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Anzeige von 7191 - 7195 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7191 1817 4 8 Osterdienstag. Wie gestern. Im Burgtheater „Der Findling“, „Baron Blitz“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Genovefa“. Früh zum Grafen, Rechnungsschluss. Ich entdeckte ihm, dass mir von den bei Liebmann erhobenen 50.000 fl. seit 3 Tagen aus den Packerln Stücke fehlen, zusammen für 180 fl. Machte die Anzeige dem Kommissar Müller. Ich kann nur auf den Giuseppe Camnasi einen Verdacht haben, dass er einen Schlüssel zu meinem Kasten besitze. War bei Sieber und Kost, welcher mir einen Naderer schickte. Kollmann speiste mit uns, nach Mittag Kaffeegesellschaft. Führte Therese in den Garten. Wohlfarth holte uns ab, sie fuhr mit Therese, Tony mit uns. Abends zum Adler, ins Kärntnertor-Theater, dann zum Souper. Kurs 382 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 155r
7192 1817 4 9 Heiter, kalt; nach Mittag trüb, windig. Im Burgtheater „Versöhnung“, im Kärntnertor-Theater „Nina“, „Ostade“, im Theater an der Wien „Genovefa“. Den Vormittag beim Grafen, Mericzay ist da. Dem Naderer Klüpfler (?) zeigte ich den Camnasi. Um 11 h zu Dav[ria ?], mit Wohlfarth wegen Öfen zum Österlein. machte Anstalten wegen Öfen von Wohlfarth und jenen für 40 fl gekauften von Österlein. Fuljod ließ an die Gesellschaft ein Zirkular, worin er selben die Wohltat vorstellt, dass sie unter kaiserlichem Schutz stehen, und sie zu Fleiß aufmuntert. Therese fuhr mit der Wohlfarth und Tony ins Lusthaus, ich ging mit Wohlfarth und Glaser in den Garten. Später beim Adler, abends ins Kärntnertor-Theater. Da war in No. 8. die Prinzess von Wales in vollem Staat. Souper bei Wohlfarth. Band 08 (VIII.), Seite 155r
7193 1817 4 10 Trüb, nach Mittag Regen, abends Schnee. Im Burgtheater „Schmuckkästchen“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, Wranitzky als Prinzessin, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Totenansager seiner selbst“, „Chevalier Dupé“. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay beschäftigt. Wohlfarth und Schießl mit Aloys speisten da. Nach Mittag einen Augenblick in den Garten. Suchte Horschelt wegen Loge zur Einnahme, dann zum jungen Kutschersfeld und vertrat bei seinem neugeborenen Sohn Taufpatenstelle, Karl Joseph. Abends zum Adler, ins Theater an der Wien. Geweys Stück wurde schlecht gegeben, gefiel dennoch. Dann ins Kärntnertor-Theater, sehr voll. Band 08 (VIII.), Seite 155v
7194 1817 4 11 Die Dächer sind voll Schnee. Im Burgtheater „Besuch“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Waise und Mörder“; das Billet dem August, die Loge den Reimannischen. Den Vormittag beim Grafen, zur DeCaro wegen seinem Geburtstag, bestellte beim Koch Speisen, beim Wohlfarth Bäckerei und Gefrorenes. Mittags allein. Nach Mittag fuhr ich zum Reimann, in die Alleegasse, in meinen Garten. Die Wohlfarth kam zum Kaffee, Richart begleitete mich zum Adler. Ins Burgtheater, dann bei Wohlfarth. Kurs 364 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 155v
7195 1817 4 12 Sehr kalt, heiter. Im Burgtheater zum 1. Mal „Van Dycks Landleben“, dramat[isches] Gemälde in 4 Akten von F[riedrich] Kind. Im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien „Ahnfrau“, Mlle. Schwarz als Gräfin Bertha, Lange als Graf Borotin. Des Grafen Geburtstag, für DeCaro bestellte ich beim Koch Speisen für den Abend, bei Wohlfarth das Obige wiederholt. Den Vormittag beim Grafen, Abreise des Mericzay, welchem ich 3 Schalen schenkte. Zu Dav[ria ?], fand niemand. Bei Wohlfarth, sprach nichts. Heute kam unser neuer Tafeltisch. Mittags allein, nach Mittag mit Wohlfarth zum Sattler Simon und zum Brandmayer. Bei Simon handelte ich für Wohlfarth ein Kalesch aus für 660 fl. Aufgabe, bequem, viersitzig; er war sehr zufrieden. Zum Adler, um 8 h mit Kridl in die Stadt, ins Kärntnertor-Theater, in die Credenz. Kurs 362 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 155v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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