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Anzeige von 7101 - 7105 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7101 1817 1 8 Trüb, Schnee. Im Burgtheater „Dienstpflicht“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Grazien“, im Theater an der Wien die Schröder in „Lanassa“, ihr Sohn Stollmer als Brahmine, 1. Versuch. Den Vormittag beim Grafen, zahlte Wolfmayer, [ver]schaffte dem Ullmann und Jungmann zum Neuen Jahr jedem eine gelbe große Schale, zu 10 fl., 20 fl. mit Deckel. Nach Mittag zu Haus, gegen 7 h mit Wohlfarth ins Kärntnertor-Theater, vorher bei Dermer. Zum 4. Akt ins Burgtheater, Koch spielte unerreichbar schön. Dann nach Haus, Therese besuchte die Rodler. Kurs 396 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 143r
7102 1817 1 9 Kalt. Im Burgtheater zum 1. Mal „Das Landleben“, Lustspiel in 3 Akten von Hoffmann, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Rosenhügel“. Den Vormittag beim Grafen, gab Ortner 1500 fl. und zahlte eine Note von 325 fl. Fuhr dann auf meinen Gartengrund und sah, dass die Maurer meine Pfosten, Laden, Latten, kurz alles, zum Gerüsten nehmen. Ich stürmte wegen diesem Exzess zum Ortner. Mittags allein, nach Tisch zu Wohlfarth, lud ihn Samstag mit Kridl zum Speisen. Zum Sticker Charles, dann zum Adler, aßen Hering. Dannn ins Burgtheater, fand Wohlfarth. Die Symphonie und das Stück wurden ausgelacht, gezischt und geklatscht, trotz Anwesenheit des Hofes und obwohl der Kaiser herausblickte. Wohlfarth und ich lachten auch. Das bemerkte ein magerer blonder Kommissar und frug den Billeteur, wer ich sei. Therese brachte der Radl Pepi ein schönes Chemisette von Percal, mit Spitzen für 15 fl. Band 08 (VIII.), Seite 143r
7103 1817 1 10 Trüb, kalt, gefroren. Im Burgtheater „Landleben“, [im Kärntnertor-Theater] „Ostade“, „Nina“, im Theater an der Wien „Vielwisser“. Den Vormittag beim Grafen, mittags mit Gewey bei Schweigers, dann mit Richart zu Schmirer Kaffee trinken. Therese zog Wein ab, die 3 Eimer gaben 200 Bouteillen. Ich ging nach Mittag zur Moser, fand dort die Sieber, brachte Therese Marillentorte. Ins Kärntnertor-Theater, langweilte mich zum Sterben. Kurs 391 1/3 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 143r
7104 1817 1 11 Kalt, gefroren, heiter, mittags Sonnenschein. Im Burgtheater „Taubstummer“, Wohlbrück von München als Abbé L‘ Epée, „Verwundeter Liebhaber“. Im Kärntnertor-Theater „Kunst-Proben“, „Lott[erie]los“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Schlacht bei Pultawa“, Schauspiel in 3 Akten von Meisl. Den Vormittag beim Grafen. Mit der Abnahme der Billetts zum Ball geht es schlecht. Holte Wohlfarth ab, welcher mit Kridl bei uns einen Fasan speiste. Mit Therese auf die Bastei, fand nach langer Zeit Hönigsberg, ging mit Therese spazieren, mit ihr besuchte ich die Dräxlerischen und zeigte ihr bei Moser die Gasbeleuchtung. Ins Leopoldstädter Theater „Der Geist am Hafnerberg“ von Rosenau, das letzte Spektakel unter Hensler. Musik von Müller, Dekors von Neefe, Maschinen von Schmidt; das Elendeste, was je ein Sudler schrieb. Kurs 393 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 143r
7105 1817 1 12 Ein schöner Wintertag. Im Burgtheater „Füchse fangen“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Schlacht bei Pultawa“. 2. Redoute. Den Vormittag beim Grafen, mit Joseph zum Keglevich, dann auf meinen Gartengrund; die 2 Maurer haben schon 6 Schuh Höhe. Mittags mit Kridl, Koch bei Wohlfarth, wohin auch Christenfels kam; unterhielt mich gut. Nach Mittag spielten wir Billard, dann kam der fade Baber und ich ging in die Redoute-Credenz und dann wegen der Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater. Wohlfarth übernahm 80 Billetts für den Ball. Band 08 (VIII.), Seite 143v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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