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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7460 1818 1 1 Ein schöner Wintertag. Im Burgtheater „Correggio“, im Kärntnertor-Theater „Beide Füchse“, im Theater an der Wien „Gastrecht“; Billett dem Rathmayer. Therese gab mir ein Gilet aus chamois Kasimir, ich ihr eine kleine Kiste mit Handschuhen. Früh wurden wir von Gratulanten bestürmt. Dem Ignaz und Jakob schenkte ich Spenzer und Gilet. Bei Graf und Gräfin, bei der DeCaro wegen Leuchtern danken. Mit Therese holten wir die Moser zu Reimann ab. Mittags da mit Dessauer, Frau, Natter, nach Mittag kamen Mundi und die Steinlischen. Abends Gesellschaft bei Wohlfarth wegen Jobst, beiläufig 40 Personen. Therese fuhr wegen Kopfweh nach Hause, ich blieb bis 12 h. Müller unterhielt sehr. Ich plauderte mit Assen, Neth, spielte mit Kridl, Kästner, Hansel Hoffmann. Alles war elegant beleuchtet und serviert. Rindfleisch 27 x. Band 09 (IX.), Seite 7r
7461 1818 1 2 Kalt, nach Mittag etwas Schnee. Im Burgtheater „Spiegel“, „Seltsame Audienz“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien die junge Hornik als „Aschenbrödel“. Des Jobst Geburtstag; Wohlfarth, Frau, August, Koch, Jobst, Kárner, Kridl, Schießl, Neefe, Moser, Müller, 13 Personen; Tony, Gottlieb, Hoffmann, Richart, Jeanettl kamen zum Kaffee In beide Theater, [gab] Neujahr, Huber 100 fl., Haim 60 fl. In der Nacht fiel ein außerordentlich tiefer Schnee. Band 09 (IX.), Seite 7r
7462 1818 1 3 Den ganzen Tag schneite es. Im Burgtheater „Heinrich von Hohenstaufen“, im Kärntnertor-Theater Einnahme der Anna Bondra „Medea“, die Lembert. Im Theater an der Wien „Hausgesinde“, „Aschenbrödel“. Den ganzen Vormittag beim Grafen. Mittags allein, nach Mittag zu Hause, zum Fibuly. Mit Wohlfarth und Jobst ins Kärntnertor-Theater, es war nicht voll. Die Lembert distonierte im 1. Akt sehr, der 2. gefiel, im 3. wurde Radichi als Jason ausgelacht. Der Schluss mit Wolken und Furien machte gar nichts, als der Vorhang fiel, war alles still. Kurs 300 fl., der # 13 fl. 53 x. Band 09 (IX.), Seite 7r
7463 1818 1 4 Schneegestöber. Im Burgtheater „U. A. w. g.“, Deutsche Kleinstädter“. Im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“ mit der Hornik. Erste Redoute. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth, nach Mittag auf dem Billard. Dann im Burgtheater mit Jobst und Hoffmann, danach ins Bett. Schlechte Redoute. Therese hatte Besuche von Lissl, Neefe, der Petrowitz. Band 09 (IX.), Seite 7r
7464 1818 1 5 Sehr kalt. im Burgtheater „Merope“, im Kärntnertor-Theater „Medea“, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen, DeCaro. Zum Möraus wegen Ball am 14. Zu Wohlfarth, mittags allein, entwarf Ballankündigungen, Billett. Nach Mittag in Gesellschaft, zu Vladár. Am Rückweg vom Prater im Neudegg fiel der Schlitten um; außer gebrochenen Gläsern geschah nichts. Ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 7r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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