starkes Gewitter mit Regengüssen aus, regnete bis 9 h. Im Burgtheater „Romeo“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, die Grünbaum Agathe; im Theater an der Wien das Gestrige. Hängen des Heiligenstädter Mordbrenners Stelzer Leopold (?), eines Hauers; legte in Nussdorf 1817, in Heiligenstadt 1822 und 1828 Feuer. Starb ruhig, 43 Jahre alt. Kridl und Hanl auf der Galerie, mittags im Korridor mit Mayer, Theodor, Hanl, nachmittags Weidmann – wieder um Geld –, Hruschka mit der Christine sahen von der Galerie das Abnehmen des Gehangenen, Zerboni und Hanl kamen zum Anfang. Um 7 h schon allein, legte mich, ließ mir die Füße rauchen (?). Band 11 (XI.), Seite 129v
11760 1829 9 18 Der Morgen ziemlich heiter. Im Burgtheater „Menschenhass“, die Crelinger; im Kärntnertor-Theater „13. Mantel“, „Cäsar in Ägypten“, im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor – bei dem es gestern einregnete – und Hanl beim Frühstück. Nach 10 h in Hoffmanns Garten und Wohnung mit Schenk und ihr. Ich fand manche Eleganz, im Ganzen weitläufig, ohne bequem zu sein. Vor Tische Elsler und Marie; machte der Hruschka 4 Fensterpolster für 25 fl., welches sie zu viel fand, sich sogar gestern bei Therese beklagte. Ich konnte nicht umhin, ihr derb darüber zu schreiben. Kirchmayer kam mit der Schuster, brachte Zeichnungen, Katalog, quälte mich um 50 fl.. Mittags im Zelte mit Schenk, ihr, Theodor und Hanl, nachmittags die Reimann, Schmirer mit ihrer Fanny; gingen bald. Neefe nahm Abschied mit seiner Frau und Regine. Abends Familie Mark. Band 11 (XI.), Seite 129v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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