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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7176 1817 3 24 Regen .Im Burgtheater „Vaterhaus“, im Kärntnertor-Theater „Guerra aperta“, im Theater an der Wien „Waise und Mörder“. Den Vormittag beim Grafen, mit Therese fuhr ich in den Garten; die Maler fangen im Salettl an, brachte ihnen Wein, beschenkte den Polier. Dann in die Credenz, zum Adler, mittags allein. Schießl kam und wir probierten das Diana-Bad. Stifft, Jungmann, Neefe hatten ihren Jux mit Richarts Hut. Krautauer schickte die gravierte Maschine zum Kaffee, welche 1568 fl. beträgt, 12 ¼ Mark wiegt, das Lot zu 8 fl., die Mark zu 128 fl. berechnet, Bei Therese war die Fux. Ging ins Kärntnertor-Theater, soupierte bei Wohlfarth. Kurs 382 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 153r
7177 1817 3 25 Mar[ia] Verkünd[igung], trüb. Im Theater an der Wien Akademie für die Barmherzigen, mittags 4. Vereinskonzert im Großen Redoutensaal, „Der Frühling“ von Klopstock, Musik vom Abbé Stadler. Wohlfarth, sie, Koch, Streitfort, Kridl, Schießl, Richart speisten da, nach Tisch kamen Tony, August, Gottlieb, Hoffmann, Mühlhofer Resi, Schwester, Hitzinger. Produktion der silbernen Kaffeemaschine, es wurde Kaffee getrunken, Kegel gespielt. Nach 7 h zur Optik bei Reich, sah 5 Bilder, recht hübsch. Nach 8 h zu Wohlfarth, plauderte mit ihr und Tony, Hoffmann spielte Billard. Nach dem Souper nach Hause. Band 08 (VIII.), Seite 153v
7178 1817 3 26 Trüb, kalt. im Burgtheater „Findling“, „Onkelei“, „Edukationsrat“; im Kärntnertor-Theater „Adelina“, „L‘ inganno felice“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“, gab den Reimannischen das Billett. Den Vormittag beim Grafen. Therese führte ich in den Garten, bei Wohlfarth. Mittags allein. Nach Tisch ging Therese wegen der Liesi ihrer Mutter zum Portenschlag um eine Empfehlung an die Elisabethinerinnen zu bekommen, ich gab ihr 25 fl. und kaufte ihr bei Hitzinger eine kleine Uhr für 150 fl.. Nach Tisch kam der Beschauer Zimmermann mit Frau und Kindern, und seine Therese musste singen. Ich ging später zum Adler, ins Kärntnertor-Theater, mit Kridl, ins Burgtheater, fand Wohlfarth und blieb. Reimann schickte 12 neue Sessel. Kurs 383 ¾ fl.. Band 08 (VIII.), Seite 153v
7179 1817 3 27 Heiter, nach Mittag Regen, unangenehmes Wetter. Im Burgtheater „Rehbock“, im Kärntnertor-Theater „Guerra aperta“, im Theater an der Wien „Staberls Reiseabenteuer“. Den Vormittag beim Grafen, mit Therese in den Garten, brachten den Malern Wein, zu Dav[ria ?]. Mittags allein, nach Mittag mit Wohlfarth in die Porzellanfabrik, zu Adler. Die Mirus besuchte uns, im Kärntnertor-Theater hörte ich, dass Wohlfarth ihn bei Eberl abholt. Ich ging zur Tony, aber nicht zum Souper. Band 08 (VIII.), Seite 153v
7180 1817 3 28 Heiter, aber rauer Wind. Die Hoftheater wegen Tod des Ludwig geschlossen, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“, Carl und sie spielen zum letzten Mal. Den Vormittag beim Grafen, zu Dav[ria?]. Therese ging den Braun zur Optik zu laden, dann zur Moser speisen. Ich aß ganz allein, nach Mittag mit Wohlfarth in den Garten. Überall Ärger und Verdruss; Ortner martert mich. Dem Sträubl unterließ ich ein Billett. Dem Jean schrieb ich wegen Sonntag und 12 Fuhren Dung. Mit Wohlfarth und Therese fuhren wir nach Inzersdorf und besuchten Jahn in seiner Lehrbach eigen gewesenen Wirtschaft, welche er sehr billig gekauft, nun aber viel hinein verwendet. Er führte uns in alle Höfe, Gebäude, Ställe, Gärten; tranken Kaffee, warteten 2 Schneestürme ab und kamen um 7 h zurück. Wohlfarth, Gottlieb und ich spielten Billard, ich blieb beim Souper. Den Reimannischen gab ich das Theaterbillett, er schickte für Sepherl das Kastenbett. Band 08 (VIII.), Seite 153v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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