Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 101 - 105 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
101 1797 11 18 Ich war zur Gratulation bei der Frau Hauptmann; übrigens arbeitete ich und blieb zu Hause, denn ich war nicht ganz wohl. Elisen schrieb ich zum Namensfeste. Band 01 (I.), Seite 9v
102 1797 11 19 Am Vormittag arbeitete ich. Mittags speiste ich in Gesellschaft bei Stessel, da waren seine Frau, der Stadtpfarrer, Hillischek und ich. Nach Mittag ging ich nach Ödenburg, abends ins Theater; ich unterhielt mich mit der Wilhelm. Nach dem Theater begleitete ich die Illésy nach Hause, dann auf den Ball, auf welchem ich mich äußerst schlecht unterhalten habe. Es war eine sehr gemischte Gesellschaft und nicht über 200 Menschen. Band 01 (I.), Seite 9v
103 1797 11 20 Herr v. Kárner und ich fuhren nach Eisenstadt zurück und speisten beim Herrn Hauptmann, wo ein sehr frugales (?), glänzendes Diner war. Die Gesellschaft bestand aus 13 Personen. Ich schlich mich weg, um mich von Therese zu beurlauben. Abends besuchte ich den Buchhalter Svoboda, dann nahm ich von meiner Mutter und Schwester Abschied und legte mich um 10 h zu Bette. Band 01 (I.), Seite 9v
104 1797 11 21 Legte mich früh an und fuhren um 7 h nach Wien, frühstückte in Wimpassing und kam um 12 h an. In Wien besuchte ich Brandl, fand da die Amalie; ging dann zum Türken speisen. Abends besuchte ich die Metternich, war da bis 9 h, dann trollte ich mich nach Hause. Band 01 (I.), Seite 9v
105 1797 11 22 Arbeitete den ganzen Tag, speiste beim Brandl, besuchte mittags die Gassmann, unterhielt mich da ein paar Stunden sehr angenehm. Abends ging ich zum Marinelli ins Theater, wo die Amalie als Sophie Romani zum ersten Mal auftrat. Sie spielte sehr artig, wurde mit verdientem Beifall aufgenommen und am Ende vom ganzen Publikum herausgerufen. Sie dankte sehr bescheiden und sprach „Finden Sie mich fähig, Ihr Vergnügen zu befördern, so werde ich alles anwenden um Ihres Beifalles würdig zu werden; nur schenken Sie mir Nachsicht und Geduld“. Nach dem Theater soupierten Seitz und ich beim Steindl in Gesellschaft der Brandlischen. An das Namensfest meiner guten Mutter erinnerte ich mich und wünschte, sie bei mir zu haben. Morgens zwischen 10 und 11 h starb in Eisenstadt dem Kampl (?) sein Fritz; schade um den lieben Jungen. Band 01 (I.), Seite 9v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b