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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11721 1829 8 10 Schöner Tag, kühl. Im Burgtheater zum 1. Mal „Tag vor Weihnacht“, Lustspiel in 2 Akten von Töpfer“, dann „Die Helden“, Lustspiel in 1 Akt von Marsano, beides so-so. Im Theater an der Wien das Gestrige. Theodor beim Frühstück, dann badete ich. Mayer, Theodor, Hanl speisten mit uns in der Grotte. Ich schrieb den Kindern, und dem Kirchmayer wegen Neffen der Schmirer (?). Nach Tische kam Weiß vom Jean: Farkasz ist hier und will die 60 fl. Interessen zahlen. Ich schrieb ihm einen Aufsatz zur Quittung. Dann Adolph Herz (?) wegen Verkauf seines Gartens in Meidling. Lembert erzählte von seiner Reise nach Gastein. Den Abend waren wir allein, denn die Fux fuhr schon um 5 h weg; die Dini ist sehr übel, hat täglich Fieber. Band 11 (XI.), Seite 126r
11722 1829 8 11 Schöner Morgen, abends Gewitter, etwas Regen Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater Akademie und „Maskenball“, im Theater an der Wien zum 21. Mal das Gestrige. Frühstück im Zelte mit Theodor, Hanl. Früh kam Fanny, dann die Deckenmacherin Kegelhofer (?); 2 große Perkaldecken 32 fl., 1 neue Dienstbotenmatratze samt Polster 18 fl., 2 andere umgeheftet mit neuen Überzügen 28 fl., zusammen 68 fl.. Mittags in der Grotte, mit Fanny, Hanl, Teutschmann, nach Tische kam Illésy mit der Erklärung, Degl nehme nur 10.000 fl. CM, zahle die 1680 fl. heraus, gebe nun 5 %. Da abends Reimann zurückkam, so bat ich ihn gleich, mit Degl alles in Ordnung zu bringen. Abends Werner, die Kugler. Band 11 (XI.), Seite 126v
11723 1829 8 12 Veränderlich. Im Burgtheater „Hagestolze“, „Buckliger Liebhaber“, im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“ Veltheim Rosina, im Theater an der Wien das Gestrige. Messe, zelebriert vom Wiedener Pfarrer Anton Erhart, 1 #. Leider erwachte meine gute Therese mit Kopfschmerzen und musste sich nach der Messe legen; sie litt sehr den ganzen Tag. Mittags im Zelte mit Erhart, Kraus (?), Schwarzer, Lembert, Kridl, Hanl, Müller, welcher sehr unterhaltend war. Nach Tische Hruschka mit Marie, gegen Abend Reimann. Sie brachte mir ein Glas mit Namenschiffre, Theresen eine winzig kleine Maria Zell aus Gusseisen mit goldenen Strahlen. Abends Mark mit Thaler (?), Gruber mit Spuler etc., Pater Justin mit Theresianisten. Bei den Wasserkünsten wurde Kaffee getrunken. Band 11 (XI.), Seite 126v
11724 1829 8 13 Warm, heiter. Im Burgtheater „Tag vor Weihnacht“, Helden“, im Kärntnertor-Theater „Angriffsplan“, „Cäsar in Ägypten“, im Theater an der Wien „Othellerl“. Gottlob, Therese ist besser, nur sehr matt. Schrieb dem Weidmann wegen einem Gedicht für die Weissenthurn; sie ist im Oktober 40 Jahre Schauspielerin. Mittags in der Grotte mit Fanny und Hanl. Stessel war da, abends Schenk, sie, große Gesellschaft: Herz, Krziwanek (?), Spann und Maria Ball, unterhielten mit Gesang und Deklamationen bis nach 9 h. Herz nahm Abschied. Stessel war da. Schöner Mondabend. Band 11 (XI.), Seite 126v
11725 1829 8 14 Schöner Morgen. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater „Umgeworfene Kutschen“, im Theater an der Wien „Thekla, die Wienerin“. Mit Theodor, Hanl Frühstück im Zelte. Gestern Abend ist die Resi in unseren Dienst getreten; die Hoffmann, falsch wie immer, zürnt unser im Rücken. Mit Fanny und Hanl mittags in der Grotte. Nachmittags kam Professor Dias, abends allein. Band 11 (XI.), Seite 126v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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