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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
2596 1804 9 11 In Eisenstadt. Ein angenehmer Tag, Aufführung der „Deutschen Kleinstädter“ von Damen und Cavalieren. Früh schrieb ich ein paar Stunden, dann ging ich zu Kárner um mit ihm wegen meiner Abreise zu reden, auch machte ich da Toilette. Den Laucherschen kaufte ich auf dem Berg Marienbilder, und meiner Mutter einen neuen Kalender. Später zu Stessel in die Kasse. Mittags hatte ich schon vor 5 Tagen den Vadász beim Pregler (?) zum Speisen engagiert, und bei Ringer sollte ich speisen, weil morgen sein Schwager abreist. Mit Kárner passierte ich seine Rolle und debattierte mit ihm, um die morgen über Baden nach Wien zu führen. Ich nahm des Carl Till (?) seinen Wagen. Kárner gab mir auf die Fuhr und Mittagmahl noch 20 fl. Nach Tische schrieb ich Therese ein paar Zeilen, und dass Vadász in der Nacht ankommen und bei uns schlafen wird. Später besuchte ich Ringer und nahm von Pointner auch Abschied. Dann zu Kárner, mit den Laucherschen zu Oberauer (?) in den Garten, wo wir sie mit gebratenen Hendeln bedienten. Im Garten waren auch noch Burgerth und Heyssan. Dann ins Theater um die Vorstellung zu sehen, außer Fischer spielte alles ziemlich gut. Nach dem Theater verabredeten wir noch mit Laucher unsere Abreise, um Hummel ja nichts merken zu lassen. Ich ging zu Kárner, da war Ernst (?), wir tranken Champagner. Ich beurlaubte mich und wir gingen um 12 h voneinander. Band 05 (V.), Seite 41v
2597 1804 9 12 Ein heiterer Tag. Fahrt von Eisenstadt über Pottendorf, Baden nach Wien. Vadász und ich holten beide Laucher beim Engel-Wirtshaus ab. Hoffmann musste sie rufen und wir fuhren um ½ 6 h unbemerkt fort. In Pottendorf frühstückten wir beim Verwalter, gingen in den Garten, sahen das Schloss und kamen über Tattendorf um 10 h in Baden beim Hirschen an. Ich zeigte ihnen das Frauen-, Josephs-, Neubad, den Ursprung, Park, Redoutensaal, Theater, wo wir mit Fenzl zusammen kamen. Bei der Englischen Köchin – Schildknecht – speisten wir gut. Nach Mittags gingen wir in den Wetzlar-Garten, nach St. Helena. Vadász und die Mädchen stiegen gar auf das alte Schloss, in welchem die Fabrik ist. Ich blieb indessen bei Ottos Gebäude à l' Espérance sitzen. Ich bediente sie mit Gefrorenem, dann ins Theater „Lumpen und Fetzen", Lustspiel in 4 Akten von Schikaneder, dann Divertissement von Mlle. Wolf. Im Theater plauderte ich mit Spuler, Stollhofer, Kamper, Strack. Nach dem Theater in den Wagen und kamen um ½ 1 h nach Haus. Therese wartete unser am Fenster. Vadász begleitete die Laucher und schlief dann bei uns. Wir unterhielten uns angenehm. Band 05 (V.), Seite 41v
2598 1804 9 13 Heiter. Den ganzen Vormittag beim Grafen. Vadász frühstückte bei uns und fuhr dann nach Eisenstadt. Mittags allein, nach Mittags zu Haus, eine Weile spazieren. Abends ins Burgtheater „Dankbarer Sohn“ und neues Ballett von Gallet „Verlegenheit“ durch Zufälle. Nach dem Theater gleich ins Bett. Band 05 (V.), Seite 41v
2599 1804 9 14 Den Vormittag wie gewöhnlich. Mittags allein mit Klimbke. Nach Tische arbeitete ich zu Haus. Um 4 h ging ich mit Therese zum Schiffs-Magazin, dann zur Hackel baden. Ich ging mit Therese über die Bastei zum Burgtor, wo mit aller Anstrengung an der Demolierung des alten Tors und der Schanze gearbeitet wird. Abends ins Kärntnertor-Theater „Klara von Hoheneichen“. Wäre ich allein gewesen, ich hätte mich ganz verschlafen, so matt war ich nach dem Bade und meiner Reise. Band 05 (V.), Seite 41v
2600 1804 9 15 Wie gewöhnlich war der Vormittag. Mittags allein. Nach Mittags fuhr ich mit Therese in die Porzellanfabrik, abends ging ich ins Burgtheater, „Liebe in Spanien“ und zum 1. Mal „Wandschrank“. Ich kam mit Lang zusammen, plauderte, schlief mitunter und weiß vom Stück wenig zu sagen. Um 7 h abends kam Kiepach zu Besuch von Agram. Er überraschte uns angenehm und fand uns zu Hause. Band 05 (V.), Seite 41v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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