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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11761 1829 9 19 Schöner Tag, gegen Mittag Sturm. Im Burgtheater „Flitterwochen“, „Oberst“, im Kärntnertor-Theater „Vampyr“, im Theater an der Wien das Gestrige. Therese nahm das 12. Bad. Ich schrieb dem Farkasz von dem nahen Ende der Starhemberg. Schenk, sie, Fanny, Hanl speisten mit uns im Zelte, der Wind litt uns wenig im Garten. Um 6 h fuhr Schenk nach Haus, um 7 h kam Theodor, plauderten von der Erbauung eines neuen Optik-Kastens. Band 11 (XI.), Seite 129v
11762 1829 9 20 In der Nacht wütete eim Orkan; der Morgen düster. Im Burgtheater „Donna Diana“, die Crelinger, im Kärntnertor-Theater „Ochsenmenuett“, und ungarisches Divertissement. Im Theater an der Wien „Pfeffer Rösel“. Theodor und Hanl beim Frühstück. Am Vormittag ging ich im Garten herum, es ist aber so unfreundlich. Mittags Schenk, sie, Reich, Marie, Theodor, Schreböck – 3 Monate im Spital –, Ritter, nachmittags alt und jung Mark, Imhof, Weingarten 3, Werner, Hanl mit Dirnhofer (?), Herz, Spann, Windt (?), Hruschka mit Christine, Carl, Evarist, Reimann, Lieben; Tanz und Gesang. Band 11 (XI.), Seite 130r
11763 1829 9 21 Regen; traurige Jahreszeit ! Im Burgtheater „Gutherziger Polterer“, „Hans am Scheidewege“, im Kärntnertor-Theater „Kreuzritter in Ägypten“, im Theater an der Wien das Gestrige. Ich fühle Schmerzen in den Füßen, bin entkräftet, kann mich der ernsten Stimmung nicht erwehren. Schrieb dem Andres um 8 Plutzer Senf für den Koch, 4 für uns; wir haben noch 10 vorrätig. Theresens 13. Bad. Früh ½ 2 h starb Gräfin Julie Starhemberg geborene Esterházy, Sternkreuzordensdame, 49 Jahre, an Brustkrebs und Lungengeschwüren. Begräbnis am 23. nach Haus. Mittags mit Theodor und Hanl im Korridor, sonst stets allein; sehr ernst. Heute abends 6 h rührte meinen Bruder der Schlag auf die linke Seite. Band 11 (XI.), Seite 130r
11764 1829 9 22 Ein finsterer Tag; um 1 h erhob sich die Sonne und der Tag wurde heiter. Im Burgtheater „Phädra“, im Kärntnertor-Theater „Angriffsplan“, „Joko“, im Theater an der Wien das Gestrige. Hanl blieb die Nacht aus, Theodor beim Frühstück. Fest der Weissenthurn in Hietzing, ist 40 Jahre beim Burgtheater. Daum (?) weinte, Löwe, Korn wispelten (?) zwischen Zähren, Hruschka machte Furore. Chöre, Illumination des Gartens. Mittags im Zelte mit Schenk, ihr, Fanny, Mellini, Theodor, Hanl, Baldamus, welcher sich lange nicht sehen ließ; brachte sein Porträt und „Klänge nach oben“ – wie langweilig !. Nach Tische im Garten, Schenk und Mellini spielten Domino. Abends eine Stunde Werner. Therese und ich um 7 h ins Bett. Band 11 (XI.), Seite 130r
11765 1829 9 23 Schöner Morgen, nur windig. Im Burgtheater „Komm her !“, mit der Crelinger, „Rosen des Malesherbes“, „Gabriele“; im Kärntnertor-Theater „Vampyr“, im Theater an der Wien das Gestrige. Therese nahm das 14. Schwefelbad, ich ging im Garten spazieren. Schenk, sie mit der Jungfer der Baldacci kamen. Ich führte sie in die Hütte, gab ihr ein Bouquet. Dann schrieb ich dem Steiner ein Votum bei der Schulkommission am Samstag. Mittags im Zelt mit Schmirer, Kridl, Herz, Theodor, Teutschmann, Hanl; von Kridl kam die Familie Dillinger mit dem Prokurator von St. Michael. Unterhielten sich bis nach 6 h, zeigte ihnen auch die Wasserkünste. Dann ganz allein; selbst Hanl ist schon 3 Nächte nicht zu Haus. Ich nahm wieder ein Fußbad, ließ die Füße rauchen. Band 11 (XI.), Seite 130r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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