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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11396 1828 9 18 Windig, veränderlich. Im Burgtheater zum 1. Mal „Vater und Tochter“, Schauspiel in 5 Aufzügen von Ernst Raupach; überspannt, langweilig bis ans Ende. Im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater „Füllhorn“ Den Vormittag im Salettl. Fortsetzung des kleinen Glashauses. Mittags mit den Markischen. Nach Tische zu Hoffmann, fand sie am Tische mit Hoffinger. Fuhren zusammen nach Altmannsdorf. Dankte ihm für die Pelargonien; ging allein in den Garten, beschenkte den Gärtner. Suchte im Rückweg Raulino auf, abends kamen Ryhiner mit Schwester, Dagschitz, Werner, Marie. Band 11 (XI.), Seite 99r
11397 1828 9 19 Veränderlich, kalt. Im Burgtheater, Theater an der Wien, Josephstädter Theater das Gestrige. Heute arbeitet der Maurer im Glashaus. Um 9 h in die Stadt, fand Stessel, Mayer, Petter von Preßburg. Sepherl ist zwar besser, muss aber noch liegen. Zur Fanny, zum Rotter, um Auskunft über Steinle-Holzmeisters Moralität zu geben; hält als Hauptmann um eine Pension an. In den Theseus-Tempel, Katakomben, über die Bastei zur Kettenbrücke speisen, fand Grössing vom Währinger Versorgungshaus. Mit der Schenk ins neue Quartier, teilte ein. Zur Schuster, fand eben die Kirchmayer. Die Kinder sind gesund, die Toni bekam Freitag am 12. ihre Regel. Sagte ihr, sie möchte selbe am 27. oder 28. herabsenden. Ins Burgtheater; nicht voll, nur der Schluss des 4. und das Ende befriedigten. Fand Bittner, er begegnete Fanny, machte ihr Avancen. Bei Therese Kreutzer, Schmirer, Fanny, Gruber, klagten über die Fieglmüller, welche die am Mittwoch nach Graz zum Bruder abgereiste Nettl so oft prügelt. Abends die Kugler. Band 11 (XI.), Seite 99r
11398 1828 9 20 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Verwandtschaften“, im Theater an der Wien „Unruhige “, im Josephstädter Theater „Verkleidungen“, „Waldmädchen“. Um 9 h mit Therese und Loisl zur Schwitzer und Rebhann nach Hietzing, brachten ihnen Bouquets. Wir wollten die Therese mithaben, welche sich gestern abends beim Mondenschein mit der Mayer entfernte. Wir fanden beide im Bette. Hörten, dass sich die Camilla Ellmaurer auf undankbare Weise entfernte. Plauderten ein paar Stunden, sahen das Häuschen und lachten über die vielen Inschriften. Windisch, Kreutzer, Mayer, Raulino waren unsere Gäste; ich trug Kreutzer Sutors Platz in Hannover an; die 1500 Taler sind ihm zu wenig. Ich sprach vom Lachner, Gläser. Gestern kam vom Kaiser die Bewilligung, dass Gallenberg die Pachtung erhält. Wie lange ? Kreutzer hat die besten Hoffnungen, ich nicht. Empfahl ihm die Altistin Susanne Ryhiner von Genéve. Nachmittags die Fux mit Wachtl (?), Reimann; sie baten um 4 Wochen Geduld zur Voranmeldung. Abends die Ryhiner mit Onkel, sang; wollte uns nicht ganz gefallen. Band 11 (XI.), Seite 99r
11399 1828 9 21 Ein angenehmer, heiterer Tag, nur kalt. Wir ließen etwas heizen. Im Burgtheater „Erbvertrag“, im Theater an der Wien „Meister Pilgram“, im Josephstädter Theater „Freund in der Not“, „Waldmädchen“. Früh mit Therese und Loisl in die Linienkapelle, dann arbeitete ich im Salettl, schrieb Kirchmayer wegen der Kinder, dass selbe samstags kommen sollen. Mit uns speisten Loisl, Marie, Reich, Lissl. Abends große Gesellschaft von mehr als 50 Personen. Grünfeld mit seinen Knaben spielten Violine und Gitarre, Visconti das chinesische und das Katzenkonzert. Lachner – welcher nach Hannover wünscht – lachte, so wie viele. Die Woller kam mit Lisette und Marie, Cserny, Reimannische, etc. Band 11 (XI.), Seite 99v
11400 1828 9 22 Kalt, Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Vater und Tochter“, im Burgtheater und Josephstädter Theater wie am Samstag, den 21.. Manöver, Einnahme des Kobels bei Mödling, Schluss des Lagers. Den ganzen Tag im Salettl. Die Fahr-Kettenbrücke über die Wien wurde am letzten Donnerstag probiert und die Hangpfeiler erschüttert. Man sah deutlich die Risse an allen 4 Pfeilern; welche Schande, welch Gerede ! Mit Therese in die Hütte und Galerie, sahen die Herden von Menschen. Erhielten Besuch von Wurzinger, Tochter und Schwager, jungem Bartenstein, vom Schickh wegen Lachner. Szabó und sie nahmen Abschied, reisen morgen mit der Mutter nach Kreutz, dann nach Gyulakeszi. Ryhiner kam auch, wir speisten mit der armen Petter von Preßburg und Loisl in der Hütte. Einen Augenblick kam der kränkliche Elsler, die Mutter Dagschitz mit der Pepi. Abends Préférence mit der Kugler. Band 11 (XI.), Seite 99v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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