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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
346 1798 7 19 Früh um 5 h stand ich auf, arbeitete, schrieb an Therese und v. Kárner. Um ½ 7 h ließ mich der Gönner rufen wegen seiner Pferde und fuhr dann um 7 h nach Ács. Der Fürst fuhr um 8 h nach Wien. Ich arbeitete im Hause bis nach 12 h und ging dann zu meiner Mutter speisen. Den Brief an Therese und v. Kárner nahm Bartl mit, welcher v. Kárners Möbel hier einpackte. Nach Mittag besuchte ich Zehetner, Packh und Haydn, mit welchen ich fast eine ganze Stunde schwätzte. Um ½ 7 h fuhr ich mit Preindl in den Tiergarten, besuchte Milde (?), kutschierte selbst und war um 8 h wieder zu Hause. Indessen kam Wahl (?) an und brachte einen Brief von Kutschersfeld. Röckl besuchte mich auf ein Weilchen, dann ging ich zu meiner Mutter soupieren, wo eben die Geyersperg ankam. Nach 10 h gingen Wahl (?) und ich nach Hause schlafen. Band 01 (I.), Seite 46v
347 1798 7 20 Ein schöner, angenehmer Morgen. Um 6 h stand ich auf, fing zu arbeiten an und arbeitete den ganzen Tag recht fleißig. Nach Mittag war ich mit Walther eine Stunde Schwalben schießen und abends, als nach 7 h Röckl mich besuchte und wegging, fuhr ich nach Müllendorf zur Maut, stieg ab und fuhr mit Kutschersfeld, welchen ich von Wien erwartete, nach Haus. Er brachte mir Briefe von Therese und Klimbke und von ersterer Handschuhe für meine Mutter und Schwester. Wir soupierten zusammen und schwätzten von 8 bis 11 h stets von Therese und unserer Verbindung. Band 01 (I.), Seite 46v
348 1798 7 21 Um 6 h stand ich auf und arbeitete. Theresen schrieb ich, denn sie war mein erster Gedanke beim Erwachen; auch an Klimbke. Ich erhielt Besuche von Preindl und Gall, welche mich in Geschäften aufhielten. Mittags aßen Kutschersfeld und ich zusammen, nach Tische arbeitete ich bis 7 h. Ich erhielt Besuche von meiner Mutter und Geyersperg, die in die Bergkirche zum Segen gingen. Nachher kam meine Mutter allein. Ich sprach mit ihr von Therese, las ihr Theresens Brief zum Teil vor und so unterhielten wir uns ein Weilchen. Abends kam Röckl, wir schwätzten zusammen, ich führte ihn beim Kutschersfeld auf; tranken Wein, aßen Salami, blieben zusammen bis 10 h und legten uns dann ins Bett. Band 01 (I.), Seite 46v
349 1798 7 22 Um ½ 7 h stand ich auf, zog mich an, setzte mich auch zur Arbeit und arbeitete bis 11 h, als ich in die Schlosskirche zur Messe ging. Um 12 h ging ich zu meiner Mutter speisen, blieb bis 3 h; trollte mich dann wieder nach Hause und unterhielt mich teils mit Lesen, teils mit Besuchen. Reger (?) mit Windecker (?), später meine Mutter, Heidtlin mit Jeanette besuchten mich. Abends war ich beim Stallmeister. Um 9 h ging ich zu meiner Mutter, dann begleiteten sie mich nach Hause und ich machte mich gleich ins Bett. Band 01 (I.), Seite 46v
350 1798 7 23 Kutschierte selbst zum Artner nach Großhöflein, frühstückte da Obst und Brot, fuhr wieder nach Hause und gleich zur Arbeit. Es war ein sehr windiger, stürmischer Morgen und es staubte grässlich; dies machte die Spazierfahrt sehr unangenehm. Mittags aßen Kutschersfeld und ich zusammen; nach Tische fuhren wir wegen Abrichten eines Schimmels mit Kutschersfeld nochmals nach Großhöflein. Den Nachmittag unterhielt ich mich mit Lesen. Abends besuchte ich meine Mutter, ging dann zu Kutschersfeld bis 9 h, dann ins Bett. Band 01 (I.), Seite 46v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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