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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
126 1797 12 13 Arbeitete zu Hause den ganzen Tag. Abends besuchte ich die Gassmann und ging dann ins Burgtheater, wo man „Sitah Mani“, Schauspiel von Vulpius und das Divertissement „Die Luftfahrer“ gab. Ich unterhielt mich mit den Gassmannischen und ging nach dem Theater mit dem Fajt zum Lampel soupieren, da fand ich Sanenz, Lang (?), Kratter, Schönberger Sohn, den berühmten Bassettisten Hauschka und des Lang älteste Tochter. Sanenz machte mich mit Lang bekannt, worüber ich mich herzlich freute. Wir unterhielten uns sehr angenehm und ich trollte mich erst spät nach 11 h voll Vergnügen über die gemachte Bekanntschaft nach Hause. Der Fürst und Kárner fuhren heute nach Eisenstadt, kamen aber wieder zurück. Band 01 (I.), Seite 12r
127 1797 12 14 Ich arbeitete stets zu Hause. Abends war ich bei der Gassmann, der Reine und bei meinem lieben v. Kárner. Bei diesem blieb ich bis 10 h, dann fuhr ich mit dem Stallmeister nach Hause. Heute war große Reitschul und Frühstück. Der Fürst und viele Cavaliers unterhielten sich von 11 h bis gegen 2 h mittags. Heute bekam [ich] meinen kleinen niedlichen Tisch, der mir besonders gefällt. Bei den Gassmannischen wurde viel von ihrer Sommerreise nach Eisenstadt, vom Landleben und vom Theater gesprochen, auch war der Baron Quarin auf Besuch da, mit welchem ebenfalls ein Weilchen geschwätzt wurde. Band 01 (I.), Seite 12r
128 1797 12 15 Arbeitete den ganzen Tag. Abends ging ich ins Marinellische Theater, man gab „Eugenius Skoko“ von Hensler, welches mir ganz unterhaltend war; die Kreutzer spielte recht artig. Ich fand die Fräule Jaffer (?), die Peschina (?), die Brandlischen und fuhr dann mit Kutschersfeld nach Hause. Band 01 (I.), Seite 12v
129 1797 12 16 Ich arbeitete stets. Abends besuchte ich den Kárner und die Reine auf einen Augenblick wegen Kammertuch für Kárner. Kaufte bei Camesina die Porträts von Jaquet und Adamberger. Ging dann ins Nationaltheater, wo man „Lanassa“ und dann das Ballett „Die Vermählung im Keller“ gab. Ich fand die Gassmannischen, Walther und Gromann (?), mit diesen schwätzte ich, dann ging ich Tee trinken und trollte mich nach Hause. Band 01 (I.), Seite 12v
130 1797 12 17 Ich arbeitete bei Herrn v. Kárner und speiste nach 3 h mit ihm und Seitz beim Villar. Heute erhielt Siess vom Fürsten die Finalresolution. Abends besuchte ich die Gassmannischen. In der Hofzeitung am 16. war auch die Feierlichkeit beschrieben, dass Joseph Haydn, mein verehrungswürdiger Freund, den Dezember in die Gesellschaft des Instituts der Musiker mit Nachlass aller Taxen aufgenommen und wegen seiner außerordentlichen Verdienste als den Vater und Reformator der edlen Tonkunst zum Assessor senior unter dem Vorsitz des Grafen Kuefstein als Musikgrafen ernennt worden. Graf Johann Esterházy führte ihn in den Saal, welches das Große Vorzimmer beim Redoutensaale ist; beim Eingang empfingen ihn die Tonkünstler mit Vivatrufen und Händeklatschen, und Paul Wranitzky als Aktuar hält an ihn eine Rede. Band 01 (I.), Seite 12v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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