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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11381 1828 9 3 Sehr feucht, Nebel, öfters ein kleiner Regen. Im Burgtheater „Heirat aus Vernunft“, „Ehrgeiz in der Küche“; „Schusterfeierabend“, im Theater an der Wien „Kindermord“, „Robinson“ im Theater an der Wien. Loisl kam absagen, dass die Pawlowsky nicht zum Essen kommt, weil sie zur Fürstin muss. Poelchau (?) von Berlin speiste mit der Fuxischen, Kridl da. Therese gab dem Professor ihr Bild und sang; dies freute mich sehr. Kreutzer besuchte mich; noch ist der Kontrakt nicht unterfertigt, soll beim Kaiser liegen; machen aber alle Anstalten, als ob die Sache schon entschieden wäre. Hoffmann verlangt Holbeins „Aloise“, ich antwortete gegen 600 fl.; ist dem Gallenberg viel zu viel; ich schrieb es dem Holbein. Zur Prüfung bei der Schwitzer, machte große Freude; sprach Salmi, Etzelt, den Stallmeister Herrmann. Abends Préférence mit der Kugler. Band 11 (XI.), Seite 97v
11382 1828 9 4 Die Sonne kämpft mit dem Nebel. Im Burgtheater „Mathilde“, „No. 777“, im Theater an der Wien „Meister Pilgram“. im Josephstädter Theater „Frau aus Krems“, Hasenhut Poldl. Unserer Saly 1 fl. 40 x, der Kleinen 1 Zwanziger. Den Vormittag im Salettl, schrieb an Schmid, sehr derb der Weber, welche kündete; schloss ein Billett an Holbein ein. Die Pawlowsky kam mit der Loisl und Hanulik, nahm Abschied. Ich speiste in der Hütte mit Therese und Mayer. Nach Tische mit Mayer auf den Matzleinsdorfer Kirchhof; eben brachte man der Costenoble Stein. Ein prachtvoller ist jener der Münzberg, ganz bescheiden jene kleine Pyramide, welche Hansel setzen ließ, jedoch von Granit: „Dem unvergesslichen VaterJoseph Hoffmann, Beamter des bestandenen k.k. Frachtamtes, geboren den 27. März 1748, gestorben den 17. September 1728 (sic !), 80 Jahre“. Die Babi haute den Weingarten. Die Mutter Elsler mit Therese, Fanny, Hermine, Schwarz, Cserny, Werner, Marie und Lipinska (?) besuchten uns. Gingen ins Kärntnertor-Theater in Hindles Konzert. Die Loisl war ganz verstimmt. Band 11 (XI.), Seite 98r
11383 1828 9 5 Wieder Regen. Im Burgtheater zum 1. Male „Die Brautwerber“, Lustspiel von Bauernfeld in 5 Akten in Alexandrinern, im Theater an der Wien „Schusterfeierabend“ mit Hasenhut, im Josephstädter Theater „Parteiwut“, Blumenfeld die Joh[anna] Laud. Den Vormittag badete ich. Im Salettl, schrieb an Kirchmayer, legte 17 fl. 30 x bei; dem Hoffmann, dass ich die „Aloise“ nicht aus der Hand geben kann. Mittags im Korridor, nach Tische in die Stadt. Sepherl hustet stark, leidet an Kopfschmerzen. Zur Fanny, ins Burgtheater, praktisch (?) nichts Neues, gut gespielt. Der junge Dichter hatte viele Gönner. Voll, saß auf der letzten Bank, plauderte mit der Stegmayer, Baber, Ad[olph] Schmid (?); Therese mit der Loisl allein. Band 11 (XI.), Seite 98r
11384 1828 9 6 Trüb; nie erlebten wir einen so schlechten Sommer. Im Burgtheater das Gestrige, im Theater an der Wien „Abu“, Melodram in 4 Akten, Musik von Gläser; ganz erbärmliches Zeug, langweilig. Im Josephstädter Theater „Schauermahl“. Die Truppen rücken ins Lager bei Traiskirchen, werden im Kot liegen. Den Vormittag im Salettl, Kirchmayer mit Moritz brachte Zeichnungen, Kataloge; lieh ihm 50 fl.. Bewer holte seinen Parapluie, sonst stets allein. Abends eine Stunde Préférence mit der Kugler. Band 11 (XI.), Seite 98r
11385 1828 9 7 Windig, Kampf der Sonne mit dem Nebel. Nachkirchtag, Nusspassen. Im Burgtheater „Kaufmann von Venedig“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Wegen der Sepherl bat ich den Stessel. Früh in die Linienkapelle, begleitete die Bartenstein. Schrieb dem Brandmayer um ein Hundshalsband, dem Schmidt nach Brünn, der geistliche Vizedirektor Fallstich ließ mich durch Heberle zur Prüfung laden, welche am 10., 11. und 12. Die Pammer (?) mit Kathi, Cserny speisten mit uns samt Marie, brachten Ulanenbeutel. Nachmittags Smetazko mit Reyschauer (?), Traubenberg mit Anhang, Mark mit Frau, Pepi, Marie, Theodor, Evarist, Carl, Sprenger – brachte die Windrose zur Probe –, Römer, Betty Treitschke, Marie Fieglmüller, Lieben, Skala mit amí, Visconti, Werner, ca. 38 Personen; bis ½ 10 h wurde getanzt. Die Fux schrieb, dass Stessel die Sepherl, welche sich durch ihren Eigensinn verdarb, durch Hanl (?) zur Ader lassen musste. Tod des Sutor in Hannover. Band 11 (XI.), Seite 98r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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