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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
141 1797 12 28 War den Tag über zu Hause. Abends besuchte ich die Gassmann und die Reine; fuhr mit Kutschersfeld nach Hause. Heute erhielt ich Briefe von meinem Bruder aus Klagenfurt, worin er mir die gute Aufnahme von seinem Herrn und sein Gefallen an Klagenfurt schrieb. Band 01 (I.), Seite 13v
142 1797 12 29 Arbeitete zu Hause, schrieb meinem Bruder, auch seinem Grafen schrieb ich zum Neuen Jahr. Mittags speiste ich mit v. Kárner beim Steindl, besuchte ihn am Nachmittag und ging dann mit Chatrin ins Nationaltheater, wo man den „Schubkarren des Essighändlers“ gab, samt dem Ballett „Das Missverständnis“. Im Theater unterhielten wir uns mit Gromann und seiner Schönen. V[on] Kárner mit seiner Sophie war auch im Theater. Nach dem Theater fuhr ich mit Kutschersfeld nach Hause. Band 01 (I.), Seite 13v
143 1797 12 30 Arbeitete vom frühesten Morgen bis Abend sehr fleißig. Abends fuhr ich zur Brabatz (?) und mit ihr in die Leopoldstadt zur Ruschitzka, welche ich wieder nicht zu Hause fand. Ich unterhielt mich eine Weile mit der Liebknechtischen Fräulein, wo eine Menge vom Theater geschwätzt wurde, empfahl mich und fuhr dann über die Praterallee die Brabatz nach Hause. Von da fuhr ich zur Gassmann, wo ich den Abend über blieb und mich sehr angenehm unterhielt. Kutschersfeld und ich gingen um 9 h nach Haus und ich arbeitete noch bis 1 h nachts. Band 01 (I.), Seite 14r
144 1797 12 31 Fuhr früh zum Fürsten und referierte alles. Dann ging ich zur Fürstin Leopoldine, Kleinrath, Hofmeister und den Kammerjungfern gratulieren. Mittags speiste ich bei Frau v. Gassmann; unser Diner war sehr aufgeräumt. Nachher kam auch das Fräulein Nanett zu Hause und ein Fräule Siccard auf Besuch; wir unterhielten uns und schwätzten zusammen bis 5 h, da ging ich zur Reine und begleitete sie ins Kärntnertor-Theater, wo man „Rolands Tod“ gab. Ins Theater kam auch Bruder Rhode. Nach dem Theater gingen Fritz, ich und Mauthner, den ich im Kaffeehause fand, zum Lamm soupieren, fanden da den Lang, Lippert, Schönberger den Jungen und unterhielten uns sehr angenehm, denn das Theater war der Stoff unseres Gesprächs. Heute starb der Vizebuchhalter Zoller. Der Fürst verlor einen treuen, geschickten Beamten, den Chef seiner Buchhaltung; seine Gattin den besten Mann und die Buchhaltung einen Menschenfreund. Sein Denkmal ist die Achtung und Liebe aller, die ihn kannten und sein Ruhm, dass er unersetzlich ist in seinem Fache. Band 01 (I.), Seite 14r
145 1798 1 1 Morgens und vor Mittag schickte ich zu meinen Bekannten und guten Freunden Billetts, dann ging ich zum Fürsten Paul und zu meinem lieben v. Kárner. Mittags aß ich bei Frau v. Gassmann, wo ich das neue Jahr anfing und das alte beschloss. Den Nachmittag unterhielt mich mit den beiden Fräulen sehr angenehm. Sie sind so gut ! – und verdienen gewiss einen rechtschaffenen Gatten. Abends ging ich ins Theater, wo man nach 2 Jahren wieder die „Palmira“ gab. Tomeoni spielte die Palmira, Simoni den Arcidoro, und die Joseph[ine] Umlauf sang zum ersten Mal mit der jungen Saal als Begleiterinnen der Palmira, und sangen recht angenehm. Im Theater war meine Unterhaltung nach Wunsch. Nach dem Theater trollte ich mich mit dem Kutschersfeld nach Hause und ins Bett. Band 01 (I.), Seite 15r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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