Ein düsterer Tag. Schnupfen und Augenschmerzen quälen mich immerfort. Den Vormittag beim Grafen. Um 12 h warteten Klimbke und sein Neffe, Nitschner und Peter meiner beim Taroni, plauderten eine Weile, und fuhren zum Nitschner speisen, wo wir auch den Nachmittag blieben. Therese fuhr, Klimbke und ich gingen in die Stadt. Ich führte ihn auf Reimanns Bauplatz, zeigte ihm den Einbruch und Beraubung des Grundsteins. Ich blieb im Kärntnertor-Theater „Liebe und Geheimnis“ Lustspiel in 1 Akt von Sonnleithner, missfiel, dann „Abenderragen“. Ich war ganz allein, beim halben Ballett kam Peter und sagte mir, die Reider (?) sie mit Gesellschaft im Burgtheater bei „Machtspruch“.
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Ein schöner Tag. Etwas bessern sich meine Augen. Früh ins Cavrianische Haus, zum Grafen, wo ich in Hausverkaufs-Geschäften arbeitete. Heinrich brachte mir ein Billett und lud mich zum Peter in Gesellschaft. Mittags waren Eckhart, Klimbke und sein Neffe unsere Gäste. Nach Mittag war ich zu Hause, las etwas, später zu Peter, wo ich den Abend in Gesellschaft zubrachte. Auch Reider (?) kam. Ich war zeitlich zu Haus und pflegte meine Augen. Therese war mit der Bulla allein.
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Stürmisch. Der Vormittag wie gestern. Mittags allein. Wir ließen uns die von der Pollitzer (?) empfangene Gansleber rwcht gut schmecken. Den ganzen Nach Mittag allein. Abends kam die Hocheder und ging mit Therese ins Kärntnertor-Theater „Milton“, dann „Paul und Rosette“. Ich suchte mir Gesellschaft, um den Abend zu passieren.
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Kalt, stürmisch, Regen. Der Vormittag wie gestern. Ich schrieb heute um Verleihung der Kammerherrenwürde für Louis eine Bittschrift an den Kaiser. Mittags allein, nach Mittag mit Nagl in die Linzer Zeugfabrik. Mit Nagl machte ich ab, einen Teppich von Weinlaub und blauer Bordüre extra zu machen, wozu die Reste verwendet werden. Ins Cavrianische Haus und abends zur Reider (?), wo ich in gewöhnlicher Gesellschaft den Abend zubrachte. Therese hatte Kopfschmerzen und legte sich früh ins Bett.
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Ein schöner Tag. Früh zum Grafen, Neuling, Keglevich, für den ich 75 Louisdor besorgte und selbe auf der Börse kaufte. Ich engagierte mich, nach Mittag in Wiesingers Gesellschaft nach Nussdsorf zu fahren. Mayer von Hetzendorf war unser Gast. Nach Mittag arbeitete ich, um 4 h zu Keglevich, dann nach Nussdorf. Therese war bei Hocheder. Ich soupierte und blieb bei der Gesellschaft.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).