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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7116 1817 1 23 Heiter, nicht kalt. im Burgtheater „Ersatz“, Wohlbrück als Buchhalter Fust. Im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“, die Hönig gefiel nicht. Im Theater an der Wien „Faust“. Bei Benkó „Rosenstock“, „Die Tante“ und „Witwer“. Den Vormittag beim Grafen, Peter, mittags bei Wohlfarth; ließ bei Schneid (?) ein braunes Poulard mit Trüffeln machen und brachte es. Nach Tische ging ich mit ihm des Pálffy Rechnungen durch. Dann zu Louis Herrmann (?), zu Hause, brachte mir eine grüne Haube mit Schirm und eine schwarze Haube. Die Wohlfarth holte Therese zu Benkó ab, ich ihn. Wir unterhielten uns recht gut, dann musste ich bei Wohlfarth soupieren. Kurs 368 fl., 16 fl. 54 x der #. Band 08 (VIII.), Seite 145r
7117 1817 1 24 Nebelreissen, etwas gefroren. Im Burgtheater „Die Organe des Gehirns“, Wohlbrück als Rückenmark, „Armer Poet“. Im Kärntnertor-Theater „Lott[erie]los“, „Nina“, im Theater an der Wien „Schlacht bei Pultawa“. Den Vormittag beim Grafen, ins Diana-Bad, zum Radl speisen, mit Carlberger (?). Bei Biedermann erhob ich für Lacsny (?) 1500 #, machten die Berechnung. Hoffmann gab mir für Wohlfarth den Wiener Theaterplan. Bei Liebisch kaufte ich mir 1 grünes, 1 gelbes, 1 quadrilliertes englisches Halstuch für 45 fl. Nach Mittag zu Haus, Hausteiner kam von Ebergassing und brachte 2 Fasanen und 1 Hasen. Von der Porzellanfabrik bekam ich 2 gelbe Schalen mit Deckeln für 15 fl. Therese kaufte mir Futtertaffet, 3 Ellen für 15 fl. In Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, mit Wohlfarth nach Hause, soupierte da. Band 08 (VIII.), Seite 145r
7118 1817 1 25 Nebel. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, Lange als Odoardo, Wohlbrück Marinelli. Im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Gefangenschaft aus Liebe“, Lustspiel in 5 Akten. Den Vormittag Berechnung mit Hausteiner, zu Lacsny, auf meinen Gartengrund, akkordierte mit Ortner die Verlängerung, 1500 fl. Wohlfarth, Kridl, Nazl (?) von Neutra speisten bei mir Fasan mit Lefèvre. Nach Tische kam Kridl Carl, mit Härtl zu Ullmann. In Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, dann mit Therese zur Assen zum Souper, welches der Koch Eckl sehr elegant gab. Ich aß nur Austern und trank Malaga. Wir blieben bis ½ 12 h, Resch, Döbler (?), Berton (?) etc. waren auch da. Kurs […?, Wert fehlt]. Band 08 (VIII.), Seite 145r
7119 1817 1 26 Heiter, warm; nach Mittag hüllte ein dichter Nebel alles ein. Im Burgtheater „Es spukt“, dann zum 1. Mal „Der Deserteur“, Posse in 1 Akt. Im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Joseph und seine Brüder“. Vierte Redoute. Früh zum Grafen, Keglevich, zu Guilmar (?), das Porträt der Zwettling zu sehen. Auf die Bastei, zum Wohlfarth, mit der ganzen Kochischen Familie speisen. Therese liegt an Kopfschmerzen. Nach Mittag zum Adler, dann ins Burgtheater, „Deserteur“, in welchem Moreau und sie nicht gefielen. Therese war bei Liebisch und suchte sich Percal auf 2 Kleider aus. Band 08 (VIII.), Seite 145v
7120 1817 1 27 Nebel, sehr kotig. im Burgtheater „Hedwig“, von Kerner, Mad. Carl von München, er als Rudolph. Im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Den Vormittag beim Grafen, der fatalen Keglevich und bei Peter; er lag und hatte Fieber. Der kleine Petray speiste da. Nach Mittag einige Anstalten zur Optik, dann Ruhe. Um 9 h auf den 2. und letzten Institutsball bei Otto. Therese nahm ihre Schülerin Therese Hugelmann mit auf den Ball. Bald nach meiner kam Koch mit 3 Söhnen und Jette, dann die Wohlfahrtischen mit Gothl Pepi, mit welcher sich Fritz Eckardt unterhielt. Es scheint sich eine Partie zu machen. Nach 2 h kam noch Gaisruck. Sehr unterhaltend, es waren 254 Personen. Wir soupierten zusammen und blieben bis ½ 5 h. Alles war sehr vergnügt, alle wünschten einen 3. Ball. Band 08 (VIII.), Seite 145v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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