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Anzeige von 2686 - 2690 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
2686 1804 12 10 Den ganzen Tag Regen und Schnee und unerträglicher Kot. Am Vormittag wie gewöhnlich zum Grafen, dann zu Richart, wohin Sonnleithner kam. Sie hatte von ihm und ihr unterschrieben die Obligationen zu 600 fl. zedieren lassen und ihm zum Vormerken übergeben, um dem Fink vorzukommen. Mittags allein. Nach Tisch kam Neumann und persuadierte mich, heute sein Mädchen anzusehen. Ich fuhr mit Therese zum Wasser, Porzellanfabrik und zu Högler, nach Hause, dann allein zu den Salesianerinnen und ins Theater an der Wien „Schatzgräber“ und zum 1.Mal die Kinderpantomime von Hornung. Therese Neumann als Genius gefiel in ihrem Solo sehr und wurde vorgerufen, die übrigen verraten wenig Talent. Ich traf Kárner, Compagnie, dies entschädigte mich für die langweilige Oper. Therese war den Abend allein und rechnete im Küchenbuch. Band 05 (V.), Seite 50v
2687 1804 12 11 Sehr finster, dunkel. Den Vormittag wie gewöhnlich. Heute übergab ich dem Franz des Grafen Wäsche. Mittags allein, nach Tische blieben wir zu Haus. Ich arbeitete und rangierte meine Neujahrsgeschenke. Abends ins Kärntnertor-Theater „Strelitzen“, die Hartmann ist mit 600 fl. engagiert. Therese blieb zu Haus und unterhielt sich mit dem Almanach, den ich ihr vom Beck brachte. Band 05 (V.), Seite 50v
2688 1804 12 12 Wie gestern. Die Luft stinkt und ist fiebrig. Den Vormittag wie sonst. Richart war wegen ihrem Geschäft bei Sonnleithner. Mittags allein. Nach Tische ging ich zum Grafen, arbeitete zu Haus. Es besuchte uns die Csekonics, welche gestern aus Eisenstadt kam. Ich führte sie ins Burgtheater „Komödie aus dem Stegreif“ und „Deutsche Kleinstädter“. Nach dem Theater ins Bett. Band 05 (V.), Seite 50v
2689 1804 12 13 Stinkender Nebel, gewöhnlicher Vormittag. Mittags allein, nach Tische arbeitete ich zu Hause. Dann ins Kärntnertor-Theater „Erben“, leer, fand keine Compagnie, und zuletzt im 3. Stock die Hocheder, welche ich nach Hause führte. Therese war zu Hause und allein. Dem Sonnleithner schickte ich 2 Maß Slivovitza. Band 05 (V.), Seite 50v
2690 1804 12 14 Wie gestern. Der Vormittag wie gewöhnlich. Die Csekonics, Werlen, Graf Vinzenz, Dr. Stollhofer und Eckhart waren unsere Gäste, Carl Csekonics und Kárner blieben weg. Kárner kam nach Tisch. Abends gingen wir ins Kärntnertor-Theater „Fürstengrösse“, schlechte Produktion. Im Theater sprach ich mit Spuler und Richart. Therese war den Abend zu Haus. Band 05 (V.), Seite 50v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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