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Anzeige von 11751 - 11755 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11751 1829 9 9 Früh Nebel, während dem Essen Regen. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, Pistor, Orsina Crelinger; im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, Watzinger Max, so-so; die Grünberg Agathe. Im Theater an der Wien „Othellerl“. Theodor und Hanl beim Frühstück, Therese nahm das 8. Schwefelbad, Früh Fanny, speiste mit Theodor, Hanl im Zelte. Nachmittags Stegmayer mit Wurzinger, erzählte viel vom Bruder, brachte einen Brief von der Jeanette; im November kündet sie bestimmt. Fanny begleitete ich bis zur Mayerhofgasse. Abends nur die Kugler. Band 11 (XI.), Seite 129r
11752 1829 9 10 In der Nacht Regen, der Morgen heiter; schöner Tag. Im Burgtheater „Revers“, im Kärntnertor-Theater „Aschenbrödel“, im Theater an der Wien „Unzusammenhängender Zusammenhang“. Frühstück mit Hanl. Ich schrieb der Fanny, dass ihre Operation ein paar Tage kalte Umschläge erfordere, sie möchte selbe verschieben; der Hruschka, dass sie sich so lang nicht sehen lässt. Mit Müller, Hanl mittags in der Hütte, erwarteten die 30 Waisenmädchen mit ihren 2 Vorsteherinnen, mit Heberl und 2 Mädchen. Er führte sie gleich in die Kapelle, dann zu den Hutschen. Bei der Drehschaukel fiel die Adelheid Marchetti (?) in den Sand und schürfte sich die rechte Backe auf. Hanl schlug ihr kaltes Wasser auf. Später unterhielt sie Müller im Zelte, dann zur Jause: Wurst, Käse, Brot, Bier, Guglhupf; den Vorzüglichen schenkte ich Silbergroschen. Schenk, sie, die 2 Reinmüller (?), Schwitzer und Anhang – ihr Sohn Franz ehelichte gestern die Nina Rautenstrauch – Illésy mit Frau und Anhang, Mark, 2 Imhof, Marie, Werner mit Feil (?) von Linz, Theodor, Carl, Zerboni, Bar-enstein, Keß, Kaschnitz (?). Zum Schluss ließ ich ihnen die Wasserkünste springen, gegen 7 h zogen sie gleich einem Strome ab. Band 11 (XI.), Seite 129r
11753 1829 9 11 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Gutierre“, die Crelinger als Donna Mencia, gefiel. Im Kärntnertor-Theater „Umgeworfene Kutschen“, im Theater an der Wien Einnahme der Vio „Donauweibchen“, ziemlich voll. Theodor und Hanl beim Frühstück. Therese nahm das 9. Schwefelbad. Weil mir Schenk gestern den Wechsel über 2000 fl. brachte, fuhr ich mit Theodor um 9 h nach 2 Monaten zum ersten Mal in die Stadt, um Schenk die fehlenden 300 fl. zu geben, welche ich durch diese (?) Resi schickte. Schenk nicht zu Haus, beim Saurwein kaufte ich eine Messerschleifmaschine, 20 fl.. Zur Hruschka, sah die neuen Häuser am Ruprechtsplatz, den Göttweiherhof und das Haus in der Weihburggasse, speiste im Volksgarten sehr gut, sagte es auch dem Campi. Fuhr in den Prater, sah die Riesin aus Ostfriesland, 7 Schuh; die Schlangen. Bei der Fanny am Nachmittag, sah das Gartentableau. War um 6 h zu Haus, brachte Theresen Feigen und Bäckerei. Bei ihr mittags Mayer, Hanl. Wir plauderten, 8 h ins Bett. Band 11 (XI.), Seite 129r
11754 1829 9 12 Nach einem kleinen Regen schöner Morgen, nach Mittag Regen. Im Burgtheater „Heirat aus Neigung“, im Kärntnertor-Theater „Ochsenmenuett" und ungarisches Divertissement, im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor und Hanl beim Frühstück. Früh Schenk und sie, später Weidmann, wollte Geld. Der Kirchmayer schrieb ich einen sehr kategorischen Brief. Prüfung bei der Knoblich, mittags sie, Schwarzer, Pfarrer Philipp, Müller, Hanl, nach Tische Kaffee bei den Wasserkünsten. Gionima kam mit Stockher und Frau, später die Schwarzer mit 2 Töchtern, Chevalier (?), Komissar Weigert (?) etc; im Saal trieb Müller sein Unwesen, verblüffte alles. Um 7 h allein. Band 11 (XI.), Seite 129r
11755 1829 9 13 Der morgen finster, veränderlich, mittags etwas Sonne, dann den ganzen Nachmittag Regen. Im Burgtheater „Romeo und Julia“, die Crelinger, im Kärntnertor-Theater und Theater an der Wien das Gestrige. Theodor und Hanl beim Frühstück. Mittags Schenk, sie, Hruschka, Marie, Theodor, Hanl. Nach Tische Gruber, die Kopfhammer, Herz mit Krziwanek (?) und 3 Mädchen, Sohn und jungem Keß. Es wurde Galopp mit Figuren getanzt, Herz sang und deklamierte, sprach das „Tiergespräch (?)“ von Scholz. Die Hruschka ließ die Bartenstein mit ihrem Wagen holen. Zerboni schlief im grünen Zimmer. Band 11 (XI.), Seite 129r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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