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Anzeige von 11771 - 11775 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11771 1829 9 29 Heiter, 7 Grad Wärme. Im Burgtheater „Ring“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Ballettmeisters Astolfi, zum 1. Mal „Gabriele von Vergy“, die Hasenhut Paul[ine]; im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor beim Frühstück. Am Vormittag im Garten, nachmittags mit Schenk am Linienwall zu Dietrichs Garten. Die Weinmüller kam zum Kaffee. Raule schickte durch die Köchin seinen Zins. Abends eine Stunde Nany und Teutschmann. Band 11 (XI.), Seite 131r
11772 1829 9 30 Düster, öfters Regen.Im Burgtheater „Advokaten“, im Kärntnertor-Theater Akademie und das Gestrige, im Theater an der Wien das Gestrige. Theresens 15. Schwefelbad. Ich schrieb dem Payer nochmals, dass die Louise kommen soll. Fanny überraschte uns und brachte Obst, sie, Kridl – welchem ich 10 fl. schickte – und Hanl speisten mit uns im Korridor. Um 5 h Schenk, bald die Kirchmayer; sie nimmt den Buben der Illek mit; sprach mit ihr Worte des Ernstes über den gestrigen Brief. Dann sprach Fanny mit ihr allein. Hanl begleitete die Kirchmayer, sie ging wegen Toni und Pepi zum Stessel. Nachher die Schmirer und ihre Fanny auf eine Stunde. Die Weingarten mit Liesi und Tony blieb bis ½ 8 h. Ich nahm ein Kräuterbad. Gestern starb Ehmann. Band 11 (XI.), Seite 131r
11773 1829 10 1 Dichter Nebel, gegen Mittag heiter, warm. Im Burgtheater „Heirat aus Neigung“, im Kärntnertor-Theater „Vampyr“, im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor beim Frühstück. Die Saly schickten wir in die Stadt, Sepherl kochte Suppen. Dem Schwarzer schrieb ich, dass Reinl die Straße mit Steinen und Schutt so verführt, dass gestern die Schmirer beinahe wäre umgeworfen worden. Um 11 h mit Schenk, ihr und Therese in das Kaffeehaus, sahen den neuen Saal, Kopie von jenem der Kettenbrücke. Speisten da gut, samt Indian zu 4 fl. 11 fl.. Wollten Assen besuchen, war in der Stadt; sprachen einen Augenblick Eckl, sahen den Gartensaal beim Engel, fuhren um 3 h nach Haus. Indessen war Röser mit Stirnbrand, Barchetti (?) und Dehne da; abends nur die Ball. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 131r
11774 1829 10 2 Schöner Tag. Im Burgtheater „Rettung für Rettung“, im Kärntnertor-Theater „Gabriele von Vergy“, im Theater an der Wien „Pfeffer Rösel“. Um 8 h fuhr Therese in die Stadt. Großes Arrangement, die Betten wurden in meinem Zimmer zusammengestellt. Therese kam erst um ½ 4 h mit Hanl in den Garten. Ich schrieb der Hruschka wegen Einstudieren der Szenen und Proben zum 18.. Dehne kam wieder, zahlte die 300 fl., plauderten lange allein; Klein ist nach Stuttgart. Später kam Schenk, sie. Dehne begleitete ich bis zum Prasch, dann mit Schenk zum Bartenstein spazieren, beglückte einen armen Seiler mit Bier und Brot. Andres schrieb, dass am 21. September 6 h abends meinen Bruder der Schlag auf der linken Seite auf dem Wege getroffen habe. Welch ein Unglück für die schwächliche Lotti und die Kinder ! Farkasz schrieb, ich sollte um den Pressburger Preis Früchte verkaufen, dann bekäme ich die Pension. Dies ist unmöglich ! Schrieb das auch dem Farkasz. Abends Schmirer, Gruber, Walcha 2, Rapf (?), Werner, Evarist und die Markischen. Band 11 (XI.), Seite 131r
11775 1829 10 3 Nebel. Im Burgtheater „Gott erhalte !, dann zum 1, Mal „Bretislav und Jutta“, Schauspiel in 5 Akten,von K[arl] Ebert; im Kärntnertor-Theater „Mädchen von Montfermeuil“, Oper in 5 Akten von Schumacher, Musik von Kreutzer; Text und Musik missfallen. Im Theater an der Wien „Fürstengrösse“. Theodor beim Frühstück, Therese musste sich wegen Kopfschmerzen legen, brach Galle; kommt gar nicht aus dem Bette, litt sehr die Nacht. Hruschka, Schenk, sie kamen um 12 h; mit Hruschka Konferenz wegen 18.. Mittags mit Schenk und ihr allein. Nachmittags schrieb ich dem armen Bruder, er solle sich wegen der 200 fl. nicht kümmern, soll zahlen, wann und wie sie können. Abends allein, die Nacht war gut; Therese fühlte sich sehr matt. Dehne schickte Schmankerl, Gefrorenes; alle, selbst Therese aßen davon. Der Schmirer, Fanny großes Bouquet. Band 11 (XI.), Seite 131v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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