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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7136 1817 2 12 Heiter, die Dächer sind voll Schnee. Im Burgtheater „Mündel“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“ für die Wohltätigkeit“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Waise und Mörder“, Drama in 3 Akten, übers[etzt] von Castelli, Mus[ik] von Seyfried. In allen Theater „Gott erhalte !“. Den Vormittag beim Grafen; von Preßburg kamen 2 Metzen Mehl. Mit Handschuhen zu Peter, brachte dem Wohlfarth eine Nagelzange. Nach Mittag zu Haus, zu Dav[ria ?]. Abends mit Wohlfarth ins Theater an der Wien, das Stück – einige Längen abgerechnet – gefiel, die Pepi Demmer (?) als Stumme (?) wurde herausgerufen. Beim „Gott erhalte !“ am Anfang und Ende wurde gezischt, wenig geklatscht. Dann wurde soupiert, waren sehr kindisch. Therese sang im Burgtheater. Band 08 (VIII.), Seite 148r
7137 1817 2 13 Jeudi gras. Stürmisch, abwechselnd Regen und Schnee, teuflisches Wetter. Im Burgtheater „Mohrin“, Mad. Carl, er der Georg Fleetwell. Im Kärntnertor-Theater „Adelina“, „Arrighetto“, im Theater an der Wien „Waise und Mörder“. Den Vormittag beim Grafen, mit Illéssy zu Reimann. Mit Tschepp, Bschaidner und dem Grafen bei der DeCaro im 3. Stock wegen Kinderball. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Billard bei Reimann, mit Richart in Gesellschaft. Spielen. Abends im Burgtheater, beide wurden gerufen; dann ins Bett. Bei Therese war Jeanettl. Die Redoute war [ … ?; Satzende fehlt]. Band 08 (VIII.), Seite 148r
7138 1817 2 14 Regen und Schnee; auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater „Advocaten“, im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“, im Theater an der Wien „Waise und Mörder“. Den Vormittag beim Grafen, bei DeCaro, im Adler; Verdruss. Mittags musste ich bei Wohlfarth speisen, welchem der Graf 2 Fasanen und 2 Bouteillen Menischer schickte, welches mich sehr freute. Nach Mittag ging Therese mit 3 Fasanen zur Mirus, einen schickte sie der Fux. Wohlfarth persuadierte mich, mit ihm ins Leopoldstädter Theater zu fahren„ Rosenaus Einnahme, „Vitzliputzli“, Märchen in 3 Akten, Musik von Müller, Dekor von Neefe und Dolliner, Seiltänzer von Coyen (?). Nachher soupierte ich bei Wohlfarth. Dorthin kam Neefe wegen des schwedischen Gesandten Löwenhielm; er will nach Stockholm, aber sie wollen nicht generös bezahlen. Band 08 (VIII.), Seite 148r
7139 1817 2 15 Trüb, sehr kotig. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „L’ Italiana in Algeri“, Oper in 2 Akten, Mus[ik] von Rossini. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Bürger in Wien“. Posse in 3 Akten von Carl, Mad. Carl als Käthchen. Den Vormittag beim Grafen, bei DeCaro, Zurichtung zum Kinderball, zum Adler. Mittags speisten Kárner, Wohlfarth und Kridl auf Fasan bei uns. Nach Mittag zur DeCaro, zum Adler. Wir spielten mit Jungmann, S[chenk ?] kam. Dann ins Kärntnertor-Theater mit Wohlfarth. Die Borgondio gefiel sehr, die Oper ziemlich. Band 08 (VIII.), Seite 148r
7140 1817 2 16 Faschingsonntag. Trüb, Nebel, abwechselnd stürmte und regnete es. Im Burgtheater „Findelkind“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Bürger in Wien“. Früh zum Grafen, mit ihm zu Wohlfarth, sahen die Gruppen aus „Chevalier Dupé“, zur DeCaro; Horschelt probierte mit den Kindern die Tableaux. Mittags bei Wohlfarth, er gab ihnen 2 Bouteillen Menischer. Nach Mittag Billardspiel, zum Adler, um 6 h zur DeCaro, Kinderball. Um ½ 8 h begannen die Tableaux, welche sehr gefielen. Es gab sehr viel Arbeit. Die Gruppe von Wohlfarth gefiel sehr. Dann wurde eine Sonate auf das Klavier mit dem Pianoforte gespielt, soupiert, am runden Tisch saßen 12 Kinder, deren jedes ein niedliches Körbchen bekam, von schillernder (?) Stickerei, mit Atlas drapiert und mit Bäckerei gefüllt. Um 12 h ging ich nach Haus, Therese schickte ich vom Wohlfarth Bäckerei und Gefrorenes für 7 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 148v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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