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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7106 1817 1 13 Kalt, gefroren. Im Burgtheater „Hausfriede“, Wohlbrück als Justizrat Stahl; hat am Montag als Abbé L‘ Epée nicht sehr gefallen. Im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Schlacht bei Pultawa“. Den Vormittag beim Grafen, zum Otto wegen Tafelstecken für 24 Personen, und traf andere Anordnungen. Seitz quälte wieder um 60 fl., mir sehr unangenehm. Bruder Schießl – beim König von Bayern ohne Kost – speiste bei uns. Nach Tische kamen Stifft, Neefe, Schmid. Abends kam die Hofrat Sieber zu Therese, mit Lori und blieben bis 10 h. Ich kaufte bei Liebisch 2 seidene Tücher für 6 fl. 20er, war mit Wohlfarth im Burgtheater, dann ins Kärntnertor-Theater, schilderte Baber. Band 08 (VIII.), Seite 143v
7107 1817 1 14 Gefroren. Im Burgtheater „Clementine“, verlangt von der Kaiserin, im Kärntnertor-Theater „Dichter und Tonsetzer“, im Theater an der Wien „Hausgesinde“, „Chevalier Dupé“. Den Vormittag beim Grafen, mit Kornhäusel Verabredung wegen Brückengeländer und Laterne im Salettl. Zu Reimann, Hoffmann und Wohlfarth. Mittags allein, nach Mittag in Richarts Gesellschaft nach Dornbach, wegen Grundbuch von Ferdinand Pálffys Garten, welcher im Werte zweimal überschuldet ist. Wir gingen bis zum Marsbrunnen, tranken beim Hirschen guten, aber teuren Kaffee und waren um 6 h zurück, als es hieß, den Feldmarschall Schwarzenberg habe der Schlag getroffen. Ich ruhte bis 9 h, dann ins Casino, zum Institutsball bei Otto im Wetzlarischen Hause, die Eintrittskarte 4 fl., 275 Billetts. Die Gesellschaft fand sich bald und schön. Gegen 12 h wurde soupiert, Koch und die Wohlfahrts waren mit uns. Es gab Punsch, Romarin (?), Champagner. Die Moser mit Suite und Siebers, Kridl, Gewey, Dermer, Pelikan, Manquet (?), Cappi, Frigo, Assen, Reimann etc. waren da, alles vergnügt, alles unterhalten. Wir blieben bis nach 4 h, da war noch alles in vollem Tanzen. Kurs 382 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 143v
7108 1817 1 15 Trüb. Im Burgtheater „Epigramm“, Wohlbrück als Hippeltanz. Im Kärntnertor-Theater „Proberollen“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien Lange als „Fiesko“. Ich schlief gar nichts, um 8 h zum Grafen. Therese liegt, mittags allein, nach Mittag sprach ich Wittwer. Abends in Richarts und Jungmanns Gesellschaft ins Wirtshaus, aßen Rostbraten. Dann ins Burgtheater, Wohlbrück gefiel nicht, wurde auch nicht gerufen. Band 08 (VIII.), Seite 144r
7109 1817 1 16 Trüb, stürmisch. Im Burgtheater „Schuld“, Mlle. Münstermann als Gräfin. Im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „3 Treppen“, „Wäschermädchen“. Auffahrt der ungarischen Deputierten in 100 Wägen von der Ungarischen Kanzlei. Früh zum Grafen, er fährt mit, zum Schweizerhof. In Sturm und Regen geschah diese sehr konfuse Auffahrt. Mittags allein, nach Mittag auf einen Brief der Louise Wendmann (?) in die Alstergasse. Wegen Billetts zum 2. Ball, welchen ich mit Otto verabredete, und 150 fl. versprach, zum Uiberreither. Sprach die Zwettling, welche mir ein Seidentuch (?) verkauft, und fuhr mit ihr in die Stadt. Abends ins Burgtheater, saß mit Wohlfarth sehr aufmerksam. Dann ins Kärntnertor-Theater, holten die Frau ab, soupierten da. Gestern die Tony 19 Jahre alt, morgen des August Geburtstag, 21 Jahre alt. Um 12 h nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 144r
7110 1817 1 17 Stürmisch, trüb. Im Burgtheater „Spieler“, im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“. Den Vormittag beim Grafen. Anstalten zum Ball, brachte der Tony Kölnischwasser, dem August „Tod Abels“. Mit dem Hofrichter Weselovsky war ich bei Keglevich, dann in den Garten, wo ich lärmte, dass sie mir den Rasen verderben. Sie gewölben den Keller. Mittags mit Kárner, Seitz, Ech (?), Ullmann bei Radl. Therese speiste bei Moser, wo Ullmann und ich sie abholten. Abends im Theater an der Wien, gab meine Neujahrsgeschenke, war mit Wohlfarth im 2. Stock, fuhr mit ihnen in die Stadt, sahen mit ihnen im Burgtheater den 5. Akt. Lange als Spieler wurde vorgerufen, Wohlbrück nicht. Ich soupierte bei Wohlfarth. Band 08 (VIII.), Seite 144r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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