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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
111 1797 11 28 Ich arbeitete stets; meine Geschäfte waren so dringend, dass ich nicht einmal Mittagessen konnte. Vom Juden Markus kaufte ich zwei Stück Batist, eines per 23, das andere zu 15 fl., jedes hält 9 Ellen. Abends war ich bei v. Kárner und arbeitete von 6 bis 10 h abends. Band 01 (I.), Seite 10v
112 1797 11 29 Arbeitete ab Vormittag, besuchte dann vor Tisch die Ruschitzka, fand selbe aber nicht zu Hause; dann ging ich zu den Gassmannischen und mit ihnen ins Kärntnertor-Theater zum „Dorfbarbier“, da fand ich den Cristan (?) und die Baumann Nanette; mit ersterem sprach ich. Den Torkos (?) besuchte ich auch Nach der Oper begleitete ich die Gassmannischen nach Hause, ging dann zur Reine und soupierte mit ihnen Suppe und kalten Braten. Im fürstlichen Hause war Ball, dem sah ich ein Weilchen zu und fuhr endlich mit Kutschersfeld nach Hause. Band 01 (I.), Seite 10v
113 1797 11 30 Vor Mittag erhielt ich einen Besuch von der Babett. Mittags speiste ich bei Brandl. Nach Mittag besuchte ich die Amalie, wo vom Theater eine Menge geschwätzt wurde. Meinen Freund v. Kárner fand ich wegen Augenschmerzen zu Hause und blieb da eine Stunde; da wurden Geschäfte abgehandelt. Als ich von ihm schied, begegnete ich auf dem Graben die Fräule Peschina (?) und Lisette Jaffer (?), die ich bis zum Roten Turm zu ihrem Quartier begleitete. Mich freute es besonders, sie nach 2 Jahren wieder zu sehen. Abends war ich bei den Gassmannischen, wo gesungen und eine Menge vom Theater, meiner Lieblingsneigung, gesprochen wurde. Die Reine erhielt auch einen Besuch von mir, wo ich bis 9 h blieb und dann nach Hause schlich. An diesem Tage heiratete die Komtesse Charlotte Weissenwolf den polnischen Grafen Mier (?). Band 01 (I.), Seite 10v
114 1797 12 1 Hatte den Hoffmann zu Gast beim Frühstück. Den ganzen Tag arbeitete ich; speiste bei Kárner und arbeitete mit selbem an der Postexpeditions-Instruktion. Abends ging ich ins Theater zum Marinelli. Amalie tritt in der Rolle der Emilie im „Forstmeister“ auf und wollte mir nicht ganz gefallen. Heute übergab Graf C[arl] dem Fürsten, ein in jedem Betracht sehr merkwürdiger Tag. Band 01 (I.), Seite 11r
115 1797 12 2 Arbeitete am Tage; speiste bei Kárner in Gesellschaft von Fajt und Seitz. Abends besuchte ich die Gassmannischen, fand da das Fräulein Agnes. Ging dann mit Faulhart (?) in das Wiedner Theater, wo man die travestierte „Agnes Bernauer“ gab, über die ich herzlich lachen musste. Nach dem Theater besuchte ich den Stessel. Band 01 (I.), Seite 11r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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