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Anzeige von 11746 - 11750 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11746 1829 9 4 Veränderlich, mittags kalt, der Abend war angenehm. Im Burgtheater „Heirat aus Neigung“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, die junge Grünbaum engagiert; im Theater an der Wien Quodlibet. Theodor und Moritz Kirchmayer frühstückten mit uns. Therese traf gestern noch die Wohlfarth. Ich antwortete dem Holbein, schloss ihm Kutscheras und Martins Adressen bei. Der Saly 2 ½ fl.. Um 12 h kam Gionima mit dem Verwalter von Dornbach, Schießberger (?), Stockher (?) und Siess (?), bewunderten alles. Mittags mit Hanl im Zelte. Nachmittags besuchte Therese die Bartenstein, Hanl begleitete sie; hat sie für Sonntag zum Nachkirchtag geladen, so wie Johann die Stummerischen. Ich ging Therese entgegen. Spät kam Reimann, Theodor, die Markischen, sprachen vom 1. Stock in ihrem Hause; 1200 fl. Zins, aber in schlechtem Zustande. Band 11 (XI.), Seite 128v
11747 1829 9 5 Früh nur 5 Grad Wärme, Nebel, dann heiter, warm; der Abend kalt. Im Burgtheater „Stuart“, Crelinger-Stichs 1. Gastrolle, die Lembert Elisabeth. Im Kärntnertor-Theater „St. Clair“, „Tausch“, im Theater an der Wien die Posse von gestern. Therese nahm das 7. Schwefelbad, ich muss viel husten, bin gar nicht wohl. Am Vormittag handelte ich mit Kortenhof von 7 fl. auf 6 fl.. Ging mit der Fanny am Linienwall spazieren, speisten mit Hanl und Teutschmann in der Hütte, wie angenehm ! Nach 4 h Schenk und sie, gab ihm 1700 fl. CM zu 6 %, lasen, plauderten. Abends Reimann, sie, Sprenger. Ganze Nacht Musik beim Stummer, hörte selbe zum Teil schon im Bette; zündeten auf dem Lindenbaum und im Hofe Pechfackeln an. Ließ sie für morgen laden. Band 11 (XI.), Seite 128v
11748 1829 9 6 Nachkirchtag; kalt, dichter Nebel, mittags etwas Regen; der Abend sehr angenehm. Im Burgtheater „Tell“, zum letzen Mal; im Kärntnertor-Theater „Vampyr“, so-so, im Theater an der Wien das Gestrige. Marie, Reich Nettl, Hanl speisten mit uns in der Hütte. Gesang, Tanz, Beleuchtung des Turms; wir gaben Zungen, Salami, Würste, Käse, 4 Guglhupf , Bartenstein 6, Keß (?) und Neffe 2, Kaschnitz, Schmirer 2, Spuler 2, Gruber, Braun, Retzer (?), Schenk 4, Walcha 3, Mark 4, Reimann 5, Sprenger, Lieben, Imhof 3, Illésy mit Degl 3, Römer, Weingarten 2, Zerboni, Schmidt, Werner, Ritter, Herz mit Widl (?) und Spann, Stummer mit Hunglinger (?) – spielten sehr brav Pianoforte und Violine –, Ball, Kugler 2, Reich 2; 160 Personen, die Bartenstein bemerkte, dass alles so amikal, die Gesellschaft so gewählt sei. Fröhlich verließ um 10 h alles den Saal. Band 11 (XI.), Seite 128v
11749 1829 9 7 Früh Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Donna Diana“, die Crelinger; im Kärntnertor-Theater „Angriffsplan“, „Ottavio Pinelli“, im Theater an der Wien „Unzusammenhängender Zusammenhang“. Früh Holz, Reparaturen des Herdes. Am Vormittag Schwarzer mit Pfarrer Philipp (?), mittags in der Hütte mit Hanl. Nachmittags Haymerle mit Marie und Keller (?), die Diemannischen, Nina und Toni Imhof. Abends allein, vor 8 h im Bett. Band 11 (XI.), Seite 128v
11750 1829 9 8 Maria Geburt. Dichter Nebel, mittags heiter.Frühstück mit Theodor, Hanl, schrieb den Kindern. Dini wird versehen; um 10 h war die Funktion, bekam auch die letzte Ölung; die ergriff die Ärmste. Mittags mit Hanl in der Hütte, blieben auch nachmittags. Um 12 h Kandler (?) mit dem Stadt-Vizebuchhalter Slavizek (?), führte sie im Garten herum. Nachmittags die Neuffer (?) mit ihrer hässlichen Tochter, will deklamieren; 2 Schenk, Georg Reich, sonst niemand. Schöner Mondabend. Band 11 (XI.), Seite 128v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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