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Anzeige von 11781 - 11785 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11781 1829 10 9 Stürmisch, 2 Grad, öfters die Sonne sichtbar. Im Burgtheater „Erbvertrag“, Swoboda von Prag als Ottmar, so-so; im Kärntnertor-Theater „Marie“, im Theater an der Wien Einnahme des Artour „Schleichhändler“, Schauspiel in 3 Akten von Lotz, schlecht, Artour in Arrest. Aloysia und Theodor beim Frühstück. Meissner und Lotti schrieben, der Bruder bessere sich, sehne sich nach mir, ich möchte kommen; schickten die 200 fl. CM. Ich antwortete, dass ich sehr entkräftet, voll Schmerzen bin, dass sie über 100 fl. CM als ihr Eigentum disponieren sollen. Mittags Gned, Fanny, Aloysia, nachmittags Hruschka, spricht von dem Spaß am 18. so laut. Abends die Schmirer, brachte einen sklavischen Bettelbrief von der Jeanette, die sie mir verächtlich macht. Will ihr 50 fl. im Monat geben, viel, für sie zu wenig. Später Gruber, blieben bis 8 h. Dann schmierte mich die Therese mit Hundsschmalz die Brust. Band 11 (XI.), Seite 132r
11782 1829 10 10 Stürmisch, 4 Grad; finster, öfter Regen.Im Burgtheater „Prüfung der Treue“, im Kärntnertor-Theater „Mädchen von Montfermeuil“, ganz leer; im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor und Aloysia beim Frühstück. Gestern brachte Mayer Theresen einen Spenzer und grünen Überrock, 17 fl.. Mittags Aloysia, Hanl und Teutschmann, Werner einen Augenblick. Weil die Muzzarelli bei Mark probierte, stets allein; ich um 7 h ins Bett. Band 11 (XI.), Seite 132r
11783 1829 10 11 4 Grad, veränderlich, Sturm und Regen. Im Burgtheater „Fridolin“, mit Swoboda, im Kärntnertor-Theater „Ochsenmenuett“, ungarisches Divertissement, im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor und Aloysia beim Frühstück. Früh brachten Herz und Spann Theresen Verse mit Zeichnung; schön geschrieben, mittags Rösner. Zeichnet der Therese die Kapelle in ihr Stammbuch. Marie brachte das Tableau mit dem Hunde Barry; wir arrangierten alle 12 Tableaux, der Tapezierer Lechner macht ihn (?), gab ihm 2 fl.. Hanl, Aloysia, Werner, Ignaz Hitzinger; nach Tische die Wurzinger mit Stegmayer, Honorius mit Baldamus, Schmirer, ihre Fanny, Gruber, Schimmer und ein Arzt, Theodor, Werner, Herz, Spann, Markischen, Herzfeld; sie unterhielten sich bis nach ½ 9 h. Nach 5 h warf ich Blut aus, sagte es der guten Therese, machte mich ins Bett; Eisentropfen, Senf, Kren. Ich musste mich auf den Rücken legen; das Blut ließ nach. Schlief wenig. Band 11 (XI.), Seite 132r
11784 1829 10 12 Stürmisch, die Nacht Regen. Im Burgtheater „Essighändler“, „Das war ich“, mit Swoboda, so-so; im Kärntnertor-Theater „Ochsenmenuett“, ungarisches Divertissement, im Theater an der Wien „Pfeffer Rösel“. Die Aloysia ging zum Stessel. Um 9 h stund ich auf, setzte mich ins grüne Zimmer, schrieb. Nach 10 h Fanny; sie, Aloysia und Hanl speisten mit uns und gingen um 3 h. Vor Tische Hruschka, dass Moreau Sonntag nicht kann, soll verschoben werden. Lauter Odiosa, bleibt weg. Die Schwitzer Therese habe ich für Sonntag geladen; schickte ihr ein großes Bouquet. Um 6 h im Bett, Theodor und Reich Pepi eine halbe Stunde, Hanl bleibt die Nacht. Fechner kam um 7 h, fand mich gut, kein Blut. ich schlief besser. Heute ließ ich den Garten einwintern. Die Nacht stürmisch. Band 11 (XI.), Seite 132r
11785 1829 10 13 Stürmisch, meistens finster; dies dauert 8 Tage: Im Burgtheater „Bretislav und Jutta“, im Kärntnertor-Theater „Gabriele von Vergy", „Tausch“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“. Theodor, Hanl, Aloysia beim Frühstück. Ich lag bis 9 h, kein Blut. Die Lotti schrieb einen jammervollen Brief. Ich antwortete gleich, schloss 100 fl. CM bei; Elsler nahm es mit auf die Diligence. Die Hruschka kam mit der Marie gratulieren, brachte Theresen eine schöne Haube, später C[arl] F[riedrich Reichard aus Braunschweig mit Empfehlung vom Onkel Reichard. Therese führte ihn in den Garten, Aloysia auf den Turm; er speiste mit uns. Nachmittags die Meister (?) mit Thoman (?), Bandini, Fechner – beiden Bouquets –, Schmidt mit Schwarzer; abends Werner, Aigner, Zerboni, Frühwirth. Band 11 (XI.), Seite 132r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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