Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 7221 - 7225 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7221 1817 5 8 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Straßenräuber“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Gebesserter Lorenz“, „Aschenbrödel“. Früh zu Ullmann mit meinem Promemoria Wohlfarth gegen Bartenstein, dann in die Alleegasse, mit Therese in den Garten. Später zu Wohlfarth zum Hl. Joseph, neues Quartier. Mittags allein, der Graf kam, Kollmann speiste da und Frankstein lud mich zu seiner Einnahme. Nach Mittag zu Haus, zum Joseph, die Sepherl und Aloys gingen in den Garten, Braun sagte ihnen, dass das meiste des Gesetzten verdorre; schöne Hoffnung für so viel Geld und Zeit ! Jungmann kam auch zur Vladár, wir aßen Kälb[ernes]. Dann um 9 h ins Burgtheater, mit Tony zum Soupieren. Band 08 (VIII.), Seite 158v
7222 1817 5 9 Heiter. Die Hoftheater sind geschlossen, im Theater an der Wien „Ahnfrau“. Früh zum Grafen, um 12 h zu Wohlfarth, mittags speiste Wilh[elm] Neumann da. Nach Mittag war Therese beim Fuljod, welcher sehr höflich, aber nicht so herzlich wie sonst war, und meldete ihm, dass sie bei Hof singe. Dann mit ihr und Wohlfarth in den Garten, tranken Kaffee und Bier. Waren bis 8 h im Garten, Sträubl und Braun arbeiteten, es ging lebhaft her. Dann bei Wohlfarth, wir waren sehr vergnügt. Band 08 (VIII.), Seite 158v
7223 1817 5 10 Warm. Im Burgtheater „Korsen“, im Kärntnertor-Theater „Kirchtag“, im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“, die Schwarz, Bayer als Dunois. Im Josephstädter Theater „Hilda von Lissburg“, 4 Akte; Franksteins Einnahme, Wohlfarth und ich nahmen Sitze. Früh zum Grafen, mit Arbeitern in die Alleegasse, in meinen Garten. Um 11 h zu Dav[ria?]. Mittags mit Kárner, Seitz, Ech bei Radl. Nach Mittag zum Joseph. Abends ins Josephstädter Theater, mit Wohlfarth, Hoffmann, Richart. Elenderes gibt es nicht. Band 08 (VIII.), Seite 159r
7224 1817 5 11 Heiter und warm nach dem gestrigen Regen. Im Burgtheater „Wallenstein“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“. Die Muhme Hitzinger kam zum ersten Mal, wir gaben ihr 10 fl.; dann zum Grafen. Therese ging in den Garten speisen, zum ersten Mal, ich speiste bei Wohlfarth. Wir folgten nach Mittag. Kridl, Streitfort, LeBlai, Hoffmann, alle kamen in den Garten, alles war lustig und vergnügt bis 8 h. Dann in beide Theater, um 10 h ins Bett. Band 08 (VIII.), Seite 159r
7225 1817 5 12 Trüb, rauer Wind, gegen Mittag heiter. Im Kärntnertor-Theater Kochs Einnahme, „Befreiung Hamburgs“, Schauspiel in 4 Akten nach Frambach von Joseffy (?), Stabl (?); gefiel nicht. Im Theater an der Wien „Götz von Berlichingen“ mit Bayer von Prag. Früh zahlte ich den Steinmetz Reymund mit 1100 fl.. Therese hatte Probe im Rittersaal für die Tafelmusik von morgen. Die Probe ging gut, alles rief ihr „Bravo“, dies gab der Ärmsten Mut. Den Vormittag beim Grafen, Alleegasse, in meinen Garten, der Maurer macht den Rauchfang. Mit Wohlfarth zu Dermer, das griechische Messbuch anzusehen, dann auf dem Markt, zu ihnen speisen. Nach Mittag zu St. Joseph, abends mit Wohlfarth ins Kärntnertor-Theater, voll, der Kaiser erschien. Der Prolog und Epilog, von Koch gesagt, machte die meiste Wirkung. Als Korn das Stück annoncierte, wurde gezischt. Mir ist leid um den guten Stabl. Band 08 (VIII.), Seite 159r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b