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Anzeige von 1666 - 1670 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1666 1802 2 25 Trübe, feucht. 12. Redoute. Therese schrieb an Braun um 4 Redoute-Billetts. Um 9 h zum Grafen. Therese blieb zu Hause. Die Scheiger und Etzelt kamen und verabredeten mit Therese Masken. Patsch brachte den Csekonics aus der Akademie, beide speisten da. Therese brachte der Chatrin 2 der von Braun erhaltenen Billetts. Nach Mittag kam Umlauf und erzählte uns umständlich, wie es kam, dass er am Dienstag den Schmirer hinter den Kasten warf, wo er sich den Daumen prellte. Die Nanett erzählte, dass Schmirer bei der Polizei eine schriftliche Klage einreichte. Abends ins Burgtheater „Achille“, dem Csekonics gefiel es außerordentlich. Trotz heftigem Kopfschmerz sang Therese doch vortrefflich. Die Scheiger und Etzelt zogen sich indessen um, als Therese im Theater war. Den Csekonics, welcher bei uns schlief, begleitete ich nach Hause, kleidete mich um und ging in die Redoute. Es war unmenschlich voll, die Hitze und der Dunst litt mich gar nicht in den Sälen. Ich unterhielt mich wenig, plauderte mit Eckhart. Klimbke und Pletterl (?) und blieb bis 5 h. Band 04 (IV.), Seite 40r
1667 1802 2 26 Ein düsterer nebliger Tag. Csekonics fuhr vor 8 h nach Eisenstadt. Der alten Frau schickten wir einen Karpfen. Bis ½ 12 h blieben wir im Bett. Mittags speisten der Dichter Huber und Willmann bei uns. Therese befindet sich heute besser. Nach Mittag waren der vertriebene Umlauf und die Nanett bei uns. Abends allein und um 8 h ins Bett. Band 04 (IV.), Seite 40r
1668 1802 2 27 Etwas gefroren. Früh zum Grafen, dann mit Therese zum Lackierer Müller und Tischler Aschkan. Gegen Mittag wurde es sehr kotig. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause. Abends ins Wiedner Theater „Schöne Wienerin“, mit Schlittenfahrt von „Tsching, tsching“ etc. Ich fand Moreau mit der Krieghammer und Hebenstreit von Brünn. Das Stück ennuyierte mich. Solche Stücke fordern viel Kunst. Therese war zu Hause, Agnes speiste bei uns. Band 04 (IV.), Seite 40r
1669 1802 2 28 Faschingsonntag; trübe und neblig. Vor Mittag beim Grafen, dann mit Wokurka Zimmer in der Dreifaltigkeit bestellen, aber umsonst. Um 12 h ging ich mit Louis Etzelt zum Marsini (?) Karpfen essen. Mittags speiste die Tischler Reserl bei uns. Nach Mittag spielte ich mit Scheiger Billard und siegte. Abends spielte Therese bei Braunmüller Préférence, ich ging ins Burgtheater „Findelkind“, vorher „Nachspiel“, dann soupierte ich mit Wokurka beim Klapper. Um ½ 11nach Hause und ins Bett. Ich hatte Lust in die Redoute, doch weil ich morgen gehe, schlafe ich heute. Band 04 (IV.), Seite 40v
1670 1802 3 1 Früh zum Grafen. Zur Etzelt, um die Lisett zur heutigen Redoute auszubitten. Mittags speisten wir allein. Nach Mittag, auch abends waren wir zu Hause. Nach 9 h ging Therese mit Elisabeth um 10 h in die Redoute. Ich sprach mit vielen Bekannten, auch mit der Baronesse Sobek. Wir blieben bis ½ 6 h. Band 04 (IV.), Seite 40v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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