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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7236 1817 5 23 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Shawl“, „Onkelei“, „Nachtwandlerin“, im Kärntnertor-Theater „Samtrock“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Zerstörtes Jerusalem“. Erste zoophysische Vorstellung des Barth[olomäus] Girardoni. Den Vormittag beim Grafen, um 10 h mit Therese und Wohlfarth in die Schatzkammer, Assen, Richart waren auch mit. Dann zu Guilmar (?) und in meinen Garten. Reimann schickte verschied[ene] Möbeln. Mittags war Kollmann da, nach Mittag zu St. Joseph, Abschied, Jungmann kam auch. Dann ins Kärntnertor-Theater, Souper, Zank mit Wohlfarth und ihr wegen Reise nach Grafenegg. Band 08 (VIII.), Seite 160v
7237 1817 5 24 Heiter, warm. Im Burgtheater „Verleumder“, im Kärntnertor-Theater „Kirchtag“, im Theater an der Wien DeGrecis‘ Einnahme „Das zerstörte Jerusalem“. Therese geht schon gleich früh in den Garten, ich zum Grafen, zu Wohlfarth, speiste da. Dann mit ihm und Fink in den Garten, fand ihn sehr schön. Der Moser kaufte ich 2 Trinkgläser, für Fritz Eckardt und Josephine Welzer 2 plattierte Leuchter und einen Lichtputzer samt Tasse. Die Wohlfarth trug es samt dem Kaffeeservice hin. Abends kleine Promenade auf die Glacis, dann mit Wohlfarth ihr und Tony in Girardonis Optik, 2. Vorstellung. Es waren kaum 20 Personen und er nahm gestern beim 1. Mal 28 fl. ein. Sehr zu bedauern. Kurs 327 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 160v
7238 1817 5 25 Veränderlich, doch ohne Regen. Sehr früh beim Grafen, auf die Bastei, Staub. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag alles in den Garten, es waren bei 50 Personen: Eberl, Hoffmann mit Familie, Roller, Fuchs, Eberl und Massauer mit Anhang, Mühlhofer mit Brudermann, Tschepp etc. Im Salettl wurde gejausnet, die jungen Leute bei der Linde. Wohlfarth mit Glaser, Koch spielten in der Hütte Tarock. Alles war lustig, alles blieb bis zum späten Abend. Band 08 (VIII.), Seite 160v
7239 1817 5 26 Im Burgtheater die Schwarz in „Mohrin“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien „Kaspar der Thorringer“. Wegen Krankheit der Leop[oldine] das Augarten-Fest verschoben. Den Vormittag beim Grafen, dann mit Therese, Agnes in den Garten, fanden Richart, den Tapezierer und Maler Bauhofer. Mit ihnen in die Stadt, ich zum Wohlfarth speisen, Er und ich fuhren in den Garten, erwartete den Hofgärtner Antoine mit Gesellen, welchen ich meinen Garten übergab, da Sträubl mich so schändlich behandelte. Reimann kam mit seinen Buben in den Garten, ihnen gab ich das Billett, ihm eine Dose aus Buchsbaum mit schwarzem Spiegel. Anstalten zur Praterfahrt. Die Wohlfarth holte uns ab, Hoffmann mit, die Fanny war am Fenster. Da kam Gustav Eckardt sagte, dass morgen die Hochzeit sei. Wohlfarth und ich bestellten beim Benkó im Prater die Tafel, dann blieb ich beim Souper. Band 08 (VIII.), Seite 160v
7240 1817 5 27 Früh Regen. Im Burgtheater „Waltron“ und „Herzensgüte“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Get[eiltes] Herz“, Aschenbrödel“. Früh zum Grafen, Stifft. Um 10 h zur Kommission wegen meiner Steuer, zum Magistratsrat Wunderl. Sie verlangen noch einige unbedeutende Konten. Wohlfarth kaufte mir bei Antoine 6 Rosenbäume für 90 fl., mit Transport 100 fl und 10 fl. für Dung. Mit Wohlfarth und Tony zur Vermählung des Fritz Eckardt und der Josephine Welzer mittags um 12 h bei St. Peter. Wir gaben den Brautleuten 2 Leuchter, Lichtputzer und Tasse, 30 fl.. Im Regen war die Vermählung. Hoffmann holte Therese ab, die Frauen fuhren dann in den Prater. Ich, August und Gottlieb gingen, dann Promenade in der Allee und Diner bei Benkó, die Person 5 fl.. Wir aßen gut. Nach Mittag in den Circus Bach, sahen die Hirschenfahrt, dann Wohlfarth, Hoffmann und ich das Rhinozeros und den jungen Elefanten. Nach 9 h zu Haus; so verging dieser merkwürdige Tag. Band 08 (VIII.), Seite 161r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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