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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11346 1828 7 30 Windig, kühl, veränderlich. Im Theater an der Wien „Martin Kuffner“, im Josephstädter Theater „Mosaik“, im Leopoldstädter Theater „Sylphide“, die Krones soll für Böhm verloren sein. Mit uns speisten Schinken Reimann, Förster, Baldamus, Kridl, Eder Pepi. Abends Mark mit Mädchen, Kugler mit Pepi. Band 11 (XI.), Seite 94v
11347 1828 7 31 Heiter, windig, kalt. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Hochzeit zu Pistoja“, komische Oper in 2 Akten, Musik von Roser, so-so; das Buch langweilte. Im Josephstädter Theater „Mosaik“, im Leopoldstädter Theater „Diamant des Geisterkönigs“. Den Vormittag rechnete und schrieb ich, auch den Kindern. Kirchmayer mit seiner Dini und 2 Schuster besuchten uns, sprachen viel von den Kindern. Zahlte ihm seine Ausgaben mit 29 fl., dann vom 15. August bis 30 November 233 fl. 20 x, mittags aßen außer Loise die 2 Mark. Foppte selbe mit der Fräuleinwirtschaft. Abends Werner, der Vater, Marie; Therese gab ihr 7 ¾ Ellen blaues Kammertuch, 8 fl.. Die Gräfin, welche unlängst mit 70 Jahren blatterte, ist hier. Band 11 (XI.), Seite 94v
11348 1828 8 1 Heiter, kalt, windig. Im Burgtheater „Flattersinn und Liebe“, übersetzt von Kurländer. Im Theater an der Wien und JZ das Gestrige; es geht passabel. Früh in die Stadt, Maurer, Tischler, Maler arbeiten. Zur Fanny, reist morgen nachts mit Häring nach Brünn. Speiste im Josephstädter Theater, sprach Gläser, Kanzler, Gold (?), zum Porté, sah den Kampf mit einem lebenden Löwen vom Hahn. Im Garten fand ich die Unger (?), gab ihr 1 fl. CM auf Messen. Ließ bei der Retirade eine Hütte machen. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 94v
11349 1828 8 2 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Theater an der Wien „Rächendes Gewissen“, im Josephstädter Theater „Staberl Dorfbarbier“, „Schiffbruch“. Den Vormittag im Salettl beschäftigt, mittags in der Hütte mit Loise. Nachmittags Hoyos und sie, Schönauer (?) und sie. Band 11 (XI.), Seite 94v
11350 1828 8 3 Warm; mittags erhob sich ein Sturm, nachmittags kühl, Regen und Sturm vereitelten wieder Stuwers Feuerwerk. Im Burgtheater „Haus Barcellona“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige, „Mosaik“. Früh mit Therese in die neue Kapelle. Dann brachte Ignaz die neue Uhr für Theodor, 17 fl., ging mit, selbe aufzuhängen; war nicht zu Hause. Ruprecht (?) schrieb um die Institutsregeln, lud mich ein. Der Sepherl schenkte ich den Garderobekasten für den Bruder. Mark schickte Lungenbraten, speiste mit Familie, Werner, Marie in der Grotte, samt Latour, Marie und Lissl, welche 533 fl. Pension bekam. Skala, Carl Reimann mit Klein und Kollegen kamen, schaukelten, gingen auf Stelzen, sprangen, tanzten; alle waren vergnügt. Band 11 (XI.), Seite 94v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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