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Anzeige von 11851 - 11855 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11851 1829 12 18 Finster. Im Burgtheater „Schachmaschine“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Fortunat“. Mittelmäßige Nacht, wenig besser, Fanny kam vor Mittag, wir sprachen wegen der Kinder. Um einst eine Stütze zu haben, will ich mit Jean reden. Schrieb und rechnete im Bett sehr mühsam; sonst Fechner zwei Mal. Band 11 (XI.), Seite 137v
11852 1829 12 19 3 Grad, finster. Im Burgtheater „Jungfrau von Orleans“, mit der Gley, leer, gefiel nicht. Im Kärntnertor-Theater 1 Akt „Maifest“, „Berggeist“, Albert mit hässlichem Kopf und Tochter tanzt. Unruhige Nacht, nach Fechner stand ich auf, sehr matt, las, schrieb, rechnete. Besuche von Schmirer, Gruber, Werner, Schenk; Fechner zwei Mal. Mittags mit Therese allein; Nudelsuppe, Ragout, Poulard. Hanl schickte ich mit 5 fl. zu Haslinger um eine Neujahr-Befreiungskarte. Dem Farkasz zum Neuen Jahr; schloss ihm die Note von 20 fl. 40 x für die Preiszettel bei. Um 6 h ins Bett; Fechner traf mich noch auf; keine Öffnung ! Stegmayer, Therese Rabusch; Fanny strickte, ich richtete mich (?) nach alter Art, schlief ziemlich lang und ruhig; in der Nacht dreimal Arznei. Band 11 (XI.), Seite 137v
11853 1829 12 20 Schnee, finster. Furchtbares Schneegestöber, der Schnee mehr als ein Schuh tief. Im Burgtheater „Wallenstein“, Gley als Thekla; im Kärntnertor-Theater„Figaros Hochzeit“, das 1. Mal mit Siebert, im Theater an der Wien „Rosamunden-Turm“. Ich bin sehr matt, um 10 h große Öffnung mit Anstrengung. Trank 1 Glas Likör (?) als Kaffeetasse voll, zum ersten Mal, nachmittags die zweite. Um 10 h stund ich auf, aß später etwas Ragout, Poulard. Fechner 12 h, keine Änderung, abends wieder. Marie und Gned mittags, Herzfeld, Fux, plauderten lange, nachmittags wagte es Ignaz Hitzinger, seine Frau aufzuführen. Sie nahm uns ganz ein. Er bat wegen 120 fl., ich bestimmte monatlich 6 fl., 3 fl. der Liesi, 3 fl. dem Ignaz. Therese gab ihr ein seidenes Tüchl, 3 ½ und ihm ein Gilet, 2 ½ fl.. Abends Fanny, um 9 h erst Fechner. Er ist so elend ! Die Nacht war gut. Band 11 (XI.), Seite 137v
11854 1829 12 21 Sonnenschein ! Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, die Gley; im Kärntnertor-Theater„Hochzeitskonzert“, „Fee und Ritter“, Albert und Tochter, leer. Im Theater an der Wien „Pelzmütze“. Um 10 h stund ich auf. Hirsch kam und bestimmte die Sitzung am 17. Feber. Absage des Jux am 23., ich schrieb Herz, dass wir uns am 24. im engsten Verein finden. Um 11 h große Unterredung mit Jean, 1 ¼ Stunden, welche nur Fechner unterbrach. Cserny wird Vormund, gelobte mit Handschlag, sich nach meinem Tode ihrer anzunehmen, für die Erhaltung ihres Vermögens und für rechtliche Männer zu sorgen, beider Beistand zu sein. Fanny darf sie allein nie sehen, keinen Schritt mit ihnen gehen. Alle Onkeln und Tanten hören auf. Zweimal gaben wir uns den Handschlag. Zum Schlusse riefen wir Therese, wo wir alles wiederholten. Sch(enk ?) unterbrach uns, später Fux, Fanny, wo wieder alles wiederholt wurde. Tränen der Fanny änderten nichts. Mittags mit Therese allein; ich aß nur Rindfleisch mit Gurkenkraut. Nachmittags schrieb ich, dann Zeitung lesen. August schickte mir in einer Nuss eine Krippe, plauderte lange, Mark, Werner. Abends mit Werner, Hoffmann, Ferdinand Préférence. Hatte eine schlechte Nacht. Band 11 (XI.), Seite 138r
11855 1829 12 22 Sonne. Am Vormittag Fanny, bringt Jean das Gartentableau, sehr [schön ?] ! Schenk, Fechner; ich bin sehr matt, ohne Appetit. Reimann brachte mir seine Obligation und 100 fl. à conto. Mittags Dräxler, Mayer, nachmittags schrieb und rechnete ich. Jaudl bat um sein Monatsgeld. Vorlesung, abends Schenk, Fanny kam spät mit Jubel von Jean, Korntheuer, Jäger sahen es auch. Therese arrangierte wieder mein Bett sehr gut, schlief viel. Band 11 (XI.), Seite 138r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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