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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
3746 1807 11 4 Karlstag. Regen. Früh arbeitete ich mit dem Grafen allein, zur Reider (?), dann nach Haus, um mehrere Tage nicht mehr auszugehen. Mittags allein, ich aß wenig. Nach Mittag saß ich und dachte. Um 5 h ins Bett und war den Abend allein. Band 06 (VI.), Seite 59v
3747 1807 11 5 Neblig. Den ganzen Tag meistens im Bett, ich las. Eckhart war unser Gast. Unter Mittag kam Peter und abends die Joseph[ine]. Ich freute mich, beide zu sehen. Nach Mittag schrieb ich, wünschte mir Gesellschaft, ging früh ins Bett und so passierte der Abend. Ich bin wenig besser, der Husten ist sehr heftig und meine Augen schmerzen mich und Lissl erzählte, Sonnleithner sei vom Fürsten suspendiert, weil am Dienstag beim Ballett „Telemach“ Mlle. Coustou als erste Tänzerin der k.k. Hoftheater auf dem Zettel stand; wird nicht lange dauern. Band 06 (VI.), Seite 59v
3748 1807 11 6 Heiter. Den ganzen Tag zu Haus. Meine Besserung nimmt wenig zu. Ich bin düster und sehne mich nach Gesellschaft. Therese sang mit Krünes (?), welche bei uns speiste und der Neumann die Chöre von „Orpheus“ von Kanne. Ich las, schrieb, dachte. Nach Mittag kam die Bulla und blieb den Abend, die Joseph[ine], welche nach dem Besuch Czernins wiederzukommen versprach, aber aus Kränkung nicht mehr erschien. Therese sang im Burgtheater „Wandernde Komödianten“, vorher „Der Buchstab“, Lustspiel in 1 Akt von Huth Während der Zeit war ich mit der Bulla allein. Sie sprach mir von der Ehe ihrer Tochter etc. Nach 9 h kam Therese, es wurde etwas gegessen. Um 10 h ging Bulla weg und wir ins Bett. Ich hatte eine bessere Nacht. Band 06 (VI.), Seite 59v
3749 1807 11 7 Neblig, etwas Regen. Den Vormittag war Therese in Bewegung, um Verschiedenes zu kaufen. Ich befinde mich am Körper etwas besser, aber nicht froher. Peter kam um die Mittagszeit, blieb einen Augenblick und ging. Ich las und schrieb etwas. Eckhart war unser Gast, der mich gut fand, und wegen der Augen, weil die sich so sehr langsam bessern, eine Salbe verordnete. Nach Mittag hatte ich wegen der Arbeitsleute zu tun. Die Jos[ephine] kam nur auf kurze Zeit, um mich zu trösten, da sie aber die Vogt (?) und ihren --- [ ? Namen nicht eingesetzt] erwartet, so ging sie gleich nach 5 h. Ich bin gern mit ihr, sie weiß mir viel Interessantes zu sagen. Walluschek war ein paar Stunden da und die Bulla den ganzen Abend. Therese und sie schwätzten, ich nahm wenig Anteil, verhing meine Augen mit den Holler-Sackeln und ging um 9 h ins Bett. Band 06 (VI.), Seite 60r
3750 1807 11 8 Feucht, jedoch nicht kalt. Ich hatte eine üble Nacht; die Salbe machte mir viel Schmerzen und meine Augen sind heute röter. Dies stimmte mich sehr um. Lissl besuchte uns, wir plauschten eine Weile vom Theater, von Sonnleithners Suspendierung, dass er diesen Platz zu erhalten wünsche u. dgl. Peter kam gegen Mittag. Ich ging vor Mittag nicht aus, las, schrieb, dachte. Mittags allein, nach Mittag ging ich gleich aus, um wieder einmal Gesellschaft zu sehen. Therese brachte Eckhart Brot und fragte ihn, ob ich die Salbe fortnehmen soll, weil sie so schmerzt und die Augen röter sind. Zu Therese kamen heute Schneider und Schuster und brachten alles so lange Erwartete. Lissl konnte ich die Loge ins Kärntnertor-Theater geben „RollasTod“, Matausch als Rolla. Rohrweck, Nina und Moreau besuchten mich. Um 5 h kam ich nach Haus, um 6 h die Hocheder und um ½ 8 h Peter. Wir unterhielten uns den Abend mit Lesen, Plauschen und blieben bis 10 h zusammen. Band 06 (VI.), Seite 60r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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