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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11500 1829 1 1 Heiter, 12 Grad. Im Burgtheater statt „Nibelungenhort“ wegen der Müller „Erbvertrag“, im Theater an der Wien das Gestrige und Carls Taschenspiel, im Josephstädter Theater das Gestrige. Ich brachte mit innigen Küssen meiner guten Therese 60 fl. und 6 Paar Handschuhe, 10 fl. Sie gab mir eine Piquet-Unterhose und 6 Schlafhauben, Schmid (?) gab Therese Almanach und mir Petzels Chronik und Wandkalender. Um 11 h zu Vinzenz, traf ihn samt ihr zu Hause; waren sehr artig, wies mich an Farkasz. Ich eilte zur Schwann, war lang mit ihm und das Resultat: das Moratorium dauere 2 Jahre, dann erst könnten sie mich zahlen; Vinzenz kann jetzt aus dem Sack nicht zahlen. Gyrowetz, Werner, Marie speisten bei uns kalte Pastete. Nachmittags zu Haus, bei Therese Reich, Agnes; ich in Gesellschaft Préférence. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 108v
11501 1829 1 2 Etwas Schnee. Im Burgtheater „Vater und Tochter“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Am Vormittag zu Haus. Von den Kindern kamen Wünsche, Zeichnungen; wir sandten Handschuhe, Chemisette, Kalender, Karten, Bäckerei. Mittags bei Wittmann, kaufte Theresen eine große, eine Arbeitsschere. Abends Préférence mit der Stegmayer, Reich, Mark. Band 11 (XI.), Seite 108v
11502 1829 1 3 Tauwetter. Im Burgtheater „Manuskript“, im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“, Im Josephstädter Theater zu Mal „Blick in die Zukunft“, Zauberspiel in 2 Akten. Ich schrieb dem Schmidt nach Leipzig und schickte ihm 65 fl. für Eingekauftes, gab es selbst auf den Postwagen. Fiala, Steiner, Werner speisten mit uns. Nach Tische zum Kanzler, wegen Sitzen für die Fechner; gab 2 ½ fl Neujahr. Zum Corra; in Gesellschaft Préférence. Band 11 (XI.), Seite 108v
11503 1829 1 4 Finster, gefroren. Im Burgtheater „Käthchen von Heilbronn“, im Theater an der Wien „Spinnerin“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Am Vormittag in Kassageschäften, Dehne brachte sein Interesse. Ging herum, der Hruschka zum Geburtstag Crème celeste, 5 fl.. Mittags speiste Caché mit uns, welcher Kunststücke zeigte. Mit Rösner, welcher eine Zeichnung zum Bogen des Altars brachte, ging ich herum. In Gesellschaft Préférence. Band 11 (XI.), Seite 108v
11504 1829 1 5 Gefroren. Im Burgtheater „Taschenbuch“, „No. 777“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Oberst und Sergeant“, Schauspiel in 3 Akten; im Josephstädter Theater „Schiffskapitän“, „Aschenbrödel“. Tod der Krieghammer, früh ½ 9 h an Nervenfieber, ohne Bewusstsein, mit 65 Jahren. Assen schickte der Kathi Trauersachen und 25 fl.. Mauthner versprach [?], dem Hanl (?) einen Kalender, 2 fl.. Am Vormittag in Kassaangelegenheiten. Dem Kirchmayer lieh ich 100 fl. CM und zahlte 18 fl.. Großer Diskurs mit Stessel, ging dann eine Weile herum. Rösner speiste mit uns, gab ihm für die Betty Kalender, 2 fl.. Jean Elsler kam, mich zur Generalprobe abzuholen; refüsierte es und sagte ihm frei, dass Gallenberg unpolitisch handelte, mir kein Freibillett zu geben. Zum Corra, zu den Liguorianern, sah Kupelwiesers Transparent „Die Krippe“, in altdeutscher Manier, dem A. Caché 4 Krippentableaux, Kinderspiel. Préférence in Gesellschaft; Therese mit der Weinmüller. Band 11 (XI.), Seite 109r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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