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Anzeige von 1681 - 1685 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1681 1802 3 12 Ein schöner Tag. Früh zum Grafen. Mit Waldon zum Stohr, dann mit Therese zu Aschkan, um die Glacis zum Stubentor herein. Mittags speisten Huber und Willmann bei uns. Nach Mittag kam Baron Massberg, mit diesem ging ich zu Rottruff und abends ins Burgtheater „Ginevra“, wo ich Baronesse Sobek und Krieghammer sprach. Therese war mittags auf der Bastei, dann bei der Petrowitz und den Abend zu Hause. Band 04 (IV.), Seite 42r
1682 1802 3 13 Vor Mittag heiter, nach Mittag regnerisch. Früh zum Grafen, zum Walnefer wegen Ring der Ascher, um 11 h ins Rathaus zu Stöhr, ein Stück auf die Bastei, dann nach Hause. Klimbke und Korn speisten bei mir. Ersteren bat ich, sich wegen Korn anzunehmen, letzterer war gestern bei Braun und Lange. Therese hatte Probe von „Adelaide", nach Tisch ging sie mit Nina spazieren. Werlen war da, welchen ich mit dem jungen Csekonics auf morgen einlud. Therese sang mit Salieri, nachher ging sie zur Ascher. Bis 5 h arbeitete ich, dann ging ich zu Rottruff und nicht mit ihm ins Theater an der Wien, „Modesitten“, Coscher (?) von Baden als Diederl (?); denn wir hatten Etzelt Mutter, Tochter, George, Häusler und Kiepach zur Gesellschaft. Es wurde Préférence und Lotto gespielt. Nach der Gesellschaft soupierte ich mit Rottruff, Moreau und Krieghammer beim Lothringer. Band 04 (IV.), Seite 42r
1683 1802 3 14 Schnee und sehr kalt. Früh zum Grafen, dann zu Rottruff, wo alles wegen Krieghammers Abreise bestürzt ist, dessen Knabe krank ist. Mittags speisten Carl Csekonics, Werlen, Jean und die Tischler Nany bei uns. Nach Tische kamen Krenn, Schmid und Salieri. Therese sang die Klarinetten-Arie aus „Clemenza di Tito“, Werlen. Abends zu Rottruf und mit ihm, Moreau und Krieghammer ins Kärntnertor-Theater in die Loge, „Johanna von Montfaucon“; wurde schlecht gegeben. Nach dem Theater soupierten wir im Straußen. Therese war bei Ascher; um 9 h ging sie mit der Sepherl nach Hause. Ein unreifer Bube schrie ihr so heftig in die Ohren, dass sie in heulendes Weinen ausbrach. Band 04 (IV.), Seite 42r
1684 1802 3 15 Kalt, aber heiter. Früh in die Kasse, um ½ 11 h, sprach mit Stohr wegen Billets zum Ballett. Dann in die Theaterkanzlei, den Kassiers brachte ich Tokajer und Neustadtler, Salieri 2 Bouteillen Tokajer vom Grafen. Mittags speisten Moreau und Eckhart bei uns. Nach Mittag machten uns die Rottruff, Krieghammer, Tochter, Schmid, Schwester der Rottruff, Latzl, Moreau einen Besuch. Es wurden Canons und andere Lieder gesungen. Wir unterhielten uns bis 10 h, dann gingen wir zu zum Lothringer, von da ins Kaiser- Kaffeehaus und erst um ½ 1 h ins Bett. Band 04 (IV.), Seite 42r
1685 1802 3 16 Ein heiterer, kalter Tag. Früh zum Grafen, um 11 h zu Stohr, wo ich ein Billett zum heutigen Ballett abgab. Mittags speisten wir allein, nach Mittag arbeitete ich. Therese hatte Probe von ihrer Klarinetten-Arie bei Gillenberg (?). Abends gingen sie zur Etzelt. Um 3 h fuhr ich mit Moreau zum Lusthaus, wo wir die Rottruff und Krieghammer fanden. Im 3. Stock kam ich neben Kiritz (?) und Stohr zu sitzen; „Dorfbarbier“ und zum 1. Mal „Die Spanier auf der Insel Christina“, Ballett von Salvatore Viganò, Musik von Joseph Weigl. Fortunata Angiolini machte ihren ersten Versuch in mezzo carattere, gefiel so-so. Des Salvatore Viganò Solo mit Kastagnettl machte außerordentliches Lärmen. Das Ballett gefiel wenig. Beim Lothringer soupierten wir. Band 04 (IV.), Seite 42v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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