Trübe, außergewöhnlicher Staub. Vormittag arbeitete ich zu Hause, dann zum Grafen ins Haus und zu Richart. Mittags allein. Therese und ich hatten wegen der Dienstmagd viel Verdruss, wir aßen keiner. Nach Tisch schliefen wir zusammen, da kam Salieri, später die 2 und Richart. Heute zieht Arbesser bei uns ein. Ich schlief und schloss mein Kassenbuch ab. Berger half Arbesser, seine Sachen rangieren. Abends ins Burgtheater „So muss man Füchse fangen“. Therese blieb zu Haus und arbeitete an ihren Mänteln. Vorher war Kiepach bei uns, der mit 1500 fl. von seinem Vater kam, und bat mich wegen einem Quartier, da riet ich ihm mit Vergnügen dem Stegmayer seines an.
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Regen. Den Vormittag zu Haus. Therese sang wie gewöhnlich mit der Gulyás. Nina kam, später Kiepach, mit dem fuhr ich wegen Quartier zu Stegmayer, wegen einem Wagen zu Joseph im Roten Haus, wo er einen Kalesch um 460 fl. kaufte. Mittags war er unser Gast. Nach Mittags zu Haus, abends etwas soupieren mit Haim im Michaeler Bierhaus, dann ins Burgtheater „Die Witwe und das Gespenst“, Lustspiel in 5 Akten. Fade Übersetzung aus dem Französischen, nicht zum Aushalten langweilig. Ich schlief, obwohl ich Compagnie hatte, so langweilte das Stück. Es wurde einstimmig ausgezischt. Im Kärntnertor-Theater „Tage der Gefahr“. Nach dem 1. Akt wurde die neue Kurtine mit dem Tempel des Apoll und den Büsten der berühmten Kompositoren von Sacchetti herabgelassen. Therese war zu Hause.
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Bis 9 h lag ich. Berger und sie, welche bei Arbesser waren und ihm packten, machten mir im Bett einen Besuch. Bis 11 blieb ich zu Haus, dann in die Kassa und mit Lang eine Weile herum. Therese speiste zu Haus, ich in Compagnie. Um 4 h zu Haus, fand die Bulla, beide Hitzinger, später kam auch Kiepach. Ich blieb bis ½ 7 h, dann ins Burgtheater „Mädchentreue" und im Kärntnertor-Theater „Die Witwe und das Gespenst“. Ich war in Compagnie und hielt nicht aus. Therese unterhielt sich mit Bulla.
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Vom gestrigen Regen kalt. Am Vormittag arbeitete ich bis 10 h zu Hause, dann zu Franz Keglevich, der mich rufen ließ, ins Haus. Ich schrieb wegen einer Obligation von Chiolich an Kniesching (?) an Woller, mittags auch wegen Büchern an Korntheuer. Wir aßen allein, nach Tische kam die Laucher. Heute abend starb der Kutscher Seppel, um den mir sehr leid ist. Nach Mittag ging ich mit Therese zur Kohl, um ihr den Logenschlüssel zu „Titus“ zu geben, dann wegen Uhrstreif (?) auf den Spittelberg. Als ich nach Haus kam, fand ich einen beleidigenden, wirklich infamen Brief vom Grafen, weil ich dem Hausknecht Hans Georg auf Verordnung des Kleiner täglich ein Viertel Wein geben ließ. Ich war darüber sehr aufgebracht. Abends ins Burgtheater „Deutsche Kleinstädter“. Nach Tische besuchte uns Csekonics in Leutnantsuniform bei Gyulay. Therese arbeitete zu Haus.
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Kalt, und wie gestern abwechselnd Regen. Früh zum Grafen ins Haus, dann schrieb ich ihm einen derben Brief. Mittags allein, nach Tische kam Kohl mit ihrer Tochter, der Neisser, welche bei uns den Nachmittag blieben. Therese gab ihnen ihr Bild. Wir unterhielten uns bis 7 h, es kam auch die Babette dazu. Therese sang ein paar Arien und vergnügte uns sehr. Ich ging ins Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“ und „Verlegenheit durch Zufälle“. Ich blieb auf dem Theater und auf anderen Plätzen, wo ich Compagnie fand. Den Abend blieb Therese zu Haus.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).