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Anzeige von 11741 - 11745 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11741 1829 8 30 Kirchweih. Finster, kühl, mittags anhaltender Regen, die Girlanden ganz durchnässt. Im Burgtheater „Fiesko“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien das Gestrige. Gegen 10 h Messe von Anton Dias, 5 fl., Gerentl 50 x; bei selber Mark, Pepi, Marie, Theodor, Heberl vom Waisenhaus und die Hausleute. Mittags 4 Mark – brachte Lungenbraten, Kirschenkuchen, Torte von Windteig –, Marie, Theodor, Focke und Müller, mit dem wir viel Spaß hatten. P[rofessor ?] Dias unterhielt sich mit Müller 2 Stunden. Gegen Abend Reimann, Evarist, Carl, Sprenger, Cserny, Tichatschek und Prasch – welchem ich eine so derbe Lektion gab, dass er im grünen Zimmer mit seinem Mantel den Luster beinahe herabschlug –, Lieben, Werner mit Schön. Gar zu gerne wären die Bartenstein gekommen, aber sie bekamen keinen Wagen. Es waren 20 Personen, unterhielten sich mit Tanz und Gesang. Am Cobenzlberg wollte LaRoche ein Volksfest geben. Band 11 (XI.), Seite 128r
11742 1829 8 31 In der Nacht und am Tage Regen, rauer Herbstwind; auf uns wirkt das Wetter sehr nachteilig. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Kärntnertor-Theater „Angriffsplan“ und der verunglückte „St. Clair“, im Theater an der Wien das Gestrige. Der Agnes schrieb ich wegen Leopoldine und gab ihr das Regiment über unsere Mädeln. Dem Payer schickte ich der Rosel drittes Quartal, 15 fl, Geschenk 2 ½ fl., ersuchte ihn, mit der Stessel zu reden, ob sie uns die Aloisia einige Wochen schicken will ? Mittags Therese und ich allein, ebenso abends; ich war schon im Bette, als Hanl vom Kirchtag kam. Küchenbuch 520 fl.! Band 11 (XI.), Seite 128r
11743 1829 9 1 Die ganze Nacht Regen, Gewitter. Im Burgtheater zum 1. Mal „Heirat aus Neigung“, wässrige Übersetzung vom Kurländer, in 3 Akten; im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Vampyr“ von Heigel, Musik von Lindpaintner. Im Theater an der Wien das Gestrige. Ich bin gar nicht wohl, täglich Alteration. Theodor und Hanl beim Frühstück, später Fanny. Therese nahm das 5. Bad, Jaudl und Sepherl wegen ihrem Geld nach Vösendorf. Bekamen 248 fl. CM, waren erst um 5 h zu Haus. Neefe kam von Braunschweig. Nachmittags die Hruschka und 2 Imhof, abends ganz allein. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 128r
11744 1829 9 2 In der Nacht Regen, veränderlich, mittags schrecklicher Sturm. Im Burgtheater , Kärntnertor-Theater und Theater an der Wien das Gestrige. Beim Frühstück allein. Mittags Kridl, Hanl im Zelte; Donner, Blitz und Wolkenbruch vertrieben uns. Kridl brachte 12 Paar Frauenhandschuhe, 6 fl., und 6 Paar für Männer, 4 fl. CM. Die Dini eilt mit Riesenschritten ihrem Ende zu. Abends die Kugler, einen Augenblick Reimann. Morgen will er der Nagy die 10.000 fl. zahlen. Band 11 (XI.), Seite 128r
11745 1829 9 3 Windig, veränderlich, wieder Regen; später heiter. Im Burgtheater „Amerikaner“, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „St. Clair“, im Theater an der Wien „1 bis 12 h“, leer. Theodor und Hanl beim Frühstück, Fanny kam, später Krziwanek (?), suchte Hanl zu einer Sektion. Führte ihn im Garten herum, Fanny ihn in die Hütte. Mit Therese Diskussion, führte mit der Fanny eine kuriöse Sprache. Mittags im Zelte, Fanny, Theodor, Hanl, Birgfellner; nachmittags die Wohlfarth mit Pepi. Weidmann brachte mir Majlaths „Magyaren“, 3 Bände; gab ihm 12 ½ fl.. Illésy brachte mir von Degl 1680 fl.; quittierte, sagte Fanny, dass selbe der Schenk abholen kann, dass ich ihm die 300 fl. nachtragen werde. Abends Schmirer, 2 Imhof, Werner, Reich, Theodor, Carl. Band 11 (XI.), Seite 128r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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