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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7186 1817 4 3 Ein schöner Tag. Den Vormittag beim Grafen, wegen Fassion ins Steueramt, zu Dav[ria ?]. Braun sagte mir, dass Sträubl ordinäres, schlechtes Zeug, brandige Obstbäume setze; dies schrieb ich ihm sehr nachdrucksvoll. Neefe endete gestern seine erste Dekoration – Stauffachers Haus – in den kaiserlichen Ställen. Nach Mittag brachte ich dem Wohlfarth einen Schinken. Wir fuhren mit der Frau zum Reimann, in den Garten, fanden nur einen einzigen Mann vom Sträubl arbeiten, aber der Tischler fing an, den Fußboden zu legen; es war von Reimann eine ganze Gesellschaft da. Dann in die Spiegelfabrik, kauften 2 Spiegel ins Zimmer und Salettl für 150 fl. Sahen das Heilige Grab von Janitz in der Wiesenkirche, fuhren über Ober- und Unterdöbling nach Haus. Assen im Gewölb Schinken und spielten Billard. Band 08 (VIII.), Seite 154v
7187 1817 4 4 Karfreitag. Ein schöner Tag. Den Vormittag beim Grafen, zum Adler, mittags bei Wohlfarth mit Hensler, sehr fidel, Pisling (?), Müller und Minetti (?) waren auch dabei. Nach Mittag in den Garten, fanden Therese mit der Nigris, Dessauer und Reimann, wo sie gespeist hatte. Therese fuhr mit uns in den Augarten, sahen den Bau der Säle, sehr kostspielig, fanden einen bekannten Maurerpolier. Ich zum Adler, fand Jungmann, später zu Wohlfarth, wo ich soupierte. Band 08 (VIII.), Seite 154v
7188 1817 4 5 Karsamstag. Heiter. Den Vormittag beim Grafen, zur kranken Peter. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag in den Garten, hatte mit Sträubl große Debatten, er versprach alles Gute. Ins Leopoldstädter Theater, sahen den neuen Plafond und das neue Arrangement des Parterres. Abends zum Adler, in beide Credenzen des Burgtheaters und Kärntnertor-Theaters, zu Wohlfarth. Die Tony überraschte mich mit einem schönen Uhrband auf Silbergrund, jede Seite mit anderen Blumen. Ich brachte ihr einen grauen Beutel. Band 08 (VIII.), Seite 154v
7189 1817 4 6 Ostersonntag. Heiter, kalt. Den Vormittag beim Grafen; Wohlfarth kam zu ihm als seinem Protektor wegen Pálffy, um die Verlängerung seines Kontraktes zu erhalten. Um 10 h hat Therese im Oberst -Kämmereramt zu erscheinen; Fuljod wird als provisorischer Hofkommissar und Direktor der Hoftheater vorgestellt; Wrbna machte die Vorstellung. Nach 11 h Vorstellung des Grafen Gilleis als künftigem Institutsprotektor; er nahm uns sehr wohlwollend auf. Auf die Bastei, mittags bei Wohlfarth. Nach Mittag spielten wir Billard, zum Adler, ins Kärntnertor-Theater, Akademie für die Wohltätigkeits-Anstalten. Dahin kamen Eberl und Bauer (?), welche mit Anhang alle da soupierten. Kurs 378 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 155r
7190 1817 4 7 Ostermontag. Kalt, heiter, Staub; nach Mittag etwas Regen. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „2 Tanten“, im Theater an der Wien zum 2. Mal „Genovefa“, Sch[auspiel] in 4 Akten von Gunz. Den Vormittag beim Grafen. Der Kaiser fuhr um 11 h mit ihr in Gala nach Hof; alles war still; Therese sah den Zug bei Wohlfarth. Mittags bei Wohlfarth, mit Streitfort; Koch liegt an Krämpfungen. Ich schrieb für Therese eine Bittschrift an den Kaiser, um bei der Vermählung der Leopoldine zu singen. Nach Mittag spielte ich Billard, dem Hoffmann und Gottlieb gab ich Billetts ins Theater an der Wien. Abends mit Wohlfarth und Tony ins Theater an der Wien; unterhielt mich mittelmäßig. Band 08 (VIII.), Seite 155r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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