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Anzeige von 11811 - 11815 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11811 1829 11 8 Regen. Im Burgtheater „Silberne Hochzeit“, im Kärntnertor-Theater „Graf Ory“, im Theater an der Wien das Gestrige. Vor Tische Müller, er und Mayer speisten mit uns. Nachmittags schlief ich. Abends mit Fanny und Stegmayer Préférence, Therese mit der Hoffmann Rabusch; Agnes, eine Stunde Collens, Marie soll heiraten. Redoute der Ärzte, sehr leer. Band 11 (XI.), Seite 134v
11812 1829 11 9 Finster, stürmisch, dann heiter. Im Burgtheater „Gutherziger Polterer“, „Eifersüchtige Frau“, im Burgtheater „Ochsenmenuett“, ungarisches Divertissement, im Theater an der Wien das Gestrige. Therese schrieb den Kindern voll Kraft und Salbung. Vormittags die Kirchmayer, klagte, dass ihr die Toni nicht einmal gratulierte, worüber Therese auch schrieb. Ich gebot Strenge; zahlte für den Chirurgen 25 fl., Tassen (?) 8 fl.. Hruschka trug ihren Wagen an; fuhren in die Roßau und den Prater. Mittags allein, abends Reichard, die Markischen, Assen, Hruschka; spielten Tarock. Band 11 (XI.), Seite 134v
11813 1829 11 10 Heiter, windig. [Im Burgtheater] „Belisar“, die Hagn Irene; im Kärntnertor-Theater „Vampyr“, im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“. Ich ließ von Lechner die grünen Draperien aufmachen. Wir fuhren an die Wien zur Kettenbrücke, nahmen die Fux auf, welche von der Schmauswaberl kam, nach Margarethen. Mittags Dräxler, Moreau, Hanl, abends Fanny, Pechwill, sie, Zerboni, spielten Tarock, ich zeigte der Pechwill den Messias und das „Alte Wien“. Förster brachte einen Abdruck vom Turm. Band 11 (XI.), Seite 134v
11814 1829 11 11 Finster, mittags etwas heiter. Im Burgtheater „Vater und Tochter“, im Kärntnertor-Theater „Graf Ory“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Rosamunden-Turm“, Schauspiel in 5 Akten von Marsano. Der Nany grüne Tasse mit Namen, 5 fl., und dem Emanuel, weil er das Gesellschaftslied abschrieb. Vor Tische Burg, Evarist, mit Therese ins Schottenfeld, Breitenfeld. Kridl, Kugler, Agnes speisten da, abends Werner, Préférence; so oft ich spiele, verliere ich 1 fl.. Band 11 (XI.), Seite 135r
11815 1829 11 12 Kalt. Im Burgtheater „Hagestolzen“, die Hagn von München, gefällt; „Buckliger Liebhaber“. Im Kärntnertor-Theater „Uniform und Schlafrock“, „Maskenball“, die Horschelt mit einem Pas de deux; im Theater an der Wien das Gestrige, gefiel, viel Spektakel. Ich schrieb dem Tschernohlawek um Geld und Holz. Nach 12 h in die Augartengasse, Leopoldstadt, Jägerzeil, Werner speiste mit uns. Abends Fanny und Agnes, machte einen Verdruss, weil ich nicht hoch spielen, viel verlieren will, und zwar jeden Abend. Band 11 (XI.), Seite 135r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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