Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8531 - 8535 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8531 1820 12 7 Gefroren. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, Im Kärntnertor-Theater „Joconde“, mit Wild, im Theater an der Wien Hasenhut als „Bettelstudent“, „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen, mittags speisten Leopold Mayer und Dräxler da. Nach Mittag zu Hause. Abends mit Seitz, weil es stürmte und schneite, nicht zu Reimann, sondern blieb im Kärntnertor-Theater, ziemlich voll. Therese besuchte die Seitz und kam dann in die Theaterloge, zusammen nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 154v
8532 1820 12 8 Ma[ria] Empfängnis. In der Nacht heftiger Sturm und Regen. Im Burgtheater Mad. Stich von Berlin als „Jungfrau von Orleans“, im Kärntnertor-Theater „Alexis“, „Hochzeit auf dem Lande“, im Theater an der Wien „Bettina“; die Loge dem Iden. Den Vormittag beim Grafen, zu Peter, ließ mir den Ausbruch vom Montag Abend erzählen, wie sie das Fenstergitter durchschnitten, sich Haken und Strickleitern beschafften. Mittags beim Jahn in der Redoute, mit Kárner, Ullmann, Jungmann, dann mit Jungmann zu Vladár und ins Kärntnertor-Theater, sehr leer. Therese hatte bei Moser das Fisch-Diner und blieb den Abend. Feuer in Dornbach. Band 09 (IX.), Seite 154v
8533 1820 12 9 Starker Wind. Im Burgtheater „Leichter Sinn“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, Wild als Tamino. Im Theater an der Wien „Molinara“ mit der Metzger; ich nahm Sitze für die Therese. Den Vormittag beim Grafen. Richart, welcher mit Elsler mit uns speiste, machte Zurichtungen zur Optik. Nach Mittag zu Wohlfarth; die Luise ist krank. Zu Lehner, dann mit Wohlfarth ins Theater an der Wien, Therese fuhr mit der Moser und Wohlfahrt. Wir unterhielten uns gut, die Metzger und Spitzeder unterhielten sehr. Mit Schenk plauderte ich lange. Band 09 (IX.), Seite 154v
8534 1820 12 10 Heiter, nicht kalt. Im Burgtheater „Mädchen von Marienburg“, mit Mad. Stich von Berlin. Im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Götz von Berlichingen“. Den Vormittag beim Grafen, vor Mittag bei Vladár, mittags bei Wohlfarth mit Streitfort, Axt, Therese und einem Fremden, nach Tisch kam Kridl. Nach Mittag zu Lehner, dann zur Unterhaltung bei Fried, ich schickte den Reimann Billetts. Müller, Therese kam mit der Etzelt hin, wir unterhielten uns zusammen. Ich ging zum Schlusse ins Kärntnertor-Theater. Fand es voll, aber Wild erhielt keinen großen Beifall. Band 09 (IX.), Seite 154v
8535 1820 12 11 Heiter, nicht kalt. Im Burgtheater „Taubstumme“, „Edukationsrat“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Aline“, im Theater an der Wien „Johann von Paris“, mit Mlle. Metzger als Prinzessin. Den Vormittag beim Grafen, schickte den Reimannischen und der Assen Sitze im Theater an der Wien, und bestellte für sie und Therese einen Fiaker; sie nehmen auch die Etzelt mit. Vor Tische sah ich Berlin vom J. Schneggenburger von Berlin und gab ihm ein Billett zu meiner Optik. Kridl, Elsler, Dräxler speisten da, nach Mittag mit Evarist wegen der Optik. Zu Lehner, dann ins Theater an der Wien. Mlle. Metzgers Geliebter Vespermann spielt den Intriganten, kam von München, sie abzuholen. Sie ist in den Denner verliebt. Sie gefiel recht sehr, legte im 2. Akt eine Arie mit Variationen ein, welche sie ungemein schön sang. Es war zum Erdrücken voll; ich unterhielt mich mit Sieber und Lüder (?). Band 09 (IX.), Seite 154r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b