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Anzeige von 7201 - 7205 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7201 1817 4 18 Kalt, trüb, abwechselnd Schnee. Im Burgtheater „Van Dyck“, im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien „Faust“. Den Vormittag beim Grafen, um 11 h Visitation durch Kost und den Naderer, der Hausknechte Johann, Martin, dann der Lump Camnasi, welcher alle Inzichten gegen sich hat, aber mit der unverschämtesten Keckheit den Diebstahl leugnete. Kridl, Schießl, Wohlfarth speisten bei uns Eierspeis mit Schinken und Sardellen. Nach Mittag zu Haus, abends zum Adler. Stifft sagte, der Kurs sei 342 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 156r
7202 1817 4 19 Kalt, gefroren, öfters Schnee. Im Burgtheater „Findling“, „Strohmann“, im Kärntnertor-Theater „Dichter und Tonsetzer“, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“, „Rauchfangkehrer“. Zum Grafen, um 9 h kam Kost. Man riet dem Grafen, den Camnasi zu entlassen. Therese war mit der Dorfmeister bei Lobkowitz, Müller. Mittags allein, nach Mittag kam Ortner und bettelte mir 2000 fl. ab, obwohl er noch nicht fertig ist; welche ich ihm auch gab und derb die Meinung sagte. Nachher zu Wohlfarth, Adler, ins Kärntnertor-Theater, saß im 3. Stock. Kurs 341 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 156r
7203 1817 4 20 Schlechtes Wetter, kalt, abwechselnd Regen und Schnee. Die Gebirge sind voll Schnee, es wird gar nicht Frühling. Im Burgtheater „Rehbock“, im Kärntnertor-Theater „Othello“, weil von der Oper viele krank sind; im Theater an der Wien „Schutzgeist“, die Friseurstochter Weber. Den Vormittag beim Grafen, zu Adler. Des Wohlfarth neuer Wagen ist fertig, er ist hübsch und bequem. Mittags zu Wohlfarth, nach Mittag plauderten wir, ich las vor. Abends mit Eberl, Massauer, Weber und Hoffmann in die Loge ins Kärntnertor-Theater, dann nach Haus, weil Therese nicht wohl und brachte ihr Bäckerei. Band 08 (VIII.), Seite 156v
7204 1817 4 21 Kalt, Sturm, Schneegestöber; die Dächer sind voll Schnee. Wann wird sich einmal das Wetter ändern ? Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, Im Theater an der Wien „Faust“, Billett [… ?, Empfänger fehlt]. Früh zum Grafen, zum Harrach wegen Unterzeichnung des Kontrakts, ins Tierspital wegen Douceur für Illésházys Braunen. In den Garten, fand nur den Schlosser, schlechte Arbeit und 2 Mann abgraben. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Abends zu Adler, Wohlfarth, große Deliberation wegen Eberl und Trennung von ihrem Sohn Bauer. Kurs 330 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 156v
7205 1817 4 22 Wie gestern. Im Burgtheater „Mädchen von Marienburg“, Bayer, Regisseur von Prag, als Zar. Im Kärntnertor-Theater „Proberollen“, „Lotte[rie]los“, im Theater an der Wien „Totenansager seiner selbst“, „Aschenbrödel“. Den Vormittag beim Grafen, Tierspital. In den Garten mit Radl, welcher ganz entzückt war, obwohl uns ein Sturm von Schnee übersäte. Radl versprach mir in mein Garten-Salettl seine Lampe von farbigem Glas, sehr passend, welche hereinzutragen er mir besorgte. Wohlfarth speiste da. Nach Mittag zu Haus, zum Adler, dann zum Wohlfarth. Beim kranken Koch Versprechen seines Sohnes Fritz Eckardt mit der Schusterstochter Josephine Welzer. Wollte mir die Versprechens-Zeremonie erzählen lassen, aber sie kamen erst nach 10 h, so ging ich trotz allen Bittens des Gottlieb und der Tony nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 156v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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