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Anzeige von 11776 - 11780 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11776 1829 10 4 Früh Regen, finster. In den Theatern das Gestrige. Gned kam von Pest, mit Theodor beim Frühstück. Am Vormittag Schmidt von Brünn, sprachen viel von Muth. Die Imhof Nettl mit 2 Hoffmann. Mittags im Zelte Schenk 2, Hruschka, Marie, Reich, Werner, Hanl. Nusspassen, dann „Gott erhalte !“, von Theodor und Herz und ganzem Chor gesungen. Deklamationen von Herzfeld, Herz, Spann, Gesang von Fanny Schmirer und Schimmer bis 9 h. Band 11 (XI.), Seite 131v
11777 1829 10 5 Veränderlich, kühler Wind. Im Burgtheater „Stille Wässer“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Gabriele von Vergy“, im Theater an der Wien „Othellerl“. Der Dini ihr 27. Geburtstag; ist sehr übel; schickten ihr Tüchl, 4 fl.. Mittags große Gesellschaft. Die Hoffmann mit Ferdinand überraschte uns, er deklamierte; Therese gab ihr Tüchl, 1 fl.. Schmidt von Brünn, Baldamus, Schenk, sie, Fanny und Hanl, wir unterhielten uns gut. Um 6 h alles fort, da kam die Kugler, welche morgen auszieht. Zahlte für 40 Plutzer à 8 x 5 fl. 20 x. Um ½ 8 h nahm ich ein Kräuterbad. Band 11 (XI.), Seite 131v
11778 1829 10 6 Trüb, kühl, Regen und kalter Wind. In den Theatern wie am Sonntag, im Theater an der Wien „Pfeffer Rösel“. Früh arbeitete ich in Institutsangelegenheiten. Hanl brachte die Hiobspost, dass die Dini mit dem Tode ringe, ihr Gesicht ganz verstört, blau sei; Fechner glaubt, dass sie in der Nacht enden wird; sie endete schon 2 h mittags; ihr Tod war ruhig. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht erwärmen. Mittags Hanl und der Gerichtsschreiber. Dem Birgfellner 10 fl.. Abends der Buchbinder Schmidt eine Stunde; um 7 h ins Bett. Band 11 (XI.), Seite 131v
11779 1829 10 7 Rauer kalter Wind. Im Burgtheater „Lear“, im Kärntnertor-Theater „Ochsenmenuett“, ungarisches Divertissement. Wir ließen zum ersten Mal heizen. Früh arbeitete ich in der Institutskasse, dann kam Fanny, später Winkler (?), Gned; gab ihnen Schmids und Holbeins Briefe. Die Tony brachte die Kunde von Dinis Tod; mittags Fanny, Mayer, Kridl, Theodor, Hanl und Herz. Hanl erzählte mir alle Umstände von Dinis Ende. Vor Tische Winkler. Fux, sie, Emanuel und Frau ließen sich auf morgen zum Speisen laden. Um 3 h ist die Begräbnis, da wollen sie nicht zu Haus sein. Ich trug es nach Mittag Theresen vor, tröstete sie. Nachmittags die Resch mit der Müller, wegen Schmids Optik zu reden. Abends allein. Band 11 (XI.), Seite 131v
11780 1829 10 8 Finster, kalt, 3 Grad; der Regen fließt in Strömen; das Wetter hat bösen Einfluss. Im Burgtheater „Amerikaner“, im Kärntnertor-Theater „Marie“, die Grünbaum gefiel; im Theater an der Wien „Unzusammenhängender Zusammenfluss (sic)“. Mit Theodor beim Frühstück. Nach 12 h kam die Fux mit Mann, Emanuel mit seiner Gretl, und Hanl. F[ux ?] brachte Theresen ein Kartandl, mir ein Glas, den Kindern eine kleine Maria. Bei Tische war alles heiter, schmeckte ihnen gut. Nachmittags kam DelRio mit der Schönauer, um 6 h ging alles. Um ½ 7 h brachte Rentmeister Haydn von Pottendorf die Aloysia, Therese war sehr erfreut. Sie fuhren 3 Stunden, trotz dem Sturm, der die Wolken zerstäubte, die Sonne blicken ließ. Band 11 (XI.), Seite 131v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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