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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11766 1829 9 24 Schöner Tag, sogar windstill. Früh las ich Journale und einen langen klagenden Brief vom Schmid vom 17. Sie ist bis Ende Dezember mit monatlich 125 Talern engagiert. Mit Schenk und ihr Keglevics’ Zimmer und Garten zu sehen; ist sehr ruiniert. Fanny besserte die Girlanden aus. Mittags kam die Hruschka, Mayer, Theodor; nachmittags sprachen Hruschka und ich vom Theresienfeste. Begleitete Fanny, dann blieben alle bis 6 h in der Hütte. Abends die Schmirer, ihre Fanny sang, Gruber, Markischen (?), Werner, Aigner, Krziwanek, Spann (?), Rieber (?), Illésy mit Anhang, tanzten. Band 11 (XI.), Seite 130v
11767 1829 9 25 Nebel, Kampf mit der Sonne. Im Burgtheater „Nibelungenhort“, die Crelinger Chriemhilde, die Lembert statt Schröder Brunhilde; im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor beim Frühstück, Hanl beim Harrach (?), Gestern wollte die Marie der Hoffman das Tableau – ein Taubennest – bringen, vertauschte es aber. Am Mittwoch schickte ihr Tschernohlawek einen Stoß Holz, Um ½ 9 h fuhren wir zum Fechner, wurde sehr freundlich aufgenommen; klagte ihm meine Fußschmerzen, Blähungen. Nichts soll ich brauchen, obwohl ich magerer werde. Er sagte, die arme Leopoldine sehr übel. Ich sah den Garten, der lang, aber recht hübsch ist; um 11 h waren wir zu Haus. Wir speisten in der Hütte mit Schenk, ihr, Gionima, Teutschmann. Gegen Abend mit Schenk zum Belvedere. Die Diemannischen, später Kathi Markl und Dagschitz kamen; sie erzählten von der unsinnigen Verschwendung des Traubenberg. Um 7 h allein, nahm ein Kräuterbad, dann ins Bett. Band 11 (XI.), Seite 130v
11768 1829 9 26 Windig,veränderlich, rauer Wind. Im Burgtheater „Menschenhass“, Crelinger zum letzten Mal, gefiel so-so. Im Kärntnertor-Theater „Ochsenmenuett“, ungarisches Divertissement, im Theater an der Wien „Pfeffer Rösel“. Theodor beim Frühstück. Nany schickte uns Eingesottenes, Ribiseln, Marillen, Himbeeren, à 3 fl., 37 fl.. Gestern machte Schenk eine Stiftung von 6 schwarzledernen Kappeln, mit roten Quasten. Mittags im Zelt, Schenk, sie, Hruschka, Hanl; nach Tische bald in die Zimmer. Hruschka brachte ihr türkisches Tableau. Nach 4 h kam Herzfeld von Hamburg, führte ihn in den Garten, bis in die Kapelle; Hruschka und Hanl gingen mit ihm in die Hütte und Galerie. Schien sich sehr zu gefallen, schrieb viel ins Gartenbuch; plauderten bis ½ 7 h, dann fuhren sie ins Burgtheater. Wir waren ganz allein, Kommission wegen der Schule, muss errichtet werden; Vorschlag in Frühaufs Haus. Band 11 (XI.), Seite 130v
11769 1829 9 27 Früh Regen, dann etwas heiter, abends trüb. Im Burgtheater „Nathan“, im Kärntnertor-Theater „13. Mantel“, „Joko“, im Theater an der Wien das Gestrige. Ich schlief wenig, magere sehr ab. Meine Kräfte schwinden, es naht sich das Ende. Theodor beim Frühstück, mittags im Zelt, Familie Mark, Schenk, sie, Marie, Hanl. Große Gesellschaft: Herz Gesang, Deklamation, Tanz, Tichatschek 6, Werner mit Hell von Linz, Schmirer, Gruber mit Retzer, Braun, Imhof 2 mit Bladig (?), Krziwanek, Zerboni, Kugler, Walcha mit Lehner (?), Bartenstein, Waldstätten, Keß, Kaschnitz 11, Herzfeld, Lieben, Evarist, Theodor, Carl, die Wohlfarth mit Mädchen, Neuffer mit Tochter, Smetazko. Hanl mit Schmirer in die Stadt. Band 11 (XI.), Seite 130v
11770 1829 9 28 In der Nacht und am ganzen Tag Regen, stürmisch; ein Wetter zum Verzweifeln. Im Burgtheater „Rätsel“, „Gutherziger Polterer“, im Kärntnertor-Theater „Aschenbrödel“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige. Theodor beim Frühstück. Ich arbeitete, schrieb die Gäste vom 18. Oktober zusammen, las in Spallarts „Kostümen“. Trotz des Wetters kam Fanny, gegen Mittag Hanl; sie bessert Girlanden aus. Ließ ihr den Brief an die Kirchmayer lesen, dass die Kinder nicht kommen dürfen; da gab’s Tränen. Vor Tische Stessel, ordnete der Saly einen Aderlass auf dem Fuß; um 4 h ließ ihr Hanl 10 Unzen. Neefe reist heute ab, nahm mit einem Billett Abschied. Fanny und Hanl fuhren um 6 h in die Stadt; ihr einen Wagen, 4 fl. 30 x. Ich machte Promenade. Band 11 (XI.), Seite 130v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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