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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11356 1828 8 9 Ein warmer Tag. Im Burgtheater „Balboa“, im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater Lustsp[iel ?] „Rübezahl“. Am Vormittag arbeitete ich im Salettl. Birgfellner besserte im Salon und Salettl aus, speiste mit uns samt Baldamus, Weidmann in der Hütte; der brachte mir ein Heft von Ischl von Ender. Nachmittags mit Loisl auf den Tandelmarkt, durchstrichen selben, kaufte eine Altar-Lampe von Zinn, 2 ½ fl. und einen Spiegel in die Retirade, 1 fl. 15 x, Abends Kirchner (?) mit Marie, Dagschitz. Ersterer erzählte mir von seiner Reise nach Mainau, Insel im Bodensee bei Konstanz, vor Schaffhausen. Band 11 (XI.), Seite 95r
11357 1828 8 10 Stürmisch, veränderlich. Im Burgtheater „Adelheid von Italien“; im Theater an der Wien „Ugolino“, im Josephstädter Theater „Fackeljunge von Cremona“. Früh in die Messe, dann die Lampe vor dem Altar aufhängen, schrieb an Schmidt nach Brünn. Unsere Gäste Marie, Schellhorn, Loisl im Zelte. Abends die Kramer mit einer Partie der Schwitzerischen; die Rebhann ist mit der Therese sehr elend in Hietzing; die Reimannischen, Förster, Bewer, Sprenger, Reich Nettl und Georg, Fieglmüller Marie und Treitschke Betti, Skala, am Schluss ein Tanzl. Der Abend angenehm. Band 11 (XI.), Seite 95r
11358 1828 8 11 Ein grauer Tag, dann stürmisch, abends kühl. Im Burgtheater „Gabriele“, „Ehrgeiz in der Küche“, im Theater an der Wien „Ugolino“, im Josephstädter Theater Prolog von Direktor Fischer, „Füllhorn“, Quodlibet. Es trieb uns in den Saal. Früh schrieb ich der Fanny und schloss ihr Schmidts Brief ein. Mit uns speisten Weidmann, Theodor; sprachen wegen Aufsatz über das Amphitheater von Pola; Kautz (?), Mastalier. Abends Riedl Pretiosenverwahrer mit Pepi, Schwager Winkler und Bruder. Band 11 (XI.), Seite 95v
11359 1828 8 12 Stürmisch, kalt. Im Burgtheater „Belisar“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Früh zum Hoffmann, sah sein Lusthaus, kostet 740 fl. CM. Ersuchte ihn wegen Interessenquittung von 60 fl. Wir durchgingen alle Zimmer, auch jene niederen, wo die Rumpelkammer. Er erzählte mir Hoffingers Fall auf dem Leopoldsberge, der Beschädigung des rechten Arms. Der Babi Vater brockte den Weingarten aus, speiste mit uns. Mark mit ihr und Mädchen kamen. Sie ziehen wegen dem Bruder auf 6 Wochen nach Döbling. Sahen von der Galerie sahen sie das Feuerwerk, das Stuwer endlich im Prater abbrannte; nahmen die Loisl mit. Der Abend war kalt, der Prater leer. Band 11 (XI.), Seite 95v
11360 1828 8 13 Der erste Nebel; ein schöner Tag. Im Burgtheater „Advokaten“, im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Früh antwortete ich der Fanny, mit No. 3. Radl kam; ich drang in ihn, dem Valentini, Illek aufzukünden, sein Quartier zu verlassen und das Haus für 30.000 fl. zu verkaufen. Stessel besuchte uns, fand gerade die Loisl nicht und erzählte, dass seine Frau ihm schrieb, auf alles verzichte, allein schuldig sei; er gewinnt jährlich 300 fl. CM. Mittags mit Therese, Kridl, nachmittags zur Schwitzer, war sehr erfreut. Die Therese ist in Hietzing bei der sehr kranken Rebhann. Zu Hause fand ich die Golfinger mit ihrem Zimmerfräulein, Werner, Kugler. Band 11 (XI.), Seite 95v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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