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Anzeige von 8516 - 8520 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8516 1820 11 22 Kalt. Im Burgtheater „Hamlet“; Mad. Stich als Ophelia, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, mit Grünbaum, Wild als Licinius; im Theater an der Wien das Gestrige. Therese ist besser, muss aber noch im Bette bleiben. Früh arbeitete ich zu Hause, fuhr in den Garten. Zu Vladár, besuchte die Hruschka, der ich manche Worte mit Salbung sagte, schrieb an den Grafen. Kridl, Koch, Emmel speisten mit mir Fasan. Nach Mittag zu Lehner, dann ins Kärntnertor-Theater, voll, dann zu den Weibern ins Burgtheater. Mad. Stich gefiel nicht sehr, wurde auch nicht gerufen. Dann gleich ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 152r
8517 1820 11 23 Kalt, gefroren. Im Burgtheater „Jungfrau von Orleans“, im Theater an der Wien „Joseph“ mit Wild von Darmstadt, im Theater an der Wien „Die Journalisten“ zum 3. Mal; gefällt wenig. Früh arbeitete ich zu Hause, schrieb an den Grafen, zur Vladár. Schickte Schenk einen Brief, der Richart und Dräxler speisten mit mir. Nach Mittag wie gestern. Mit Högler war ich im Garten wegen der Turmstiege. Abends zu Reimann, Billard spielen; es waren nur Fieglmüller und Steinl da. Um 9 h in Leibenfrosts neues Kaffeehaus am Eck der Plankengasse, dann nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 152v
8518 1820 11 24 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Letztes Mittel“, im Kärntnertor-Theater „Ossian“, „Tausch“; gab dem Dietschy die Loge. Im Theater an der Wien „Verwunschener Prinz“. Früh zu Hause, zur Keglevich, Vladár, dann in die Porzellanfabrik. Kleiner fand die Therese viel besser, sie muss aber noch im Bette bleiben. Wille, Dräxler speisten mit mir. Weidmann sagte mir, die Königin von England sei freigesprochen. Nach Mittag besuchte ich die Fußer, dankte ihr für den Dung und brachte ihr eine Kaffeeschale mit „Sophia Fußer“, 5 fl. Zu Lehner, dann mit ihm und Reimann abends in den Römischen Kaiser, den Mechaniker Weiß von Breslau zu sehen, Eintritt 2 fl. Dieser ist ein Jude, ein gewöhnlicher Taschenspieler, welcher alles nur mit Bechern, Schatullen und Maschinen macht und sehr langweilte. Band 09 (IX.), Seite 152v
8519 1820 11 25 Trüb. Im Burgtheater „Jungfrau von Orleans“, mit Mad. Stich von Berlin, im Kärntnertor-Theater „Joseph“ mit Wold von Darmstadt, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Die Müllerin oder die Launen der Liebe“, Oper in 2 Akten von Paisiello, mit Mlle. Klara Metzger von München. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 361; heute wird der Wein vom Schiff ausgeladen, war beim Abschlauchen. Zur Vladár, Pepi ist besser. Den ganzen Tag wartete ich vergebens auf den Grafen, Dräxler und Kridl speisten mit mir, er holte mich bei Lehner ab. Zusammen ins Theater an der Wien, sehr kalt. Die Metzger sang allerliebst. Vermählung des Cornides mit der Hampl (?). Band 09 (IX.), Seite 152v
8520 1820 11 26 Trüb, Nebelreissen. Im Burgtheater „Welcher ist der Bräutigam ?“, mit Stich von Berlin. Im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“ mit Wild, im Theater an der Wien „Der Prinz kommt“ und „Berggeist“. Künstler-Redoute, 4 fl. Früh arbeitete ich zu Hause, zu Lehner, erwartete den Grafen, welcher erst um 1 h kam. Bei Reimann Diner wegen dem Arzt Evarist Reimann und Gattin, welche von ihrer Schweizer Reise zurückkamen; die Dessauer speiste mit. Nach Mittag spielte ich Billard. Um 8 h ins Kärntnertor-Theater, Wild machte kein großes Glück, die Grünbaum durfte den Troubadour nicht wiederholen. Dann zu Therese nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 152v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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