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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
131 1797 12 18 Arbeitete zu Hause den ganzen Tag. Abends besuchte ich meinen lieben v. Kárner und unterhielten uns von der glücklichen Metamorphose. Kárner erzählte mir die Verleumdungen von Dulcen und Adjunkten, welche mich noch mehr gegen sie reizten. Dann ging ich zu den Gassmannischen, übergab den reparierten Fächer und schwätzte vom Theater; da erzählten mir die Mädchen, dass Nanette 1000 fl., Therese 1200 fl. Gehalt habe. Bei der Reine war ich auch, wurde aber vermutlich wegen langen Ausbleibens und gestrigem Nichterscheinen bei der Rupp mit scheelen Gesichtern empfangen. Band 01 (I.), Seite 12v
132 1797 12 19 Heute wurde die k.k. Verordnung, dass alle Pensionisten ohne Ausnahme, sowohl zivil als auch Militär, sich bis zum letzten April 1798 von Wien weg und in die Provinzen begeben sollen, um der Teuerung in Wien zu steuern, die Provinzen aufheben, den Geldkurs vermehren; und dass vielleicht – Spekulation – mancher der Großen lieber seine Pension als Wien fahren lässt. Den ganzen Tag arbeitete ich zu Hause. Bekam Besuch vom jungen Stocklass und Nitschner zur Feierlichkeit des Freisprechens, welchen sie heute feiern werden. Heute wurden zum ersten Mal die Pferde in den von Brettern gebauten Stall eingestellt. Band 01 (I.), Seite 12v
133 1797 12 20 Ich arbeitete zu Hause. Abends besuchte ich v. Kárner und Reine. Heute ließ ich mir zur Abheilung meiner Wunde 6 Egeln setzen, welche ungemein stark zogen und eine starke Verblutung verursachten. Band 01 (I.), Seite 13r
134 1797 12 21 Arbeitete teils, teils blieb ich wegen meiner Wunde im Bett. Abends besuchte ich v. Kárner und die Reine. Heute gab ich zu einem Chapeau 3 Ellen Batist ab. Band 01 (I.), Seite 13r
135 1797 12 22 Teils blieb ich im Bette, teils arbeitete ich. Nach Mittag besuchte ich v. Kárner, dann ging ich wegen Aufschub – weil der Fürst heute nach Eisenstadt fuhr – der Erlegung des Kaufschillings für die Laxenburger Post zum Hofrat Dornfeld, welcher im Bürgerspital unter der Einfahrt die Stiege links im 2. Stock Nr. 35 wohnt. Abends besuchte ich die Gassmann und ging dann in die Societätsakademie, worin Therese Gassmann eine Arie sehr schön sang. Heute besuchte mich Paur von Eisenstadt und blieb bei mir über eine Nacht. Band 01 (I.), Seite 13r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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