Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 7146 - 7150 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7146 1817 2 22 Trüb, nach Mittag Regen, Schneegestöber. Im Burgtheater „Blitzstrahl“, „Witwer“, „Korb“; in selbem sprachen Hr. und Mad. Carl. Im Kärntnertor-Theater „L’ Italiana in Algeri“, im Theater an der Wien zum 1. Male „Käfig“, Oper in 1 Akten von Kotzebue, Schonner (?) tritt auf. Den Vormittag zum Grafen, zur Moser, brachte ihr das umgetauschte Merinotuch, der Stein 6 Filigranknöpfe. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, zum Dav[ria ?], Adler, dann ins Kärntnertor-Theater. Neefe unterhandelt mit Löwenhielm und Hensler. Die Kupfer, Jeanettl, die Reimannischen und Dessauer besuchten uns. Ich musste mit Wohlfarth soupieren. Band 08 (VIII.), Seite 149r
7147 1817 2 23 Sehr veränderlich, Sturm und Regen, Schneegestöber. Im Burgtheater „Axel und Walburg“, Trauerspiel in 5 Akten von Oehlenschläger, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien „Waise und Mörder“; 3 Sitze dem Reimann. Früh zum Grafen, führte Wohlfarth zu ihm wegen Empfehlung beim portugiesischen Gesandten. Institutssitzung, zum Adler, zum Wohlfarth speisen mit Koch, Streitfort, Christenfels. Begräbnis des FZM Lindenau (?), 75 Jahre alt, nach Mittag, 3 h. Sein Testament ist der schönste Beweis von Menschenliebe. Bei Wohlfarth sahen wir das ganze Militär passieren. Nach Mittag spielten wir Billard, dann mit Wohlfarth ins Burgtheater, Joseph mit uns. Band 08 (VIII.), Seite 149r
7148 1817 2 24 Schneegestöber, kotig. Im Burgtheater „Eduard in Schottland“, nachher zum 1. Mal „Das Konsilium“, Lustspiel in Versen von Weissenthurn. Im Kärntnertor-Theater „L‘ inganno felice“, „Nina“, im Theater an der Wien „Waise und Mörder“ Nach 7 h kam Franz Marinelli und bat um meine Verwendung wegen Erhaltung des Theaterprivilegiums. Neefe und Elsler speisten da; nach Mittag wegen Engagement des Neefe zu Hensler. Fand dort die arme Kupfer in einer peinlichen Lage und führte ihr nach Verdienst das Wort; indessen ist für sie kein Engagement zu hoffen. Dann ging’s ins Quartier und sein Bureau über Neefe. Nach 2 Stunden reden bewog ich Hensler, den Neefe auf 3 Jahre zu engagieren, mit 2500 fl. Gage, 300 fl. Quartiergeld und einem Vorschuss von 600 fl. gegen wöchentlich 10 fl. Abzahlung; es war ein Riesenwerk ! Dann zum Adler, in beide Theater, soupierte bei Wohlfarth. Band 08 (VIII.), Seite 149v
7149 1817 2 25 Stürmisch, abwechselnd Regen. Im Burgtheater „Häuslicher Zwist“, „Geteiltes Herz“, dann „Konsilium“, welches sehr mittelmäßig. Im Kärntnertor-Theater „Armer Poet“, „Lott[erie]los“; schlechte Theater ! Im Theater an der Wien „Bürger in Wien“, Carl und sie. Den Vormittag beim Grafen, bei Wohlfarth, sprach nichts. Bei Dermer nahmen wir Joël in die Beiz. Mittags allein, nach Mittag zu Hause, Zurichtung zur Optik. Die Krieghammer schickte mir einen gestickten Hosenträger, blau und der Therese ein paar rosafarbene Strumpfhalter. Illéssy brachte mir für Johann Bschaidner den Lehrbrief, sehr schön, welchen ich ihm samt Spenzer, Gilet und Beinkleid schenkte. Die Schönauer kam und klagte über Henslers Behandlung der Kupfer. Später zu Wohlfarth, Küstner (?) begleitete mich bis zum Adler. Dann mit Wohlfarth ins Theater an der Wien, voll. Der Carl machte mich nicht lachen. Sie waren bei Christenfels. Ich brachte Therese für 5 fl. Bäckerei. Kurs 373 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 149v
7150 1817 2 26 Trüb, Regen. Im Kärntnertor-Theater Einnahme der Aumer, Akademie, worin die Spada und Borgondio singen; dann Ballett „Amor und Psyche“. Im Burgtheater „Besuch“, im Theater an der Wien „Spanier in Peru“, Mad. Kupfers 2. Gastrolle als Elvira. Den Vormittag beim Grafen, sprach Wohlfarth. Mittags speisten Wohlfarth, Kridl, Schießl und Weidmann mit uns Fasan und Hasen, waren fidel. Bekam 12 versilberte Kaffeelöffel. Nach Mittag zum Adler, abends ins Kärntnertor-Theater. Die Borgondio hatte Zank mit Tacchinardi, sang nicht. Das Ballett missfiel ganz, auch die Gottdank als Venus. In die Credenz, hatten große Gespräche. Kurs 373 ¾ fl.. Band 08 (VIII.), Seite 149v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b