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Anzeige von 1661 - 1665 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1661 1802 2 20 Der Schnee zerfließt, viel Morast. Therese hatte Probe von der „Zauberflöte“, ich arbeitete. Um 12 h gingen wir zum Aschkan. Mittags allein. Nach Mittag besuchte Therese die Gulyás und Tomeoni (?), die sie wegen Bestellung der Perlen ersuchte. Ich arbeitete bis es dämmerte. Am Abend unterhielten wir uns bei Wallishauser, wo auch sein Schwager, der Weinzettl war. Wir spielten Lotto und soupierten da. Um 10 h nach Hause und ins Bett. Heute brachte Aschkan das schöne Nähkissen aus Steineschenholz. Band 04 (IV.), Seite 39v
1662 1802 2 21 Früh zur Gulyás, wo ich für Therese 2 Bouteillen, nämlich einen Birn(?)-, einen Punsch-Rosoglio kaufte. Kunz (?) stimmte das Pianoforte. Um ½ 11 h kam die von mir bestimmte und durch die Chatrin besorgte sogenannte Trauerhaube, Therese äußerte viel Vergnügen. Ich ging zum Grafen und erwartete die Csekonics, welche mit dem Vinzenz kam. Ich führte ihn nach Hause, blieb eine Weile und hatte Besuche von der Pfaller und Perinelli. Therese holten wir bei den Michaelern ab, beim Ausgang war das Gedränge etwas stark. Ein naseweises Mädel warf einen Buben ganz auf mich. Ich, darüber ein Weniges erbost, gab ihr in aller Form einen Nasenstüber. Wir gingen zur Ascher, Etzelt, dann nach Hause. Mittags speisten Csekonics, Willmann und die Tischlerin bei uns. Nach Mittag kam die Etzelt Lisett und wir fuhren in 6 auf die Laimgrube zum Weißen Lampl zum Krippenspiel, und sahen 2 Produktionen an. Ich war munter und froher Laune. Um 6 h kamen wir nach Hause. Therese führte ich zur Schmirer, wo sie den Abend blieb. Ich war allein den Abend zu Hause. Um 9 h kam Therese, wir plauderten bis 10 h, dann ins Bett. Ich bestimmte in die Redoute zu gehen, um aber Therese nicht ängstlich zu machen, verschenkte ich das Billett an Carl Benkó und blieb zu Hause. Band 04 (IV.), Seite 39v
1663 1802 2 22 Regen und Schnee. Früh zur Gräfin, dann nicht mehr aus dem Hause. Willmann führte uns am Vormittag seinen Schwager, den Dichter Huber auf. Therese speiste bei der Ascher, ich in Gesellschaft des Bergopzoom und Keller beim Möraus auf der Mehlgrube. Nach Mittag arbeitete ich, Therese kam abends zu Hause. Huber und Willmann schenkten uns den Abend und wir spielten bis 11 h Préférence. Band 04 (IV.), Seite 40r
1664 1802 2 23 Den ganzen Tag Regen und Schnee. Wir gingen nicht aus dem Hause. Mittags speiste Walther mit uns. Den Abend waren wir bei Benkó auf eine Préférence. Nach uns kam es zwischen Schmirer und Umlauf zur Tätigkeit [sic]; letzterer warf den ersteren in einen Winkel, dass er sich das Gesicht und die Hände aufschlug. Band 04 (IV.), Seite 40r
1665 1802 2 24 Im Kärntnertor-Theater die 29. „Zauberflöte"; Therese Königin. Ich ging zum Grafen. Dann besorgte ich für die Comtesse Haller (?) ein frisches Bouquet. Mittags speisten Eckhart und Umlauf bei uns. Eckhart erzählte, dass ihn heute die Eisenkohl zur Gesellschaft laden ließ. Therese hatte Probe von „Zauberflöte“. Nach Mittag 4 h ging ich zum Grafen, Umlauf begleitete mich; dann ins Riedlsche Bierhaus. Vor Mittag war Kunz (?) und nach Mittag die Gulyás bei uns. Abends lud ich Etzelt, Kunz, Gulyás und ihr Mädchen in die Loge, sie erschienen. Therese wurde bei ihrem Erscheinen vom Publikum mit Klatschen empfangen; dies überraschte mich so sehr, so sehr es mich freute. Therese sang meisterhaft, ich gab ihr mein Bravo auf dem Theater. Nach der zweiten Arie kam sie zu uns in die Loge. Die Etzelt begleitete ich. Die Goldmann soupierte mit uns. Um 11 h ins Bett. Band 04 (IV.), Seite 40r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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