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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7121 1817 1 28 Ewiger Nebel. Im Burgtheater „Versöhnung“, Wohlbrück Willburg. Im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Schatzgräber“, Domherr (?) Willmann. Den Vormittag beim Grafen, Kridl, mittags bei Wohlfarth. Nach Mittag zu Liebuschitz (?). abends ins Kärntnertor-Theater, besuchte die Rumpelmayer in der Loge, war in der Credenz. Dann ins Bett. Band 08 (VIII.), Seite 145v
7122 1817 1 29 Stinkender Nebel. Im Burgtheater „Essighändler“, „Armer Poet“, Wohlbrück spielt. Im Kärntnertor-Theater „Lott[erie]los“, „Feier der Grazien“, im Theater an der Wien „Bürgerl[iche] Brüder“. Den Vormittag beim Grafen, Kridl. Wohlfarth beredete mich, mit ihnen nach Mittag in meinen Garten zu fahren. Dann zu Reimann, in Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater „Vetter Michel aus dem Ratzenstadtl“. Therese war bei Assen, sie und die Benkóischen Freitag zur Optik zu laden, dann bei der Hofrat Sieber. Mit Wohlfarth musste ich zum Souper, konnte aber nichts essen. Band 08 (VIII.), Seite 145v
7123 1817 1 30 Nebel, nach Mittag Regen. Mein Schnupfen quält mich gar sehr. Im Burgtheater „Balboa“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Drei Treppen“, „Waldmädchen“. Den Vormittag beim Grafen, dem Ortner schrieb ich wegen schlechter Ziegeln, wegen Schurkenarbeit und Aufsetzung des Daches auf die Gärtnerwohnung. Das Erschießen des liederlichen Hauptmanns Hofinger ohne Kugel, die Wirkung des Pulvers in seinem Gesicht, macht die arme Familie sehr bestürzt. Mittags allein, nach Mittag Abschluss der Ballrechnung vom 27., es zeigte sich nach Ausgabe von 253 Karten, 492 fl., zusammen 1212 fl. Vorrichtung zur morgigen Optik, nach Mittag wurde bestimmt, die Gesellschaft morgen nach 6 h versammeln zu lassen und allen Kaffee zu servieren. Therese ging mit Richart zur Herold. Ich sprach Wohlfarth bei Tar[oni], spielte in Gesellschaft und langweilte mich im Kärntnertor-Theater. Band 08 (VIII.), Seite 145v
7124 1817 1 31 Trüb, nasskalt. Im Burgtheater „Schmuckkästchen“, im Kärntnertor-Theater „Proberollen“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien Einnahme der Schröder, zum 1, Male „Die Ahnfrau“, Trauerspiel in 5 Akten, von einem jungen Beamten. Den Vormittag beim Grafen Ich fuhr in den Garten, heute fangen die Zimmerleute an, den Dachstuhl aufzuschlagen. Therese ordnete alles zur 4. Optischen Vorstellung, für Kridls Compagnie, dann Heufeld (?), Benkó und Wohlfarth. Mittags allein, nach Mittag in voller Arbeit. Nach 6 h rückte die Gesellschaft an: Eberl mit Frau, Tochter und 2 Knaben, Heufeld mit General Devaux, 2 Damen, 1 Knabe, Salmi, Benkó mit Frau, 2 kleinen Mädchen, Pelikan, Guilmar (?) Vater und Sohn, Hauptmann Petrowitz, Gottliebs Freund, Assen, Eckl, Posch, Schießl, Dräxler, Richart, Kridl, Hoffmann Joseph, Hoffmann Frau, 2 Mädeln, Sohn, 5 Wohlfarth, Gothl Pepi, Glaser, Widt (?), Reimann, Frau, Theodor, Türhüter Müller, Stegmayer, Frau, 2 Knaben, Schmidt, Neefe, 2 Prinster, welche entzückten. Vor Anfang wurde Kaffee aus silbernen Kannen etc. gegeben, dann Zunge, 2 Pasteten, Hasen, Salat etc. Wohlfarth schickte Sandtorte, welche Therese für sich behielt. Alles war äußerst aufgeweckt und Müller unterhielt sehr mit seinem Spiel. Erst nach 1 h wurde aufgebrochen. Band 08 (VIII.), Seite 146r
7125 1817 2 1 Stürmisch, abwechselnd Regen, kalt. Im Burgtheater „Mündel“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien zum 2. Mal „Ahnfrau“, sehr gefallen. Den Vormittag beim Grafen, besorgte Loge für Wohlfarth, wo ich speiste. Ließ durch Joseph bei Reimann das Souper absagen. Abends mit ihnen und Wohlfarth ins Theater an der Wien, Loge Nr. 17, die Massauer (?) und Glaser kamen zu uns. Das Trauerspiel in Versen in 5 Akten ist sehr schön geschrieben, hat erschütternde Situationen, und die Maschine mit Wolken, worin die Ahnfrau verklärt wird, von Roller, war von schöner Wirkung. Heurteur und Lange spielten meisterhaft. Band 08 (VIII.), Seite 146v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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