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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8190 1820 1 1 Nass, kalt, Sturm; der Mittag und Nachmittag waren heiter. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien zum 1. Male „Der Nachtwandler in der Gruft von Glenthorn (?)“, Drama in 3 Akten von Müller, aus dem Französischen. Den Vormittag beim Grafen in Compagnie. Mittags feierliches Begräbnis des Generals Fürsten Paar. Mittags bei Reimann, brachten ihm ein silbernes Körbel und braune Handschuhe, 60 fl. und ein rotes Kaffeetuch mit Seide, 30 fl. Bei Reimann speisten außer Dessauer, Fieglmüller auch Seitz. Nach Mittag wurde Billard gespielt. Mit Seitz in die Stadt, blieb in Compagnie. Der Fux gaben wir 3 Paar Handschuhe, 8 fl.. Therese war bei Reich. Heute wurde die Stadthauptmannschaft zum 2. Male aufgehoben. Rindfleisch 15 x, um 1 x teurer. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 100v
8191 1820 1 2 Nebel, sehr kalt; mittags wurde es heiter. Im Burgtheater „Ring“, wegen Krüger „Nachtlager in Granada“, dann „Grosmama“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien „Nachtwandler“. Den Vormittag beim Grafen, mittags mit Seitz, Kridl bei Wohlfarth, dann Dr. Schmidt in Gesellschaft. Nach Mittag in des Wohlfarth Gesellschaft in den Prater. Sie fuhren mit den Massauer in den Apollo-Saal, ich ging in das Kärntnertor-Theater und Burgtheater, die Logen hatten Eberle und Assen. Therese war bei Moser. Band 09 (IX.), Seite 100v
8192 1820 1 3 Kalt, abends Tauwetter; auf den Strrassen schwimmt es. Im Burgtheater „Braut von Messina“, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“ und „Figaro“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, Felber, mittags speisten mein Jugendfreund Pöchler (?), Kridl, Jungmann, Ullmann, Müller, Elsler und Dräxler da; Müller unterhielt uns. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause, dann in Compagnie, kam in Jeans Gesellschaft. Ins Burgtheater, fand Römer, Heinrich. Band 09 (IX.), Seite 100v
8193 1820 1 4 Tauwetter. Im Burgtheater „Organe des Gehirns“, „Geheimnisse“, im Kärntnertor-Theater „Idomeneo“, im Theater an der Wien zum letzten Male der Indianer, dann „Findlelkind“. Den Vormittag beim Grafen, Felber. Der Hruschka Geburtstag, speiste in Gesellschaft da, mit Kovacs, Dupré und Frau. Mit Högler war ich in der Spiegel-Niederlage und Porzellanfabrik. Abends bei Wohlfarth, sie fuhren ins Leopoldstädter Theater, ich ins Burgtheater, statt „Idomeneo“ musste wegen der Wranitzky „Semiramis“ gegeben werden. Band 09 (IX.), Seite 100v
8194 1820 1 5 Gefroren. Im Burgtheater „Strelitzen“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Nina“, im Theater an der Wien „Diebische Elster“. Den Vormittag beim Grafen, bei der Peter. Mittags speisten Kridl, Stegmayer, Ruthner, Gottdank und Dräxler mit uns. Nach Mittag die Loge im Burgtheater der Scheiger (?), in Compagnie. Mit der Assen uns Hruschka ins Josephstädter Theater, „Die Buschmenschen von Tripstrill“, nur die Parodie desselben von Thryam (?). Landner und der Blum ist gut, alles sonst schlecht. Therese war bei der Etzelt. Kurs 249 ½ fl.. Band 09 (IX.), Seite 101r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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