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Anzeige von 11846 - 11850 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11846 1829 12 13 Es wird nicht Tag. Im Burgtheater „Maximilians Brutzug“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige, sprach nicht sehr an; im Theater an der Wien das Gestrige. Für Fanny schnitten wir 12 Ellen steingrauen Taffet ab. Diskurs mit Therese, dass sie meine Sachen untersucht; gelobte es nicht mehr zu tun. Vor Tische schrieb ich ein paar Stunden, mittags Werner, Marie, sahen der Hoffmann Beuteln etc.. Nach Tische stand Therese auf, taumelte und stürzte mit dem Kopf an ihre kleine Toilette. Mein Schrecken ! Ich rief die Saly, sie und Marie hoben sie auf; nichts weiter geschah. Abends Mark, sie, Stegmayer, Fanny, spielten Tarock. Ich ging auf und ab, schlief. Fechner kam, fand die Füße besser; ich mich leider mitgenommen (?). Band 11 (XI.), Seite 137r
11847 1829 12 14 Früh Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Amerikaner“, im Kärntnertor-Theater „Maurer und Schlosser“, im Theater an der Wien das Gestrige. Am Vormittag schrieb ich dem Payer wegen der Stessel Nettl Heirat und Umsiedlung nach Laxenburg; schloss ihm für die Rosel 17 ½ fl. bei. Hruschka war da, Fanny schickte das Gartentableau, recht schön. Mit Reimann endlich Berechnung; Auswechslung der Nagy-Obligation, möchte die 16.000 ohne Vormerkung behalten. Mit Therese in den Prater, war angenehm. Mittags allein, leider immer wenig Appetit. Nachmittags Lesen, Schreiben, um 4 h finster. Therese von der Fux 1 ½ Ellen Tüll anglais, 9 fl., neue feine Schere aus Italien, 5 fl.. IIllésy kam, blieben den Abend, sagten mir, dass sein Vater Joh[ann] Ad[am ] Degl das erste Interesse mit 125 fl. 15 x Stempel nach den Feiertagen selbst erlegen wird. Nachher Bilderschau, Mark, Pepi, Hoffmann, Ferdinand, Therese spielten Préférence. Ich fühlte mich sehr matt. Marie plauderte, gestern bei der Schmirer Stürme mit Gruber. Band 11 (XI.), Seite 137r
11848 1829 12 15 Finster, 4 unter 0. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, Hirschmann Olfride, Heurteur Elisene; so-so, voll, Heut[eur ?] wird nicht engagiert. im Kärntnertor-Theater„ 2 Worte“, „Berggeist“, im Theater an der Wien „Pelzmütze“, Mili[tärmusik ?]. Hatte eine schlaflose Nacht, Schnupfen. Um 10 h Barbier, Theresen kaufte ich eine elegante Haube aus Tüll anglais, mit gelbem Band, 12 fl.. Des Degl Interessen trug ich, schrieb Quittung. Vor Tische in den Prater, mittags Dräxler – brachte uns zwei Buschen Federkiele – und Mayer, abends Préférence mit Fanny. Leidensnacht; ein heftiges Drücken an der letzten Rippe rechts hemmte mir sehr den Atem. Therese frottierte, Saly wurde geweckt, frottierte, brachte warme Tücher; der Schmerz wich nicht. Band 11 (XI.), Seite 137r
11849 1829 12 16 Finster, Nebel. [Im Burgtheater] „Belisar“ Gley von Dresden Irene; im Kärntnertor-Theater „Ory“, im Theater an der Wien „Othellerl“. Therese ließ früh Fechner [rufen], Hanl kam auch abends, Arznei zum Abführen, Umschläge, etc.. Nachmittags besuchte mich der Chemiker St(ephan ?) Rómer, welcher Bossis Haus von Dietrich um 12.000 fl. kaufte und schon fabriziert. Abends spielten Stegmayer, Hoffmann und Werner Tarock. Band 11 (XI.), Seite 137v
11850 1829 12 17 Schnee. Im Burgtheater „Quälgeister“, Gley als Isabella gefiel sehr. Im Kärntnertor-Theater„Uniform und Schlafrock“, „Berggeist“, Albert und Tochter bei alten Preisen; im Theater an der Wien „Pelzmütze“. In der Nacht große Entleerung, wenig Erleichterung. Ich leide viel, esse nichts, Fechner zwei Mal, Moreau, Schenk, Fanny, Hruschka unterhielten mich. Band 11 (XI.), Seite 137v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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