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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11321 1828 7 5 Heiss. Im Theater an der Wien „Neger auf Curacao“, die Birch-Pfeiffer als Mad. Revaillac; im Leopoldstädter Theater „Sylphide“. Meine herzensgute Therese erfreute mich mit herzlichem Wunsch und 6 Gatyen. Um ½ 8 h mit ihr und Saly, Allemann Liesi nach Mariahilf. Therese schenkte der Gärtnerin Saly, unserer Sepherl, Saly und Toni rot und schwarz gedrucktes Kammertuch auf Spenzer (?), 13 fl. 42 x. Am Vormittag im Salettl, Mayer, Elsler – gestern waren Jean, Therese, Fanny da –, Steiner, Schmirer mit Gruber, Schmidt speisten mit uns, überraschten mit Gefrorenem mit Früchten und einer niedlichen Torte, Schmidt fuhr abends mit Duport nach Baden, hat morgen Audienz beim Kaiser. Therese überraschte mich zuerst mit Toni und Pepi, dann folgte ein Vergnügen dem anderen: ein Bläserquartett von Khayll, Dobyhal, Levy, Hirth und Hödl; Emanuels Komposition auf der Phisharmonika, Haslinger auf der Gitarre, Hähnel sang, der Pfarrer Zukriegl (?) spielte Maultrommel, Lackner (?), 2 Berg (?) Terzett, Ruprecht (?), Kurz (?), Borschitzky, Russ (?) sangen Quartetten; Kraus stimmte einen gemütlichen Rundgesang an. Zum Schlusse Tanz und Beleuchtung des ganzen Gartens. Familie Fux 6, Reimann 6, Wohlfarth, Toni Janschik – ins Theater (?) –, Schmirer, Fanny, Gruber, Fieglmüller 3, Krauss mit Zukriegl, Fiebig (?) aus Preussen und Zelinka, Woller mit Marie, Kirchmayer mit Moritz, Toni, Schuster mit Pauline, Plener (?), Kridl, Mark 3, Zeilner (?), Förster mit Bewer, Hoffmann Ferdinand 4, Hähnel 3, Traubenberg 4, Werner 2, Römer mit Marie, Sprenger, Dagschitz, Braunhofer, Pepermann, Frühauf, Reich 2, Lackner, Ruprecht 2, Borschitzky 2, Kurz, Russ, Dobyhal 4, Levi 6, Khayll, Hödl, Hirth und Haslinger, 90 Personen. Gegen 11 h Schluss dieses schönen Festes; Wie sehr erfreute mich meine gute Therese !, Louise Stessel blieb beim Bruder. Band 11 (XI.), Seite 92r
11322 1828 7 6 Drückend heiß. Im Theater an der Wien „Bernsteinring“, im Leopoldstädter Theater „Sylphide“; Steinkellner dankte das ganze Pantomimenpersonal ab. Frühstück im Zelte. Plauderte mit den Kindern, mittags die Kirchmayer mit Moritz, Toni und Louise, Sophie Schuster und Marie, nachmittags Pfarrer Hiller, Traubenberg, Joseph etc.. Band 11 (XI.), Seite 92r
11323 1828 7 7 Sehr heiß. Im Theater an der Wien „Preciosa“ Nach 8 h mit den Kindern zur Fanny, ließ sie da. Blieb zu Haus, zusammen zur Kettenbrücke speisen, führten sie zur Schuster; kleine Wohnung. Fanny kaufte ihnen 2 Parasols, Percal, Organdin, 2 Bänder. Zusammen im Circus von Constant, sahen Lebesnier. Brachten Therese Gefrorenes, welche mit Kugler allein und recht vergnügt war. Band 11 (XI.), Seite 92r
11324 1828 7 8 Unerträgliche Hitze. Im Theater an der Wien „Neger auf Curacao“, im Leopoldstädter Theater „Sylphide“. Therese badete. Schrieben den Kindern und der Stessel; die Louise kam seit Freitag erst heute nach Hause, sagte zur Entschuldigung, dass sie zum Geburtsfeste nicht kam, weil die Tony unwohl und sie Gesellschafterin war. Ich sagte der Louise, dass ich der Mutter schrieb; sie weinte und bat, es nur dem Hanulik es nicht zu sagen. Schmidt und Gned speisten mit uns. Schmidt sprach in Baden mit dem Kaiser, war sehr gnädig; hier den Sedlnitzky, war sehr gütig, Gallenberg wirbt noch immer um Subskribenten. Abends kamen Hanulik, Bittner, saßen auf der Galerie. Band 11 (XI.), Seite 92v
11325 1828 7 9 Drückende Hitze. Im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“, im Leopoldstädter Theater „Adler, Fisch und Bär“. Heute lässt sich der brave Kárner von Carl Jäger den Star am rechten Auge operieren und delogierte sich der Ruhe wegen ins Neubad; änderte es wieder. In 3 Minuten sah er und alles gelang glücklich. Gabrissovits reist zum Fürsten nach Mainau. Mein Bruder kam gestern an und besuchte uns heute mit der Julie im Garten. Therese ließ der Julie ein rot und weiß gestreiftes Kleid aus englischer Leinwand machen, 10 fl.; ich gab ihm einen Shawl. 2 Perspektive, 2 Gilets, 4 Paar Ohrtropfen 4 fl., 15 Ellen grünen Taffet, 25 fl.. Ließ den Reich bitten, mit ihm alle Bilder der Optik – 45 Stück – mit den kleinsten Details zu probieren. Kridl und Bittner kamen auch zum Essen, abends Kugler und Eder Pepi. Tod der Kathi Buchwieser, verehelichte Hrzan, dann Lacsny von Folkusfalva, 39 Jahre. Früh ¾ auf 5 h Tod des guten Grafen, an dem Tag, als er hierher kommen wollte. Band 11 (XI.), Seite 92v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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